Berlin. Die Polizei in Berlin hat im Fall der gestohlenen Goldmünze vier Verdächtige festgenommen. Die Münze selbst ist wohl veräußert worden.

Die gestohlene, riesige Goldmünze aus dem Berliner Bode-Museum ist vermutlich verkauft und möglicherweise zerstört worden. „Wir gehen davon aus, dass die Münze in Teilen oder ganz veräußert wurde“, sagte Carsten Pfohl vom Berliner Landeskriminalamt am Mittwoch.

Die Ermittler rechnen demnach nicht mehr damit, noch Bestandteile der Münze zu finden. „Meine Hoffnung, dass wir die Münze auch nur in Teilen finden, ist leider relativ gering“, sagte der Ermittler. Gehofft werde aber, noch Goldabrieb an Kleidung oder Autos nachweisen zu können.

Razzia im Berliner Stadtteil Neukölln

Rund drei Monate nach dem spektakulären Diebstahl der 100 Kilogramm schweren Münze mit einem reinen Goldwert von 3,7 Millionen Euro wurden am Mittwoch gegen vier Tatverdächtige im Alter von 18 bis 20 Jahren Haftbefehle erlassen. Sie sitzen nun in Untersuchungshaft.

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Ein Spezialeinsatzkommando war am Mittwochmorgen ausgerückt und hatte mehrere Wohnungen im Berliner Stadtteil Neukölln durchsucht. Außerdem wurde ein Auto sichergestellt.

Täter wohl Teil eines organisierten Clans

Die Tat gehe auf eine organisierte Bandenstruktur zurück, teilte Oberstaatsanwältin Martina Lamb am Mittwoch in Berlin mit. Es werde davon ausgegangen, dass die Täter aus dem Bereich organisierter Clans stammten. Die Ermittlungen richteten sich gegen neun weitere Personen aus dem Bereich des Clans.

In der Nacht zum 27. März

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Laut Staatsanwaltschaft müssen die Täter Insiderkenntnisse gehabt haben. Aus dem Bereich des Museums heraus habe es vermutlich Hinweise auf die Tatmöglichkeit gegeben. Das Goldstück, 2007 in nur fünf Exemplaren von der Königlichen Kanadischen Münze geprägt, war die Leihgabe eines Privatmanns an das Bode-Museum.

Inhaftierte auf den Videos zu sehen

Erst vor wenigen Tagen hatte die Polizei

. Die Bilder aus der Tatnacht zeigen drei schwarz gekleidete Personen, die ihre Gesichter unter Kapuzen, hinter Kragen und davorgehaltenen Händen verbergen. Von den vier Inhaftierten sollen laut den Ermittlungen zwei auf den Videos zu sehen gewesen sein.

Im Bode-Museum, das zum Weltkulturerbe Museumsinsel gehört, waren nach dem Diebstahl die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt worden. Die Täter waren am frühen Morgen über die direkt an dem Museum vorbeiführende S-Bahntrasse in das Gebäude eingestiegen. Eine Leiter und eine Schubkarre ließen sie in der Nähe stehen. (dpa)