Berlin. In Berlin verliert ein Radfahrer das Leben, weil der Fahrer eines Diplomatenautos übereilt aussteigt. Ein Kniff verhindert so etwas.

Ein 55 Jahre alter Fahrradfahrer ist am Mittwochmittag nach einem schweren Verkehrsunfall in einem Krankenhaus gestorben. Das teilte die Berliner Polizei mit.

Der 51 Jahre alte Fahrer eines Diplomatenwagen hatte die Tür an seinem Porsche Cayenne aufgerissen, ohne auf den Verkehr zu achten. Der Radfahrer war ungebremst gegen die Tür des Wagens geprallt und gestürzt. Er wurde noch in eine Klinik gebracht, erlag dort aber seinen Verletzungen. Verkehrsermittler bearbeiten den Unfall nun weiter.

Aktivisten des Berliner „Volksentscheids Fahrrad“ riefen zu einer Mahnwache an der Unfallstelle auf. In einem Facebook-Post hieß es: „Wir sind schockiert und sprachlos und drücken den Angehörigen und Freunden unser tiefstes Mitgefühl aus.“ Weiter heißt es in dem Post, ein getrennter Radweg hätte den Unfall möglicherweise verhindern können. Die Sicherheit für Radfahrer werde auf vielen Straßen noch immer nicht ernst genommen, so die Aktivisten.

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Der „Niederländische Griff“ schützt

Autofahrer können aber mit einem einfachen Trick selbst verhindern, dass es zu einem solchen Unfall kommt: Der so genannte „Dutch Reach“ („Niederländischer Griff“) minimiert das Risiko eines Unfalls und hat weitere angenehme Nebeneffekte. Der Begriff kommt ebenso aus dem Englischen wie der Name für diesen Typ Unfall: „Dooring“.

Die Anleitung zu diesem Griff ist so simpel wie einleuchtend: als Autofahrer öffnet man die Fahrertür nicht mit der linken Hand, die näher an der Türe ist, sondern greift mit der rechten Hand über. Die Niederländer lernen diesen Griff in der Fahrschule – nicht zuletzt, weil dort die Fahrraddichte insgesamt höher ist.

Der „Niederländische Griff“ sichert nicht nur Radfahrer, sondern auch den Autofahrer selbst ab. Durch das Drehen des Oberkörpers wandert der Blick quasi automatisch seitlich nach hinten – also auf Fahrbahn. So hat der Autofahrer beim Aussteigen schneller einen Blick für den fließenden Verkehr auf seiner Seite. Je nachdem, wie man sonst aussteigt, kann es sein, dass man mit dem Rücken zum fließenden Autoverkehr steht.

Ein weiteres Argument für das Übergreifen beim Öffnen der Autotür: Man verliert nicht so schnell seine Wertgegenstände. Da man den Oberkörper dreht, ist die Chance groß, dass man ein aus der Tasche gefallenes Handy oder Portemonnaie noch während des Aussteigens sieht. Beim herkömmlichen Öffnen der Türe steigt man meist nur darüber. (dpa/ac)