Berlin. Unbekannte haben bei einem Einbruch in das Kaufhaus KaDeWe hochwertigen Schmuck gestohlen. Offenbar zündeten sie ihr Fluchtauto an.

Nach dem Einbruch in das Berliner Luxuskaufhaus KaDeWe haben die Täter wahrscheinlich ihr Fluchtauto in Brand gesetzt. Etwa eine halbe Stunde nach der Tat am Samstagmorgen sei in Schöneberg ein brennendes Auto festgestellt worden, bei dem es sich vermutlich um den Fluchtwagen handle, teilte die Polizei mit.

Nach bisherigem Ermittlungsstand drangen die maskierten Täter gegen 7 Uhr über einen Seiteneingang in das Erdgeschoss des Kaufhauses ein, schlugen mehrere Vitrinen ein und stahlen daraus hochwertigen Schmuck und Uhren. Mit der Beute flüchteten sie in einem dunklen Auto über den Wittenbergplatz in Richtung Urania. Die Polizei bat Zeugen des Einbruchs, sich zu melden.

Raubüberfälle mit Axt und Rammbock

Das Kaufhaus öffnete mit Verspätung dennoch am Samstagvormittag. Ein Seiteneingang – an der Ansbacher Straße – war am Vormittag abgesperrt, die Rollläden heruntergelassen. Ein Teil des Erdgeschosses war mit Flatterband abgesperrt, Polizisten waren am Vormittag noch mit der Spurensicherung beschäftigt.

Das KaDeWe und die Geschäfte entlang der Einkaufsmeilen Kurfürstendamm (Kudamm) und Tauentzienstraße werden immer wieder beraubt und bestohlen. Am 31. Oktober vergangenen Jahres etwa brachen Unbekannte in das Karstadt-Kaufhaus ein, brachen Vitrinen auf und stahlen Schmuck. Zwei Monate zuvor überfielen zwei Männer einen Juwelier mit einer Axt und raubten Schmuck.

13 Menschen durch Reizgas verletzt

Im Juni brachen am Kudamm Maskierte mit einem Auto und einem Rammbock in ein Luxusuhrengeschäft ein und erbeuteten Uhren im Verkaufswert von acht Millionen Euro. Im März vergangenen Jahres scheiterten mehrere Männer bei dem Versuch, einen Geldtransporter neben dem KaDeWe zu überfallen.

Am 20. Dezember 2014 – einem Samstagvormittag – waren fünf Räuber während des laufenden Vorweihnachtsgeschäfts ins geöffnete KaDeWe gestürmt. Sie waren maskiert und mit Axt, Hammer sowie Machete bewaffnet, zertrümmerten Vitrinen und erbeuteten binnen 79 Sekunden Uhren und Schmuck im Wert von rund 817.000 Euro. 13 Menschen wurden verletzt, weil die Täter Reizgas versprühten. Von der Beute ist bis heute nur ein einziges Stück aufgetaucht – ein Collier.

Vater und Söhne vor Gericht

Ein 45-Jähriger muss sich seit November 2016 als einer der fünf mutmaßlichen Räuber vor Gericht verantworten. Zwei seiner Söhne waren kurz zuvor wegen Beteiligung an dem KaDeWe-Raub zu Haftstrafen von drei Jahren beziehungsweise zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Ein dritter Sohn wurde im Mai 2016 zu sechs Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. (dpa)