Berlin. Weltweit sind Twitter-Accounts gehackt worden und verbreiteten Parolen und Hakenkreuze. Betroffen waren auch Boris Becker und der BVB.

  • Auf den gehackten Profilen waren ein Hakenkreuz und die türkische Flagge zu sehen.
  • Auch prominente Profile sind betroffen, unter anderem von Klaas Heufer-Umlauf und Boris Becker
  • Experten vermuten, dass die Tweets über die Analyse-App „The Counter“ abgeschickt worden sind

Hacker haben über Tausende Twitter-Konten Anfeindungen gegen die Niederlande und Deutschland mit Bezug

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verbreitet. Dazu gehörten die Profile von Prominenten wie Klaas Heufer-Umlauf oder Boris Becker, aber auch von Firmen, Organisationen und Vereinen wie Amnesty International, Borussia Dortmund oder ProSieben.

Auf den gehackten Profilen waren ein Hakenkreuz und die türkische Flagge zu sehen. „Nazi-Deutschland, Nazi-Niederlande, das ist eine Ohrfeige für euch“, war dazu zu lesen. Und weiter: „Wir sehen uns am 16. April wieder“ –

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. Dazu posteten die Accounts einen Link auf ein zusammengeschnittenes YouTube-Video, in dem Erdogan Stärke gegenüber dem Westen demonstriert.

Twitter-Accounts über App gehackt

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Versehen wurden die Tweets unter anderem mit den Hashtags #Nazialmanya und #Nazihollanda. Zugang zu so vielen Accounts auf einmal dürften sich die Hacker über eine Zusatz-Anwendung verschafft haben, die Zugriff zu all diesen Twitter-Konten hatte.

Im aktuellen Fall vermuten Experten, dass die Tweets über die Analyse-App „The Counter“ abgeschickt worden sind. Wenn man sein Twitter-Profil mit solchen Anwendungen verknüpft, können über sie oft auch Twitter-Nachrichten abgesetzt werden.

„The Counter“ bestätigt Hackerangriff

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„The Counter“ bestätigte auf Twitter, dass die Anwendung gehackt wurde. „Wir haben eine Untersuchung des Falls eingeleitet“, heißt es in einem Tweet des Unternehmens. Gegenmaßnahmen seien bereits getroffen worden.

Es ist nicht der erste Hackerangriff, der über die Analyse-App erfolgte. Schon im November war die „The Counter“ dafür verantwortlich, dass zahlreiche Accounts Spam-Botschaften gepostet haben. Opfer waren prominente Accounts wie @playstation oder die @newyorktimes. Bereits damals versprachen die Verantwortlichen, der Sache auf den Grund zu gehen.

Twitter häufig Ziel von Hackern

Viel genützt hat das offenbar nicht. Neben deutschen Accounts waren von dem Hackerangriff auch zahlreiche internationale Profile von Großkonzernen wie Renault, Starbucks oder Nike betroffen. Wie viele Accounts insgesamt gehackt wurde, war zunächst unklar.

In den vergangenen Jahren hatten Angreifer immer wieder Twitter-Accounts von Prominenten und Unternehmen in ihre Gewalt gebracht. Eine so breite Welle wie am Mittwoch gab es aber noch nicht.

Experten raten zur Überprüfung der Apps

Fachleute empfehlen, Konsequenzen aus dem aktuellen Hackerangriff zu ziehen. Nutzer sollten alle Apps prüfen, denen sie Zugriff auf ihr Konto bei dem Kurznachrichtendienst gewährt haben. Das funktioniert in den Twitter-Einstellungen, indem man auf den Button „Zugriff widerrufen“ neben der entsprechenden Applikation klickt, erklärt Twitter in seinem Hilfe-Center.

Dabei empfiehlt es sich gegebenenfalls, erst einmal der Analyse-Anwendung „The Counter“, die Verbindung zu entziehen. Grundsätzlich ist es wichtig, alle verbundenen Apps regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen. Wer auf bestimmte verbundene Apps nicht verzichten kann oder will, sollte zumindest nachschauen, ob diese wirklich Twitter-Schreibrechte benötigen und – falls nicht –, ob diese entzogen werden können. (bekö/les/dpa)