Paris. Die Franzosen entscheiden am Sonntag, wer neuer Präsident wird. Ein Wahlgang wird wohl nicht reichen. Alles Wichtige rund um die Wahl.

Am Sonntag stimmt Frankreich über einen neuen Präsidenten ab. Die wichtigsten Informationen zum Ablauf der Wahl:

Wie wird gewählt?

Der französische Präsident wird direkt vom Volk gewählt und benötigt die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Da voraussichtlich keiner der elf Kandidaten am 23. April mehr als 50 Prozent der Stimmen bekommen wird, dürfte es eine Stichwahl geben.

Die beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen im ersten Wahlgang treten dazu am 7. Mai an. Eine Mindestwahlbeteiligung gibt es nicht.

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    Wer tritt an?

    Insgesamt gehen elf Kandidaten ins Rennen: Emmanuel Macron, Benoit Hamon, Francois Fillon, Marine le Pen, Jean-Luc Melelchon, Nicolas Dupont-Aignan, Nathalie Arthaud, Philippe Poutou, Jean Lassalle, Jacques Cheminade und Francois Asselineau.

    Reelle Chancen haben aber nur vier: der unabhängige Kanidat Macron, FN-Chefin Le Pen, der Konservative Fillon und Melelchon von der Linkspartei. Auf diese vier werden sich die Stimmen konzentrieren. Derzeit sieht es so aus, als würden Macron und Le Pen in die Stichwahl gehen.

    Wer darf wählen?

    Jeder Franzose, der mindestens 18 Jahre alt und im Wählerverzeichnis eingetragen ist. Das sind zurzeit knapp 47 Millionen Menschen. Davon sind 1,3 Millionen in Wahllisten von Konsulaten und Botschaften im Ausland registriert.

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      Wann wird wo gewählt?

      Die Wahllokale sind am Sonntag von 8 bis 19 Uhr, in großen Städten bis 20 Uhr geöffnet. Aufgrund der Zeitverschiebung wird in den Überseegebieten und in einigen Auslandsvertretungen bereits am Samstag abgestimmt. Jeder Wähler muss dort seine Stimme abgeben, wo er auf der Wahlliste eingetragen ist.

      Gibt es eine Briefwahl?

      Nein, dafür ist die Wahl per Vollmacht möglich. Ist ein Wähler verhindert, kann er jemanden beauftragen, für ihn abzustimmen. Der Bevollmächtigte muss in derselben Gemeinde zur Wahl registriert sein und darf für maximal eine andere Person wählen.

      Wer überwacht die Wahl?

      Der französische Verfassungsrat beaufsichtigt Abgabe und Auszählung der Stimmen und verkündet anschließend das Ergebnis. Er entscheidet auch im Fall von Beanstandungen und Unregelmäßigkeiten.

      Wann gibt es erste Ergebnisse?

      In Frankreich werden ab 20 Uhr Prognosen und Hochrechnungen veröffentlicht, die in der Vergangenheit schon bei Schließung der Wahllokale recht genau waren. Bei der letzten Präsidentschaftswahl waren allerdings bereits am späten Nachmittag und frühen Abend erste Prognosen durchgesickert, die von Medien in Belgien und in der Schweiz veröffentlicht wurden. In Frankreich ist die Veröffentlichung dieser Zahlen vor 20 Uhr untersagt. (dpa)

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