Washington. Donald Trump Jr. hat in einem Interview zu seinen Russland-Kontakten Stellung bezogen. Unterdessen geht der Vize-Präsident auf Distanz.

Der wegen seiner Russland-Kontakte unter Druck stehende Sohn von US-Präsident Donald Trump hat ein Treffen mit einer russischen Anwältin im Wahlkampf 2016 verteidigt. Zwar wäre er im Nachhinein wahrscheinlich anders mit der Angelegenheit umgegangen, sagte Donald Trump Jr. am Dienstagabend (Ortszeit) dem Fernsehsender Fox News.

Allerdings sei das Treffen ohne Bedeutung. Ohne die Vorwürfe hätte er sich sogar gar nicht daran erinnert. „Es waren im wahrsten Sinne des Wortes vergeudete 20 Minuten, die eine Schande waren.“ Trump Jr. stritt zudem ab, seinem Vater von dem Treffen erzählt zu haben. „Es gab nichts zu erzählen.“

Trump Jr.: „Also dachte ich, ich will es hören.“

Zuvor hatte der Sohn von Donald Trump

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denen zufolge die russische Staatsanwaltschaft belastendes Material über die Demokratin Hillary Clinton anbot. Er belastet damit das Trump-Lager selbst. Nach der Veröffentlichung der E-Mails gaben die US-Börsen nach.

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    Trump Jr. sagte, ihm habe jemand eine E-Mail geschickt. Er könne nichts dafür, was ihm geschickt werde. Er habe sie gelesen und geantwortet. Für ihn sei dies Erkundung der Opposition gewesen. Eventuell hätten die Schreiber etwas gehabt, vielleicht konkrete Beweise für all die Geschichten, die er gehört habe. „Also dachte ich, ich will es hören.“

    Mails auf Twitter veröffentlicht

    Der Präsident lobte seinen Sohn dagegen für die Offenheit, mit der er seine E-Mail-Konversation publik gemacht habe. Er twitterte: „Er ist ein großartiger Mensch, der unser Land liebt!“

    In dem von Donald Trump Jr. am Dienstag auf Twitter veröffentlichten Mail-Wechsel erklärt der Publizist Rob Goldstone, dies sei „Teil der Unterstützung der russischen Regierung für Herrn Trump“. Als Antwort schrieb Trump Jr.: „Wenn es das ist, was Sie sagen, dann finde ich es klasse“ (eng. „I love it“). Die E-Mail mit dem eigentlichen Anliegen findet sich in diesem separat verschickten Tweet:

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    Vize-Präsident geht auf Distanz

    Mehrere Kongressausschüsse sowie ein Sonderermittler gehen dem Verdacht nach, Russland könne die US-Wahl zugunsten von Trump beeinflusst haben. Die Regierung in Moskau weist die Vorwürfe zurück. Der Präsident hat erklärt, es habe keine Absprachen gegeben.

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    . Pence habe von dem Treffen von Trump junior mit einer angeblich der russischen Regierung nahestehenden Anwältin nichts gewusst, teilte sein Anwalt Marc Lotter am Dienstag in einer Erklärung mit, die mehreren US-Medien vorliegt.

    Pence will sich aus Russland-Affäre halten

    Pence konzentriere sich zudem nicht auf den zurückliegenden Wahlkampf. „Besonders nicht auf Dinge, die vor der Zeit lagen, als er selbst zum Team gestoßen ist“, heißt es in der Erklärung. Dies wird in Washington als klarer Versuch gewertet, sich selbst von der der Russland-Affäre Trumps fernzuhalten. (rtr/dpa)