Berlin. Verkehrsminister Dobrindt hält den Weiterbetrieb von Berlin-Tegel für machbar. Eine Hauptstadt mit zwei Flughäfen sei gut vorstellbar.

In der Debatte über einen Weiterbetrieb des Berliner Flughafens Tegel rückt Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) vom Schließungsbeschluss ab. „Eine Hauptstadt mit zwei Flughäfen ist gut vorstellbar“, teilte Dobrindt am Freitag mit. Der Bund, Berlin und Brandenburg hatten eigentlich vereinbart, dass der neue Hauptstadtflughafen BER in Schönefeld der einzige Flughafen für die Region wird und Tegel nach dessen Eröffnung schließt.

„Die Kapazitäten des BER werden mittelfristig für Berlin wohl nicht ausreichend sein“, erläuterte Dobrindt. „Auch deshalb kann man über die Offenhaltung des Flughafens Tegel nachdenken.“

Am Freitagvormittag trat der Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft zusammen, um über den Ausbau des noch nicht eröffneten Flughafens BER zu beraten. Aussagen zum Inbetriebnahmetermin wurden nicht erwartet.

Dietmar Woidke für Schließung

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) wiederum plädierte erneut für eine Schließung. „Es geht juristisch darum, dass mit Schließung von Tegel die Gesamtzahl der Lärmbetroffenen deutlich reduziert wird“, sagte Woidke in einem Interview der „Berliner Morgenpost“. Der Flughafen BER war unter der Voraussetzung genehmigt worden, dass dafür die beiden innerstädtischen Flughäfen Tegel und Tempelhof aufgegeben werden.

Hauptproblem sei derzeit, dass der Flughafen BER noch nicht laufe, sagte Woidke. „Wenn der BER eröffnet wäre oder wenn wir ihn zeitnah eröffnen könnten, gäbe es diese Diskussion überhaupt nicht.“ (dpa)