Warschau. Vor dem ersten Treffen von US-Präsident Trump und Kremlchef Putin gibt es Spannungen. Die Stimmung ist kühl, die Tonlage nicht minder.

US-Präsident Donald Trump hat kurz vor seinem ersten Aufeinandertreffen mit Russlands Staatschef Wladimir Putin Schritte gegen das „destabilisierende Verhalten“ Moskaus angekündigt.

Russland habe versucht, die US-Wahl zu beeinflussen, wenn auch wohl nicht als einziger Staat. Details, wie diese Schritte aussehen könnten, nannte Trump bei einer Pressekonferenz mit Polens Präsident Andrzej Duda am Donnerstag in Warschau nicht.

Trump und Putin treffen am Freitag

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in Hamburg aufeinander. Es ist dabei auch ein direktes Gespräch zwischen dem US-Präsidenten und Putin geplant.

Moskau beklagt Mangel an Verständnis

Die Antwort aus Moskau kam prompt – und fiel auffallend kühl aus. „Mit dieser Sichtweise sind wir nicht einverstanden“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag in Moskau. Russland verstehe noch nicht, wie die USA künftig das Verhältnis zu Moskau gestalten wollten, so Peskow weiter.

Es gebe einen bedauerlichen Mangel an Verständnis zwischen beiden Staaten bezüglich der Erwartungen an die zukünftigen Beziehungen. „Genau deswegen warten wir auf das erste Treffen der beiden Präsidenten.“

Polen hatte zuvor erklärt, das Land wolle US-Raketen des Typs „Patriot“ kaufen. Verteidigungsminister Antoni Macierewicz bestätigte den Waffendeal. Die „Patriots“ sollen Teil der polnischen Verteidigung gegen mögliche Aggressionen aus Russland sein.

Trump plant „ernsthafte Dinge“ gegen Nordkorea

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Er forderte einen internationalen Schulterschluss gegen das Land. Die internationale Gemeinschaft müsse öffentlich demonstrieren, dass Nordkoreas „sehr schlechtes Benehmen“ Konsequenzen haben werde, sagte Trump. Die USA dächten über „ernsthafte Dinge“ nach. Er ziehe zwar keine „roten Linien“, aber seine Regierung werde in den kommenden Wochen und Monaten genau beobachten, wie sich die Lage mit Blick auf Nordkorea entwickle.

Hotels, Essen, Kosten – Sieben Fakten zum G20-Gipfel

1. Die Delegationen Insgesamt 36 Delegationen werden zum G20-Gipfel in Hamburg am Wochenende erwartet. Die Zahl der Delegierten beläuft sich auf mehr als 6500.

2. Die Hotels Hamburg verfügt über eine Reihe von Fünf-Sterne-Herbergen. Aber: Die Frage, wer in welchem Hotel übernachtet, wird wie ein Staatsgeheimnis gehandelt. Manche Häuser mussten sogar Vertraulichkeitserklärungen unterzeichnen, damit über ihre hochrangigen Gäste vor dem Gipfel nichts nach außen dringt. Trotzdem wurden einige Details bekannt – auch aufgrund der erheblichen Sicherheitsvorkehrungen bereits im Vorfeld. Kanzlerin Angela Merkel logiert im Hotel Atlantic Kempinski, hier steht eine 245 Quadratmeter große Präsidentensuite zur Verfügung. Kremlchef Wladimir Putin nächtigt im Park Hyatt. Der saudische König Salman hat für seine Entourage alle 156 Gästezimmer und Suiten im Hotel Fairmont Vier Jahreszeiten an der Binnenalster gebucht.

3. Die Trump-Frage Wo logiert US-Präsident Donald Trump während des Gipfels? Keine Frage wurde im Vorfeld so heiß diskutiert. Zeitweise hieß es, Trump werde ein Hotel in Berlin buchen. Doch das ist wohl vom Tisch. Jetzt heißt es, dass Trump im Gästehaus des Hamburger Senats an der Schönen Aussicht residieren soll. Es ist aber die Frage, ob das Gebäude den Sicherheitsanforderungen der Amerikaner genügt. Endgültig wird man wohl erst erfahren, wo Trump übernachtet, wenn er in Hamburg angekommen ist.

4. Die Gipfelgegner Schon in den Tagen vor Gipfelstart am 7. Juli waren zahlreiche Demonstranten in Hamburg präsent. Mit Demonstrationen oder Mahnwachen verliehen sie ihrem Protest Ausdruck. Insgesamt 29 Demos mit Bezug zu G20 waren zwischen dem 30. Juni und dem letzten Gipfeltag am 8. Juli angemeldet. Die Demonstrationsverbotszone rund um Messegelände und Elbphilharmonie umfasst 38 Quadratkilometer. Zu der abschließenden Großkundgebung „Grenzenlose Solidarität statt G20“ am, Samstag werden bis zu 100.000 Teilnehmer erwartet.

5. Die Gipfelschützer An die 20.000 Polizisten sollen die Politiker und deren Delegationen in Hamburg schützen. 40 Wasserwerfer der Polizei der Stadt könnten zum Einsatz kommen. Zudem sind die Beamten mit 185 Hunden und 70 Pferden ausgestattet. Insgesamt 28 Hubschrauber von Bundes- und Landespolizei werden am Himmel über Hamburg kreisen. 140 Staatsanwälte fahren Sonderschichten, um gegebenenfalls Haftbefehle gegen Straftäter auszustellen. In einer eigens für den Gipfel eingerichteten Gefangenensammelstelle im Stadtteil Harburg gibt es Platz für 400 gewalttätige Demonstranten.

6. Die Kosten Klar ist: Der Gipfel wird teuer. Die Gesamtkosten sollen mit rund 130 Millionen Euro zu Buche schlagen. Ein Großteil davon trägt der Bund als Gastgeber. Im Bundesetat sind rund 200 Millionen Euro dafür veranschlagt. Kritiker glauben aber, es wird viel teurer: Bis zu 400 Millionen Euro könnte der Gipfel kosten, haben sie errechnet. Das G20-Treffen wäre nicht erste Fall, in dem die Kosten explodieren: Der G20-Gipfel im kanadischen Toronto 2010 war ursprünglich mit 180 Millionen Euro veranschlagt worden – am Ende stand unter dem Strich knapp eine Milliarde Euro; allein rund 400 Millionen Euro wurden für die Sicherheit fällig.

7. Die Verpflegung Allein für die Polizisten stehen 185.000 Verpflegungsbeutel, 100.000 warme Mahlzeiten und 600.000 Liter Getränke bereit. Rindersaftgulasch mit Nudeln gibt es am ersten Gipfeltag, Möhrengulasch für die Vegetarier. Wer nicht ausreichend Zeit hat, bekommt einen Verpflegungsbeutel mit Brot, Käse, Wurst, Obst und einem Müsliriegel. Im Medienzentrum wiederum gibt es für die Journalisten aus aller Welt 12.000 Schokoriegel und 400 Kilo Bratwürste. Gepflegter werden die Staats- und Regierungschefs speisen. Die Delegation aus Saudi-Arabien etwa hat in ihrem Hotel unter anderem 30 Lämmer für die Gipfeltage vorbestellt.

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