Berlin. Der G20-Gipfel in Hamburg hält schon vor seinem Beginn das Land in Atem. Aber wer kommt eigentlich und warum? Hier gibt es Antworten.

  • Am Wochenende kommen die G20 in Hamburg zu ihrem Gipfel zusammen
  • Das Treffen dient der besseren Abstimmung der Länder in Finanz- und Wirtschaftsfragen
  • Etwa 9000 Hotelzimmer sind in Hamburg für die Gipfel-Teilnehmer reserviert.

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: Der G20-Gipfel in Hamburg dominiert seit Tagen die Nachrichten. Aber wer kommt da in der Hansestadt eigentlich zusammen und warum? Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um den Gipfel, die besonders häufig bei Google in Deutschland gestellt werden.

Wofür steht das G in G20?

G20 heißt „Gruppe der 20“ und meint die Gruppe der wichtigsten 20 Industrie- und Schwellenländer. Sie sind die stärksten Volkswirtschaften aller Kontinente und repräsentieren zwei Drittel der Weltbevölkerung, vier Fünftel der weltweiten Wirtschaftskraft und drei Viertel des Welthandels.

Welche Staaten sind beim G20-Treffen?

Das sind 19 Länder – Argentinien, Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea, Türkei und die USA – und die EU. Dazu kommen die Gastländer: Spanien ist ständiger Gast, eingeladen von Gastgeber Deutschland sind außerdem Norwegen, die Niederlande, Singapur, Guinea, Senegal und Vietnam. Außerdem sind internationale Organisationen wie die Weltbank oder die UN dabei.

Warum gibt es den G20-Gipfel?

Das Treffen wurde ins Leben gerufen zur besseren Abstimmung der Länder in Finanz- und Wirtschaftsfragen und begann als ein Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs. Die Staats- und Regierungschefs kommen seit 2008 regelmäßig zusammen. Mittlerweile reden die G20 auch über anderen globale Themen wie die Bekämpfung von Terror und den Klimaschutz. Bei den Treffen werden gemeinsame Erklärungen beschlossen, die Signalwirkung haben sollen, aber rechtlich nicht bindend sind.

Warum ist das G20-Treffen in Hamburg?

Das war ein Wunsch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die in der Hansestadt geboren wurde. Der Gedanke dahinter: Hamburg als Handelsstadt hat seit Jahrhunderten Verbindungen rund um die Welt und steht so für Weltoffenheit und gegen Abschottung. Wegen seiner Größe muss der Gipfel außerdem in einer großen Stadt stattfinden, anders als die kleineren Treffen der G7.

Wer schläft wo beim G20-Gipfel?

Rund 9000 Hotelzimmer in der Stadt sind nach Angaben des Auswärtigen Amts für den Gipfel reserviert. Beliebt bei den Delegationen ist zum Beispiel das Hotel Atlantic Kempinski. Hier sollen nicht nur Bundeskanzlerin Angela Merkel, sondern auch Kanadas Premierminister Justin Trudeau und sein indischer Amtskollege Narendra Modi schlafen. Wladimir Putin kommt Berichten zufolge im Park Hyatt unter, die britische Premierministerin Theresa May im Reichshof. Ein Rätsel ist dagegen noch immer die Unterkunft von US-Präsident Donald Trump. Und dann gibt es da noch die Demonstranten: Die wollten eigentlich protest-campen, dürfen aber in den Zeltlagern nicht

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Proteste gegen G20-Gipfel gestartet

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    Viele Hamburger sind keine Fans des Gipfels.
    Viele Hamburger sind keine Fans des Gipfels. © Marcelo Hernandez | Marcelo Hernandez

    So vielfältig wie der Protest gegen den Gipfel sind auch die Gründe dafür. Greenpeace, Attack, Gewerkschaften und andere Gruppen demonstrierten schon eine Woche vor dem Gipfel für gerechteren Welthandel, Klimaschutz und gegen soziale Ungleichheit. Linke autonome Gruppen wollen einen Tag vor Beginn bei einer antikapitalistischen Demo durch Hamburg laufen. Jean Ziegler, Soziologe und ehemaliger UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, kritisiert, dass die G20 nicht legitimiert seien und die UN untergraben. Die habe nämlich eigentlich die Aufgabe, die Interessen der Völker zu vertreten.

    Bringt der saudische König wirklich Kamele mit?

    Nein, das ist ein Gerücht. König Salman von Saudi Arabien hat außerdem seine Teilnahme am Gipfel wegen der Spannungen mit Katar abgesagt. Er wird vertreten von Staatsminister Ibrahim al-Assaf.

    Wo findet der nächste Gipfel statt?

    In Argentinien. Das südamerikanische Land übernimmt am 1. Dezember die Präsidentschaft der G20 von Deutschland und wird dann das nächste Treffen ausrichten.

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