Berlin. Für den Grünen Volker Beck ist die „Ehe für alle“ auch ein persönlicher Triumph. Seit vielen Jahren hatte er für den Moment gekämpft.
Der Grünen-Politiker Volker Beck hat das Ja des Bundestags zur Ehe für alle als Erfolg für die Demokratie bezeichnet. „Das ist wirklich ein toller Sieg, weil es ein stückweit gesellschaftlicher Frieden bedeutet“, sagte Beck am Freitag unter Tränen im TV-Sender Phoenix. Zuletzt habe es in Deutschland „fast schon eine Demokratie-Krise“ gegeben.
Nach Umfragen seien 80 Prozent der Deutschen dafür gewesen und auch eine Mehrheit im Bundestag habe sich dafür ausgesprochen. Und trotzdem sei die Ehe für alle wegen des Widerstands der CDU/CSU jahrelang nicht gekommen.
Volker Becks Abschiedsstunde
Beck, selbst homosexuell, hatte seit Jahren für die Gleichstellung schwuler und lesbischer Lebensgemeinschaften gekämpft. Zum Ende der Legislaturperiode verlässt er den Bundestag – so war die Abstimmung über die „Ehe für alle“ gewissermaßen die Stunde seines Triumphes.
Beck erklärte, die Grünen hätten nach der Kehrtwende von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) beschlossen: „Wir schießen nochmal aus allen Rohren, vielleicht fällt die Mauer. Und sie ist gefallen.“ Nun müsse auch die weiter bestehende Diskriminierung von Schwulen und Lesben noch stärker bekämpft werden. So müssten Lehrer und Schulsozialarbeiter dafür sorgen, „dass ,schwule Sau’ kein akzeptiertes Schimpfwort auf Schulhöfen ist“.
Die Grünen würden nun einen „Kuchen anschneiden und ein Gläschen Sekt trinken“. Am Abend sei ein großer „Regenbogen-Empfang“ unter der Reichstagskuppel geplant. (dpa/W.B.)