Banksy hat britischen Wählern eines seiner Kunstwerke kostenlos angeboten. Bedingung: Sie sollten gegen die Konservativen stimmen.

Der Streetart-Künstler Banksy wollte den britischen Konservativen mit einer ungewöhnlichen Aktion eine Wahlniederlage bescheren. Er hatte Wählern, die bei der Unterhauswahl am Donnerstag gegen die Conservative Party von Premierministerin Theresa May stimmen, einen kostenlosen Druck von einem seiner limitierten Kunstwerke angeboten.

Das Angebot richtete sich an Bürger aus sechs Wahlkreisen in seiner Heimatstadt Bristol. Als Beweis sollte ein Foto des ausgefüllten Wahlzettels dienen.

Banksy rudert zurück

Ein EU-Graffiiti von Banksy tauchte Anfang Mai in Dover (England) auf.
Ein EU-Graffiiti von Banksy tauchte Anfang Mai in Dover (England) auf. © Getty Images | Carl Court

Die Aktion rief allerdings die Polizei und die britische Wahlkommission auf den Plan. Jeder Wähler, der im Gegenzug für eine Stimmabgabe Geschenke annehme, begehe eine Straftat, wie die „BBC“ berichtete.

Inzwischen hat Banksy sein Angebot wieder zurückgezogen. Auf seiner Webseite ist derzeit nur die Ankündigung für eine „Rückrufaktion“ zu sehen. Der Künstler schreibt, er sei von der Wahlkommission gewarnt worden, dass seine Aktion das Wahlergebnis verfälschen würde. „Deshalb muss ich bedauerlicherweise ankündigen, dass dieses schlecht durchdachte und rechtlich fragwürdige Angebot zurückgezogen wird“, so Banksy.

Anfang Mai hatte Banksy in der Hafenstadt Dover mit einem Graffiti den Brexit kommentiert. Das Werk, das sich über eine ganze Hauswand erstreckt, zeigt einen Handwerker, der einen Stern aus der EU-Flagge meißelt. (br)