Nach Sellerings Rücktritt stehen Kabinettsumbildungen an
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Schwerin. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering gibt alle seine Ämter ab. Damit beginnt das Personalkarussell in der SPD.
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Sellering tritt aus gesundheitlichen Gründen zurück
Seine Nachfolge soll Familienministerin Manuela Schwesig übernehmen
Eine mögliche Nachfolgerin für Schwesig ist auch schon gefunden
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering tritt aus gesundheitlichen Gründen von allen seinen Ämtern zurück. „Bei mir ist vor einigen Tagen völlig überraschend eine Lymphdrüsen-Krebserkrankung festgestellt worden, die umgehend eine massive Therapie erfordert“, begründete der 67-Jährige seinen Schritt am Dienstag.
Er werde nicht mehr in der Lage sein, das Amt des Regierungschefs auszufüllen. „Nach fast neun Jahren als Ministerpräsident scheide ich mit großer Dankbarkeit aus diesem Amt, das es mir ermöglicht hat, einen Beitrag für eine gute Zukunft unseres Landes zu leisten“, erklärte der SPD-Politiker.
Schwesig soll Sellering nachfolgen
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig soll Sellerings Nachfolgerin werden, sagte SPD-Chef Martin Schulz am Dienstag nach einer Sitzung der Bundestagsfraktion. Er werde diese Personalie vorschlagen. SPD-Generalsekretärin Katarina Barley soll dann neue Bundesfamilienministerin werden.
Sollte Barley die Gelegenheit wahrnehmen, Ministerin zu werden, muss SPD-Chef Martin Schulz einen neuen Generalsekretär finden. Sein Vorschlag: der SPD-Fraktionsvize im Bundestag, Hubertus Heil. Heil war schon einmal Generalsekretär der SPD.
Laut „Saarbrücker Zeitung“ (Mittwochausgabe) war auch der Vorsitzende der NRW-Landesgruppe im Bundestag, Achim Post, als Barleys Nachfolger im Parteiamt im Gespräch. Endgültig entschieden seien die Personalien aber noch nicht, verlautete aus der SPD-Zentrale, dem Willy-Brandt-Haus.
Sellering lobt Einsatz für das Land
Persönlich sei es ihm immer sehr wichtig gewesen, für mehr Respekt vor ostdeutschen Lebensleistungen einzutreten, sagte Sellering. „Ich bedanke mich sehr herzlich bei allen im Land, die mit großem Einsatz so positiv daran mitgewirkt haben, dass sich unser schönes Mecklenburg-Vorpommern so gut entwickelt hat.“
Sellering war nach der Landtagswahl im vorigen September für eine dritte Amtszeit an die Spitze der Koalition von SPD und CDU gewählt worden. Erst Mitte Mai wurde er auf einem Parteitag in Rostock als Landesvorsitzender bestätigt. (dpa/rtr)