Angriffe auf Erdogan-Kritiker: Türkei machen USA Vorwürfe
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Istanbul. Erdogans Personenschützer traten auf Erdogan-Kritiker in Washington ein: Das türkische Außenministerium übt nun Kritik – an den USA.
Nach den Zusammenstößen zwischen türkischen Personenschützern und Demonstranten beim USA-Besuch von Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Türkei den US-Botschafter einbestellt.
Während in den USA eher eine türkische Entschuldigung für die Vorfälle erwartet worden wäre, dreht das Außenministerium in Ankara den Spieß um: Man habe bei dem Botschafter John Bass wegen des „aggressiven und unprofessionellen“ Verhaltens der amerikanischen Sicherheitskräfte bei den Vorfällen in Washington protestiert.
Zwölf Menschen bei Prügelei verletzt
In den USA war heftige Kritik am Verhalten der Personenschützer vor der türkischen Botschaft am vergangenen Dienstag in Washington laut geworden. Dort hatten Demonstranten gegen Erdogan protestiert. Neun Menschen waren verletzt worden, eine Frau schwer. Männer aus dem Erdogan-Gefolge hatten auch am Boden liegenden Demonstranten in den Bauch und gegen den Kopf getreten.
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„Ich hätte sterben können“
In dem Video ist am Boden liegendend der Demonstrant Seyid Riza Dersimi zu sehen, der seither seine Sicht auf den Vorfall in diversen Interviews geschildert hat: „Sie haben mir gegen den Kopf getreten, ich hätte sterben können“, sagte er.
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Das türkische Außenministerium bemängelte nun Sicherheitslücken während Erdogans Besuch in Washington, „die durch das Unvermögen der US-Behörden herbeigeführt wurden, in jeder Phase des offiziellen Programms ausreichende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen“.
US-Senatoren hatten Erdogan kritisiert
Das US-Außenministerium hatte sich besorgt über den Zwischenfall geäußert und an die Meinungs- und Demonstrationsfreiheit erinnert. Die beiden US-Senatoren John McCain und Dianne Feinstein hatten in einem Brief an Erdogan kritisiert, die gewalttätige Reaktion der Personenschützer sei nicht hinnehmbar.
Sie spiegele, wie seine Regierung Medien, Minderheiten und politische Gegner behandele. Der Sender „Voice of America“ hatte den Beginn des Kampfes aus anderer Perspektive eingefangen. Seither gibt es auch Spekulationen, ob in der Szene Erdogan selbst den Einsatz anordnet.
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Nach Angaben des Washingtoner Polizeichefs Peter Newsham waren bei den Zusammenstößen zwölf Menschen verletzt worden, darunter ein US-Polizist. Newsham hatte nach den Zusammenstößen gesagt, es scheine sich um „einen brutalen Angriff auf friedliche Demonstranten an der Residenz des türkischen Botschafters“ gehandelt zu haben. (dpa/law)