Düsseldorf. Vor dem Berliner Anschlag war Anis Amri unter falschen Identitäten aktiv. Ein Staatsanwalt empfiehlt Überprüfungen in ganz Deutschland.

Der Berliner Generalstaatsanwalt Ralf Rother empfiehlt Gefährder-Überprüfungen in ganz Deutschland nach dem Terrorfall Amri. Für Berlin habe er dies bereits veranlasst, sagte Rother am Mittwoch als Zeuge im Amri-Untersuchungsausschuss des Düsseldorfer Landtags.

Dazu zähle eine genaue Überprüfung der Identität und die Frage, ob möglicherweise an verschiedenen Stellen Verfahren anhängig seien, die zu einer effektiveren Strafverfolgung gebündelt werden könnten. Bei einer Tagung aller deutschen Generalstaatsanwälte solle dies im nächsten Monat als gemeinsame Linie beschlossen werden, kündigte Rother an.

Generalbundesanwalt vor dem vor Amri-Untersuchungsausschuss

weitere Videos

    Anis Amri war vor Attentat kurz in Haft

    Ralf Rother, Generalstaatsanwalt in Berlin, empfiehlt den Abgleich von überprüften Gefährdern in ganz Deutschland.
    Ralf Rother, Generalstaatsanwalt in Berlin, empfiehlt den Abgleich von überprüften Gefährdern in ganz Deutschland. © dpa | Ole Spata

    Vor dem Terroranschlag mit zwölf Toten auf dem Berliner Weihnachtsmarkt hatte der abgelehnte Asylbewerber Anis Amri mit mehr als einem Dutzend gefälschter Identitäten Sozialleistungen erschlichen, war in der Drogenszene aktiv, mit gewalttätigen Auseinandersetzungen aufgefallen und sogar kurz in Haft.

    Wegen Amris zahlreicher Alias-Namen sei damals aber nicht bekannt gewesen, dass in Berlin, aber auch in anderen Bundesländern bereits mehrere Verfahren wegen allgemeiner Kriminalität gegen ihn anhängig gewesen seien, sagte Rother. Nicht jedes Delikt hätte zu einer Inhaftierung geführt. Ob es bei einer Bündelung der Verfahren dazu gekommen wäre, könne er nicht sagen, sagte Rother. (dpa)