Berlin. Das erste Interview mit dem neuen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier über Deutschland, die Zukunft der EU – und Hass im Netz.

Er ist genau seit 24 Tagen im höchsten Amt des Staates: Frank-Walter Steinmeier (61), Deutschlands neuer Bundespräsident. Erste Besuche führten ihn nach Frankreich und Griechenland, demnächst beginnt er seine große Deutschlandreise in alle 16 Bundesländer. Unsere Redaktion traf ihn zum ersten Interview seiner Amtszeit im Schloss Bellevue.

Herr Bundespräsident, Sie sind ganz neu im Amt – wie fühlen sich die ersten vier Wochen als Staatsoberhaupt an?

Frank-Walter Steinmeier: Anders, aber gut.

Was ist anders?

Steinmeier: Fast alles! Es beginnt mit diesem Amtssitz, der beeindruckt, in dem ich noch nicht alle Räume kenne, aber schon viele freundliche Mitarbeiter kennenlernen durfte. Nicht minder beeindruckt bin ich durch Tausende von Bürgerbriefen voll von guten Wünschen und Ermutigungen. Gleichzeitig macht mir fast ein bisschen Angst, wie groß die Hoffnungen und Erwartungen an Amt und Person sind. Ich hoffe, ich kann dem gerecht werden. Denn ganz unabhängig von meiner Person und meinem Willen, das Amt auszufüllen: Es ist zwar ein politisches, aber eben kein Regierungsamt.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist nach 24 Tagen noch nicht komplett im neuen Amt angekommen.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist nach 24 Tagen noch nicht komplett im neuen Amt angekommen. © Daniel Biskup | Daniel Biskup

Also in Kurzfassung: Ganz angekommen bin ich natürlich noch nicht, aber jeden Tag ein bisschen mehr. Und genau so geht es Ihnen und Ihren Kollegen ja auch: Erst vor ein paar Tagen hörte ich in den Radionachrichten noch von „Außenminister Steinmeier“ und was er gerade zur Weltlage sagt. Da musste ich schon schmunzeln. Ich bin allerdings sicher: Wir werden uns von beiden Seiten bald in die neue Rollenverteilung einfinden.

„Unsere Rolle hat sich verändert“

Als Außenminister haben Sie betont, Deutschland müsse bereit sein, mehr Verantwortung zu tragen. Wie definieren Sie jetzt als Staatsoberhaupt diese Verantwortung Deutschlands – politisch, wirtschaftlich, auch militärisch?

Steinmeier: Die Deutschen haben realisiert, dass die Erwartungen an Deutschland gewachsen sind. In einer Entwicklung, die mit der Wiedervereinigung begonnen hat, hat sich unsere Rolle verändert. Nicht nur hat unser Gewicht zugenommen, vor allem werden wir seitdem auch von unseren Freunden als ein Partner mit allen Rechten und Pflichten wahrgenommen. Das bedeutet, dass wir uns bei internationalen Krisen und Konflikten nicht verstecken können und dürfen.

Das kann zwar auch militärische Verantwortung bedeuten, wie unsere Auslandseinsätze in Mali oder auch unser Engagement bei der Luftaufklärung im Kampf gegen den IS zeigen. Aber die Herausforderungen erfordern Antworten und Konzepte, die daneben vor allem diplomatische, wirtschaftliche und entwicklungspolitische Mittel umfassen. Wir brauchen Akteure, die sich mit Vernunft und viel Energie um die friedliche Lösung von Konflikten bemühen. Da sind wir heute sehr viel präsenter als früher. Das ist nicht einfach, aber richtig so. Das hat unser deutsches Engagement zur Beilegung des Atomkonflikts mit dem Iran bewiesen und zeigt unser weiter erforderliches Engagement in der Ukraine.

Wo kommt jetzt neue Verantwortung auf Deutschland zu?

Steinmeier: Wir haben ohne Zweifel mehr Verantwortung auf dem europäischen Kontinent. Das haben vor allem die Staatsschuldenkrise oder auch die Flüchtlingsbewegung im Herbst 2015 gezeigt, genau wie der Ukraine-Konflikt. Aber auch mit Blick auf Unruheherde in Nordafrika ist es nötig, dass Deutschland sich im europäischen Verbund um die Stabilisierung und Verbesserung der wirtschaftlichen Bedingungen Nordafrikas bemüht.

Einige Nachbarn – gerade auch Frankreich – empfinden Deutschland als zu dominant, besonders wirtschaftlich. Können Sie diese Sorge nachvollziehen?

Die Rolle Deutschlands hat sich verändert, sagt Bundespräsident Steinmeier.
Die Rolle Deutschlands hat sich verändert, sagt Bundespräsident Steinmeier. © Daniel Biskup | Daniel Biskup

Steinmeier: Diese Diskussion haben wir nicht nur mit einem Nachbarn. Wir leben in der Situation, dass die einen mehr Führung durch Deutschland in Europa einfordern und die anderen sich über die angebliche Dominanz Deutschlands beklagen – und das nicht nur im Wirtschaftlichen. Für uns Deutsche ist ganz klar: Europa kann nicht funktionieren mit der Führung eines Einzelnen, sondern nur mit der geteilten Verantwortung aller.

Dabei tragen die großen Mitgliedsstaaten – nach Größe, Bevölkerung, wirtschaftlicher Stärke – mehr Verantwortung als andere. So sehe ich die Rolle Deutschlands. Und mit der Versicherung, dass wir die europäischen Partner als Gleichwertige sehen, mit ihnen als Gleichverpflichteten und Gleichberechtigten umgehen, können wir uns ganz gut und selbstbewusst bewegen.

„Die EU ist für alle ein Gewinn“

Frankreich wählt einen neuen Präsidenten, und es ist nicht ausgeschlossen, dass die Rechten mit Marine Le Pen gewinnen. Was würde ein Sieg Le Pens für Europa bedeuten?

Steinmeier: Da kann ich den Franzosen nur zurufen: Hört nicht auf die Sirenengesänge derer, die euch eine große französische Zukunft nach der Beseitigung all dessen versprechen, was heute auch zu Frankreich gehört – ein Garant europäischer Stabilität und Grundpfeiler der Europäischen Union zu sein. Diese EU mag schwierig sein, aber sie ist für uns alle ein Gewinn, auch für Frankreich.

Uns muss klar sein: Nur wenn wir gemeinsam – Deutschland und Frankreich in besonderer Weise – Europa zu einem wirklichen Akteur in der Welt machen, werden wir Einfluss haben. Wenn wir das verhindern, wie nationalpopulistische Parteien es auch in Frankreich wollen, dann werden wir nicht Spieler, sondern Spielball anderer Mächte. Deshalb steht bei den Wahlen nicht nur für Frankreich, sondern auch für uns und für ganz Europa viel auf dem Spiel.

Die Karriere von Frank-Walter Steinmeier

Er ist der Ruhige und Besonnene, kein Polterer. Es ist da nur folgerichtig, dass Frank-Walter Steinmeier die Nachfolge von Joachim Gauck antritt. Am 12. Februar ist der 61-Jährige zum zwölften Bundespräsidenten gewählt worden. Die SPD-Ikone Willy Brandt gab, wie bei so vielen, auch bei Frank-Walter Steinmeier in den 70er-Jahren den Anstoß, sich in der SPD zu engagieren. „Die Neugier auf Politik wurde geboren im Streit um Ostpolitik und Misstrauensvotum gegen Willy Brandt“, so Steinmeier.
Er ist der Ruhige und Besonnene, kein Polterer. Es ist da nur folgerichtig, dass Frank-Walter Steinmeier die Nachfolge von Joachim Gauck antritt. Am 12. Februar ist der 61-Jährige zum zwölften Bundespräsidenten gewählt worden. Die SPD-Ikone Willy Brandt gab, wie bei so vielen, auch bei Frank-Walter Steinmeier in den 70er-Jahren den Anstoß, sich in der SPD zu engagieren. „Die Neugier auf Politik wurde geboren im Streit um Ostpolitik und Misstrauensvotum gegen Willy Brandt“, so Steinmeier. © Funke foto Service | Gero Breloer
Ein Bild aus rot-grünen Regierungszeiten: Steinmeier im Juli 2009 mit dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder, dem er als Kanzleramtsminister diente.
Ein Bild aus rot-grünen Regierungszeiten: Steinmeier im Juli 2009 mit dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder, dem er als Kanzleramtsminister diente. © imago | sepp spiegl
Machtübergabe: Der abgewählte Bundeskanzler Helmut Kohl (m.) übergab nach der Wahl im Oktober 1998 an seinen Nachfolger Gerhard Schröder (r.). Im Hintergrund mit dabei: Frank-Walter Steinmeier (l.).
Machtübergabe: Der abgewählte Bundeskanzler Helmut Kohl (m.) übergab nach der Wahl im Oktober 1998 an seinen Nachfolger Gerhard Schröder (r.). Im Hintergrund mit dabei: Frank-Walter Steinmeier (l.). © imago | sepp spiegl
Schwierige Tage: Bei einer Anhörung zur Rolle des Bundesnachrichtendienstes während des Irak-Kriegs musste Steinmeier im Dezember 2008 als Zeuge aussagen.
Schwierige Tage: Bei einer Anhörung zur Rolle des Bundesnachrichtendienstes während des Irak-Kriegs musste Steinmeier im Dezember 2008 als Zeuge aussagen. © REUTERS | REUTERS / FABRIZIO BENSCH
22.11.2005: Frank-Walter Steinmeier legt als Bundesaußenminister gegenüber Bundestagspräsident Norbert Lammert den Amtseid ab. Die SPD regiert als Juniorpartner in der Koalition mit der Union.
22.11.2005: Frank-Walter Steinmeier legt als Bundesaußenminister gegenüber Bundestagspräsident Norbert Lammert den Amtseid ab. Die SPD regiert als Juniorpartner in der Koalition mit der Union. © imago | Sven Simon
Gute Laune auf der Regierungsbank im Bundestag: Steinmeier mit Parteifreundin Brigitte Zypries, damals Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium. Zypries wurde Anfang 2017 Nachfolgerin von Sigmar Gabriel und damit die erste Wirtschaftsministerin der Bundesrepublik.
Gute Laune auf der Regierungsbank im Bundestag: Steinmeier mit Parteifreundin Brigitte Zypries, damals Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium. Zypries wurde Anfang 2017 Nachfolgerin von Sigmar Gabriel und damit die erste Wirtschaftsministerin der Bundesrepublik. © imago | Metodi Popow
Zu Bundeskanzlerin Angela Merkel pflegte Steinmeier stets ein gutes Verhältnis. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass er bei der Bundestagswahl 2009 als Kanzlerkandidat der SPD gegen Merkel antrat. Steinmeier fuhr damals das bis dahin schlechteste Bundestagswahlergebnis für die SPD ein.
Zu Bundeskanzlerin Angela Merkel pflegte Steinmeier stets ein gutes Verhältnis. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass er bei der Bundestagswahl 2009 als Kanzlerkandidat der SPD gegen Merkel antrat. Steinmeier fuhr damals das bis dahin schlechteste Bundestagswahlergebnis für die SPD ein. © Getty Images | Andreas Rentz
Frank-Walter Steinmeier genießt nicht nur in der SPD große Sympathien. Über Parteigrenzen hinweg wird seine Fähigkeit zum Ausgleich gelobt.
Frank-Walter Steinmeier genießt nicht nur in der SPD große Sympathien. Über Parteigrenzen hinweg wird seine Fähigkeit zum Ausgleich gelobt. © REUTERS | REUTERS / MICHAEL DALDER
Wahlkampf unter Tage: Als Kanzlerkandidat der SPD 2009 besuchte Steinmeier die Zeche „Prosper-Haniel“ in Bottrop im Ruhrgebiet.
Wahlkampf unter Tage: Als Kanzlerkandidat der SPD 2009 besuchte Steinmeier die Zeche „Prosper-Haniel“ in Bottrop im Ruhrgebiet. © REUTERS | REUTERS / INA FASSBENDER
Der Kanzlerkandidat Steinmeier im August 2009, am Abend der Landtagswahlen in mehreren Bundesländern.
Der Kanzlerkandidat Steinmeier im August 2009, am Abend der Landtagswahlen in mehreren Bundesländern. © REUTERS | REUTERS / THOMAS PETER
So war es im Oktober 2008: Steinmeier als Kanzlerkandidat und Franz Müntefering als SPD-Vorsitzender wollten die Partei bei der Wahl 2009 gemeinsam an die Macht führen – und scheiterten deutlich. Von 2009 bis 2013 regierte in Berlin Schwarz-Gelb.
So war es im Oktober 2008: Steinmeier als Kanzlerkandidat und Franz Müntefering als SPD-Vorsitzender wollten die Partei bei der Wahl 2009 gemeinsam an die Macht führen – und scheiterten deutlich. Von 2009 bis 2013 regierte in Berlin Schwarz-Gelb. © Getty Images | Sean Gallup
Als Bundesaußenminister war Frank-Walter Steinmeier auf internationalem Parkett ein wichtiger Ansprechpartner, auch für seine amerikanische Amtskollegin Condoleezza Rice. Hier ein Bild aus dem Jahr 2008.
Als Bundesaußenminister war Frank-Walter Steinmeier auf internationalem Parkett ein wichtiger Ansprechpartner, auch für seine amerikanische Amtskollegin Condoleezza Rice. Hier ein Bild aus dem Jahr 2008. © REUTERS | REUTERS / TOBIAS SCHWARZ
17. Dezember 2013: Wieder wird Frank-Walter Steinmeier Außenminister. Die Ernennungsurkunde überreicht ihm der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck, zu dessen Nachfolger Steinmeier gewählt wurde.
17. Dezember 2013: Wieder wird Frank-Walter Steinmeier Außenminister. Die Ernennungsurkunde überreicht ihm der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck, zu dessen Nachfolger Steinmeier gewählt wurde. © REUTERS | REUTERS / FABRIZIO BENSCH
Steinmeier warb stets für die Integration von Flüchtlingen, hier bei einem gemeinsamen Fastenbrechen mit syrischen Flüchtlingen in Berlin während des Ramadan im Juli 2014.
Steinmeier warb stets für die Integration von Flüchtlingen, hier bei einem gemeinsamen Fastenbrechen mit syrischen Flüchtlingen in Berlin während des Ramadan im Juli 2014. © REUTERS | REUTERS / AXEL SCHMIDT
Ein bodenständiger Westfale, der als Außenminister Deutschland in der Welt vertrat: Frank-Walter Steinmeier 2015 in Berlin.
Ein bodenständiger Westfale, der als Außenminister Deutschland in der Welt vertrat: Frank-Walter Steinmeier 2015 in Berlin. © Getty Images | Adam Berry
Frank-Walter Steinmeier mit Ehefrau Elke Büdenbender bei einer Operngala der Deutschen Aids-Stiftung in der Deutschen Oper in Berlin im Jahr 2011. Als seine Frau 2010 schwer erkrankte, spendete Frank-Walter Steinmeier ihr eine Niere und nahm dafür eine Auszeit von der Politik.
Frank-Walter Steinmeier mit Ehefrau Elke Büdenbender bei einer Operngala der Deutschen Aids-Stiftung in der Deutschen Oper in Berlin im Jahr 2011. Als seine Frau 2010 schwer erkrankte, spendete Frank-Walter Steinmeier ihr eine Niere und nahm dafür eine Auszeit von der Politik. © imago | eventfoto54
Frank-Walter Steinmeier im Jahr 2014 mit seinem legendären Vorgänger Hans-Dietrich Genscher. Anlass war der 25. Jahrestag der Ereignisse in der bundesdeutschen Botschaft in Prag, als Genscher dafür sorgte, dass Tausende DDR-Flüchtlinge, die 1989 dort Zuflucht gesucht hatten, in die Bundesrepublik ausreisen durften. Genscher starb im März 2016.
Frank-Walter Steinmeier im Jahr 2014 mit seinem legendären Vorgänger Hans-Dietrich Genscher. Anlass war der 25. Jahrestag der Ereignisse in der bundesdeutschen Botschaft in Prag, als Genscher dafür sorgte, dass Tausende DDR-Flüchtlinge, die 1989 dort Zuflucht gesucht hatten, in die Bundesrepublik ausreisen durften. Genscher starb im März 2016. © Getty Images | Matej Divizna
Das Verhältnis zu den USA liegt Steinmeier besonders am Herzen. Hier berät er sich im September 2015 mit US-Außenminister John Kerry in Berlin.
Das Verhältnis zu den USA liegt Steinmeier besonders am Herzen. Hier berät er sich im September 2015 mit US-Außenminister John Kerry in Berlin. © Getty Images | Pool
Fußball gehört für Steinmeier zum Leben. Zehn Jahre lang spielte er für den TuS 08 Brakelsiek – anfangs in der Abwehr, dann als Libero, später im rechten Mittelfeld. „Nicht der begnadete Filigrantechniker, dafür großes Kämpferherz und langer Atem“, wie er selbst sagt. Das Foto zeigt den Außenminister mit seinem slowakischen Amtskollegen Miroslav Lajcak vor einem Spiel der beiden Nationalmannschaften bei der Euro 2016.
Fußball gehört für Steinmeier zum Leben. Zehn Jahre lang spielte er für den TuS 08 Brakelsiek – anfangs in der Abwehr, dann als Libero, später im rechten Mittelfeld. „Nicht der begnadete Filigrantechniker, dafür großes Kämpferherz und langer Atem“, wie er selbst sagt. Das Foto zeigt den Außenminister mit seinem slowakischen Amtskollegen Miroslav Lajcak vor einem Spiel der beiden Nationalmannschaften bei der Euro 2016. © REUTERS | REUTERS / HANNIBAL HANSCHKE
Nein, hier geht es nicht um Fußball, der Schal täuscht: Das Bild zeigt Steinmeier im Juni 2015 beim evangelischen Kirchentag in Stuttgart.
Nein, hier geht es nicht um Fußball, der Schal täuscht: Das Bild zeigt Steinmeier im Juni 2015 beim evangelischen Kirchentag in Stuttgart. © Thomas Lohnes
Frank-Walter Steinmeier bei einer Rede anlässlich einer OSCE-Konferenz im September 2016 in Potsdam.
Frank-Walter Steinmeier bei einer Rede anlässlich einer OSCE-Konferenz im September 2016 in Potsdam. © REUTERS | REUTERS / STEFANIE LOOS
Kraftvoll – das ist das Stichwort auch für den designierten Bundespräsidenten Steinmeier.
Kraftvoll – das ist das Stichwort auch für den designierten Bundespräsidenten Steinmeier. © REUTERS | REUTERS / THOMAS PETER
Er hat es geschafft: Bundeskanzlerin Angela Merkel überreicht dem designierten Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier am 12. Februar im Reichstag in Berlin nach der Wahl zum zwölften Staatsoberhaupt einen Strauß Blumen.
Er hat es geschafft: Bundeskanzlerin Angela Merkel überreicht dem designierten Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier am 12. Februar im Reichstag in Berlin nach der Wahl zum zwölften Staatsoberhaupt einen Strauß Blumen. © dpa | Bernd von Jutrczenka
Die Bundesversammlung wählte den 61-Jährigen mit 931 von 1239 gültigen Stimmen zum Nachfolger von Joachim Gauck (r.).
Die Bundesversammlung wählte den 61-Jährigen mit 931 von 1239 gültigen Stimmen zum Nachfolger von Joachim Gauck (r.). © REUTERS | REUTERS / FABRIZIO BENSCH
Steinmeier kennt zahlreiche Staatschefs noch aus seiner Zeit als Außenminister. So gilt er nun als Diplomat im Präsidentenamt. Anfang Juni empfing er den chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang in Berlin.
Steinmeier kennt zahlreiche Staatschefs noch aus seiner Zeit als Außenminister. So gilt er nun als Diplomat im Präsidentenamt. Anfang Juni empfing er den chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang in Berlin. © dpa | Rainer Jensen
Auch wenn Steinmeier nicht als charismatischer Menschenfänger wie sein Vorgänger Joachim Gauck bekannt ist, den Kontakt zu den Bürgern sucht er immer wieder. So etwa bei einem Besuch an seiner ehemaligen Universität in Gießen  am 12. Juni.
Auch wenn Steinmeier nicht als charismatischer Menschenfänger wie sein Vorgänger Joachim Gauck bekannt ist, den Kontakt zu den Bürgern sucht er immer wieder. So etwa bei einem Besuch an seiner ehemaligen Universität in Gießen am 12. Juni. © dpa | Frank Rumpenhorst
Dem Fußball kann Steinmeier auch treu bleiben. Nach dem DFB-Pokal-Finale überreichte er „seinem“ BVB den Pokal.
Dem Fußball kann Steinmeier auch treu bleiben. Nach dem DFB-Pokal-Finale überreichte er „seinem“ BVB den Pokal. © dpa | Jan Woitas
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Die EU erlebt mit dem Brexit, dem Austritt Großbritanniens, erstmals Auflösungserscheinungen. Was haben die politisch Verantwortlichen falsch gemacht?

Steinmeier: Wir sind selbst der Illusion erlegen, dass der Integrationsprozess der EU unumkehrbar ist. Die Politik – und ich schließe mich ausdrücklich ein – hat die größeren und kleineren Krisen Europas vielleicht zu häufig als Herausforderung und Chance erklärt und gleichzeitig versprochen: Europa werde aus der Krise gestärkt hervorgehen. Das war die Vorstellung einer Generation, die Europa immer nur in eine Richtung sich hat entwickeln sehen. Möglicherweise wäre uns manches erspart geblieben, wenn wir mehr von der Mühsal und den Risiken Europas berichtet hätten.

Dennoch: Es bleibt dabei, dass die EU trotz aller Schwierigkeiten ein Gewinn für uns ist. Das sage ich mit Blick auf 70 Jahre Frieden und die Tatsache, dass uns Deutschen der Weg über Europa den Wiedereintritt als vollwertiger, akzeptierter Partner in die europäische Nachbarschaft ermöglicht hat. Auch die Wiedervereinigung Deutschlands wäre ohne Europa nur schwer gelungen. Gerade jetzt werde ich für Europa streiten und helfen, dass wir nicht zurückfallen in eine Vergangenheit, die wir überwunden hatten.

Die USA waren über Jahrzehnte ein Partner Europas. Wie gehen wir mit einem US-Präsidenten um, der einen Keil in die EU treiben will?

Trotz aller Schwierigkeiten sei die EU ein Gewinn, betont der Bundespräsident.
Trotz aller Schwierigkeiten sei die EU ein Gewinn, betont der Bundespräsident. © Daniel Biskup | Daniel Biskup

Steinmeier: Das gehört zweifellos zu den Ungewissheiten, die die Menschen derzeit spüren. Die Deutschen haben erfahren, dass die Beziehungen zu Russland schwierig und nach der Destabilisierung in der Ost-Ukraine noch schwieriger geworden sind. Umso wichtiger war die Stabilität des transatlantischen Bündnisses.

Das Verhältnis zu den USA war gerade für uns Deutsche immer mehr als die Beziehung zwischen zwei Staaten. Es war die Verkörperung des Westens mit den gemeinsamen Werten Demokratie, Freiheit und Menschenrechte. Wir alle wissen derzeit nicht, wie sich die Aussagen des neuen US-Präsidenten in seiner Politik gegenüber Europa niederschlagen werden. Doch wir dürfen uns über den Wegfall von Gewissheiten nicht beklagen. Wir müssen versuchen, uns auf unsere eigenen Stärken zu besinnen. Und das heißt gerade in Zeiten einer US-amerikanischen Neuorientierung, dass das geeinte Europa für uns als Fundament und als Orientierung noch wichtiger wird. In die Zukunft dieses Europas müssen wir investieren.

„Ich bin gerne Westfale, Deutscher und Europäer“

Wie definieren Sie in Zeiten des wachsenden Nationalismus Deutschland, was ist für Sie Deutschland und deutsch?

Steinmeier: Der französische Philosoph Montesquieu hat gesagt: Ich bin aus Notwendigkeit Mensch, aus Zufall Franzose. Wenn mich meine Mutter an ihrem Heimatort Breslau zur Welt gebracht hätte, wäre ich heute Pole. Die Geschichte des 20. Jahrhunderts – Nationalsozialismus, Krieg und Vertreibung – hat dazu geführt, dass ich in Westfalen geboren und Deutscher bin. Das bin ich gern, und manche sagen, ich sei sehr deutsch! Aber ich weiß natürlich: Die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts macht es selbst heutigen Generationen mitunter noch schwer, sich eindeutig zu ihrer deutschen Identität zu bekennen.

Westfale, Deutscher, Europäer: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist alles gern.
Westfale, Deutscher, Europäer: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist alles gern. © Daniel Biskup | Daniel Biskup

Gerade das Bekennen, das Nichtverschweigen der dunklen Seiten der deutschen Geschichte, schreibt Peter Siebenmorgen in seinem neuen Buch „Deutsch sein“, öffnet uns für das, was gut und hell ist an unserer Geschichte. Mit anderen Worten: Goethe und Schiller gehören dazu, aber eben auch Hitler und Heydrich. Und wenn ich sehe, dass Feridun Zaimoglu – ein deutscher Schriftsteller mit türkischen Wurzeln – einen großen Roman über die Reformation schreibt, zeigt das doch an einem von zahlreichen Beispielen, dass viel Neues und Bereicherndes hinzugekommen ist. In den vergangenen Jahrzehnten ist uns vieles miteinander geglückt. Wir sind einen erstaunlichen Weg gegangen, und unser Land ist zu einem Anker der Hoffnung geworden. Deswegen kann ich sagen: Ich bin gerne Westfale, Deutscher und Europäer.

Wie viele Zuwanderer verträgt unsere Gesellschaft? Ist jemand fremdenfeindlich, wenn er sich Sorgen über die Grenzen der Integration macht?

Steinmeier: Bundespräsident Gauck hat ja den richtigen Satz gesagt: „Unser Herz ist weit, aber unsere Möglichkeiten sind endlich.“ Er sagte das zu einem Zeitpunkt, als etwa eine Million Flüchtlinge nach Deutschland gekommen waren und aufgenommen wurden. Ich habe damals gesagt, Deutschland wird eine Million Flüchtlinge verkraften – aber nicht jedes Jahr.

Im Augenblick scheint mir das drängende Problem nicht so sehr die Zahl zu sein, sondern drängender ist die Frage, wie gelingt uns die Integration derer, die gekommen sind? Eine gewaltige Aufgabe, bei der wir erst am Anfang stehen. Wir können in Deutschland dankbar sein, dass Politik und staatliche Institutionen damit nicht alleingelassen sind. Im Gegenteil: Sie können sich auf ein unglaublich großes Engagement von Ehrenamtlichen stützen, die über Vereine, Organisationen oder auch ganz privat Flüchtlingen beim Ankommen in der deutschen Gesellschaft helfen. Aber auf bestmögliche Integration derer, die bleiben, sollten wir uns konzentrieren. Sie liegt nicht nur im Interesse derer, die gekommen sind. Sie ist auch Voraussetzung dafür, dass wir Konflikte innerhalb unserer Gesellschaft vermeiden.

Viele Bürger misstrauen immer mehr der etablierten Politik. Wie kann sie Vertrauen zurückgewinnen?

Steinmeier: Ich mache da ganz unterschiedliche Erfahrungen. Natürlich kenne ich diejenigen, deren Enttäuschung über Politik umgeschlagen ist in Ablehnung von Politik, auch von etablierten Medien und staatlichen Institutionen. Aber aus Hunderten Veranstaltungen mit Bürgerinnen und Bürgern nehme ich doch einen ganz anderen Eindruck mit: Es gibt weiterhin großes Interesse an Politik. Die überwiegende Mehrheit möchte vor allem Politik verstehen. Die meisten ahnen ja, dass ihre eigene Meinung nicht die allein maßgebende sein kann, dass es die Aufgabe von Politik ist, den Ausgleich zwischen ganz verschiedenen Interessen in einer Gesellschaft zu suchen.

Jochen Gaugele, Jörg Quoos (v.l.) und Christian Kerl (r.) interviewten den Bundespräsidenten.
Jochen Gaugele, Jörg Quoos (v.l.) und Christian Kerl (r.) interviewten den Bundespräsidenten. © Daniel Biskup | Daniel Biskup

Die Suche nach diesem Ausgleich darf nicht in der politischen Dunkelkammer stattfinden. Demokratie lebt nur dann, wenn die Auseinandersetzung über Gesellschaft und ihre Zukunft tatsächlich als Gespräch geführt wird. Das Gespräch geht verloren, wenn jeder im Netz nur nach Bestätigung der eigenen Meinung sucht. Ein Bundespräsident kann dies nicht alleine verbessern. Aber für mich ist es wichtig, immer wieder nach dem Gespräch zu suchen. Deshalb wird meine Deutschlandreise – die Antrittsbesuche in den 16 Bundesländern – eine Reise gemeinsam auch mit jungen Menschen zu den Stätten der deutschen Demokratie: Das werden historische Plätze sein, klassische Foren der Demokratie wie ein Stadtrat oder ein Kommunalparlament, aber auch Erinnerungsorte wie die der friedlichen Revolution in den ostdeutschen Bundesländern.

Gerade in sozialen Netzwerken laufen Umgangsformen völlig aus dem Ruder. Der Begriff „Hatespeech“ beschreibt das noch nicht vollständig. Der Bundespräsident hat die Macht des Wortes. Können Sie helfen, diese Verrohung einzudämmen?

Steinmeier: Ich sehe mich zwar nicht persönlich und täglich als Opfer, aber natürlich habe ich meine eigenen Erfahrungen gemacht. Wenn ich früher abends meine Facebook-Seite aufrief, haben mich manche Einträge fassungslos gemacht. Bei einigen Menschen gerät, wenn sie anonym kommunizieren, die Sprache offenbar schnell außer Kontrolle. Sie werden maßlos: entweder ein respektloses „Stalkertum“ einerseits oder grenzenlose, hasserfüllte Ablehnung andererseits. Der Raum dazwischen ist ganz klein geworden; eine Haltung, dass auch der andere recht haben könnte, kommt darin nicht vor! Dabei lebt Demokratie doch gerade von der Bereitschaft, auch anderen zuzuhören, sich selbst und die eigene Position zu überprüfen und in Respekt vor anderen Positionen nach Lösungen im Streit der Interessen zu suchen.

Würden Sie einen Vorstoß unterstützen, die Anonymität im Netz zu beenden?

Steinmeier: Am liebsten ja! Aber ich weiß natürlich, dass es rund um den Erdball genügend autoritäre Staaten gibt, in denen die Anonymität der Äußerung überlebenswichtig ist. Und weltweit hat sich eine Kultur des Netzes durchgesetzt, zu der Anonymität gehört oder sogar gesetzlich garantiert ist. Dennoch täte es der Demokratie in Deutschland aus meiner Sicht gut, wenn wir die politische Debatte, auch den politischen Streit, ohne Versteckspiel, sondern erwachsen mit offenem Visier führen würden.

Deutsche Bundespräsidenten seit 1949

Theodor Heuss (FDP) war der erste Präsident der Bundesrepublik Deutschland. Er bekleidete das Amt von 1949 bis 1959. Heuss diente in der orientierungslosen Nachkriegszeit durch seine liberal-demokratische Haltung vielen Menschen als Vorbild. Für ihn waren „Demokratie und Freiheit nicht nur Worte, sondern lebensgestaltende Werte“. Auch im Ausland warb er mit Erfolg für das aufstrebende Deutschland.
Theodor Heuss (FDP) war der erste Präsident der Bundesrepublik Deutschland. Er bekleidete das Amt von 1949 bis 1959. Heuss diente in der orientierungslosen Nachkriegszeit durch seine liberal-demokratische Haltung vielen Menschen als Vorbild. Für ihn waren „Demokratie und Freiheit nicht nur Worte, sondern lebensgestaltende Werte“. Auch im Ausland warb er mit Erfolg für das aufstrebende Deutschland. © © epd-bild / KEYSTONE | Pelikan
Auch Heinrich Lübke (CDU) wurde für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Er war von 1959 bis 1969 der zweite Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Die Bundesversammlung wählt den Bundespräsidenten für die Dauer von fünf Jahren. Nur eine einmalige Wiederwahl ist zulässig.
Auch Heinrich Lübke (CDU) wurde für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Er war von 1959 bis 1969 der zweite Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Die Bundesversammlung wählt den Bundespräsidenten für die Dauer von fünf Jahren. Nur eine einmalige Wiederwahl ist zulässig. © © epd-bild / Keystone | Keystone
Zum dritten deutschen Bundespräsidenten wurde 1969 Gustav Heinemann (SPD) gewählt. Er führte das Amt fünf Jahre aus – bis 1974. Der Nationalökonom und Jurist, damals Mitglied der CDU, wurde am 20. September 1949 von Konrad Adenauer zum ersten Innenminister der Bundesrepublik berufen. 1957 trat Heinemann in die SPD ein und wurde Mitglied des Bundestages. Während der großen Koalition von 1966 bis 1969 amtierte er als Justizminister. Von 1949 bis 1955 leitete er als Präses die EKD-Synode; der rheinischen Kirchenleitung gehörte er von 1945 bis 1962, dem Rat der EKD bis 1961 an.
Zum dritten deutschen Bundespräsidenten wurde 1969 Gustav Heinemann (SPD) gewählt. Er führte das Amt fünf Jahre aus – bis 1974. Der Nationalökonom und Jurist, damals Mitglied der CDU, wurde am 20. September 1949 von Konrad Adenauer zum ersten Innenminister der Bundesrepublik berufen. 1957 trat Heinemann in die SPD ein und wurde Mitglied des Bundestages. Während der großen Koalition von 1966 bis 1969 amtierte er als Justizminister. Von 1949 bis 1955 leitete er als Präses die EKD-Synode; der rheinischen Kirchenleitung gehörte er von 1945 bis 1962, dem Rat der EKD bis 1961 an. © © epd-bild / Keystone | Keystone
Walter Scheel (FDP) war von 1974 bis 1979 im Amt und somit vierter Bundespräsident. Das Amt des Bundespräsidenten wird stark von der Persönlichkeit des Amtsinhabers geprägt. Trotz geringer Machtbefugnisse ...
Walter Scheel (FDP) war von 1974 bis 1979 im Amt und somit vierter Bundespräsident. Das Amt des Bundespräsidenten wird stark von der Persönlichkeit des Amtsinhabers geprägt. Trotz geringer Machtbefugnisse ... © imago | Rainer Unkel
... verfügt dieser vor allem mit seinen Reden über erhebliche Möglichkeiten der öffentlichen Wirkung.
... verfügt dieser vor allem mit seinen Reden über erhebliche Möglichkeiten der öffentlichen Wirkung. © imago stock&people | teutopress
Von 1979 bis 1984 bekleidete Karl Carstens (CDU) das höchste Amt im Staat.
Von 1979 bis 1984 bekleidete Karl Carstens (CDU) das höchste Amt im Staat. © Sven Simon
Richard von Weizsäcker (CDU) wurde auch für eine zweite Amtszeit wiedergewählt und war von 1984 bis 1994 deutscher Bundespräsident – der sechste in der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Richard von Weizsäcker (CDU) wurde auch für eine zweite Amtszeit wiedergewählt und war von 1984 bis 1994 deutscher Bundespräsident – der sechste in der deutschen Nachkriegsgeschichte. © imago stock&people | Kraufmann&Kraufmann
Roman Herzog (CDU) wurde 1994 von der Bundesversammlung zum siebten Bundespräsidenten gewählt und bekleidete das Amt bis 1999.
Roman Herzog (CDU) wurde 1994 von der Bundesversammlung zum siebten Bundespräsidenten gewählt und bekleidete das Amt bis 1999. © Hoffmann
Zweimal scheiterte Johannes Rau (SPD) bei dem Versuch, in die höchsten Staatsämter aufzusteigen: 1987 als Kanzlerkandidat und 1993 als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten. Am 23. Mai 1999 wurde Johannes Rau im zweiten Wahlgang zum neuen Bundespräsidenten und Nachfolger von Roman Herzog (CDU) gewählt. Er bekleidete das Amt bis 2004.
Zweimal scheiterte Johannes Rau (SPD) bei dem Versuch, in die höchsten Staatsämter aufzusteigen: 1987 als Kanzlerkandidat und 1993 als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten. Am 23. Mai 1999 wurde Johannes Rau im zweiten Wahlgang zum neuen Bundespräsidenten und Nachfolger von Roman Herzog (CDU) gewählt. Er bekleidete das Amt bis 2004. © © epd-bild / Norbert Neetz | Neetz, Norbert
Große Reputation bei den Landsleuten und im Ausland erwarb der neunte Bundespräsident Horst Köhler (CDU) von 2004 bis 2010. Köhler trat ein Jahr nach seiner Wiederwahl überraschend am 31. Mai 2010 zurück. Sein Nachfolger ...
Große Reputation bei den Landsleuten und im Ausland erwarb der neunte Bundespräsident Horst Köhler (CDU) von 2004 bis 2010. Köhler trat ein Jahr nach seiner Wiederwahl überraschend am 31. Mai 2010 zurück. Sein Nachfolger ... © © epd-bild/Peter Endig/dpa-Poolf | Peter Endig
... Christian Wulff (CDU) hielt es nur zwei Jahre (2010 bis 2012) im Amtssitz des deutschen Bundespräsidenten Schloss Bellevue in Berlin aus. Er erklärte im Februar 2012 nach knapp 20 Monaten im Amt seinen Rücktritt. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft ...
... Christian Wulff (CDU) hielt es nur zwei Jahre (2010 bis 2012) im Amtssitz des deutschen Bundespräsidenten Schloss Bellevue in Berlin aus. Er erklärte im Februar 2012 nach knapp 20 Monaten im Amt seinen Rücktritt. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft ... © REUTERS | REUTERS / FABIAN BIMMER
... Ermittlungen wegen des Verdachts der Vorteilsannahme gegen ihn eingeleitet. Der Verdacht erhärtete sich jedoch nicht, die Ermittlungen wurden eingestellt.
... Ermittlungen wegen des Verdachts der Vorteilsannahme gegen ihn eingeleitet. Der Verdacht erhärtete sich jedoch nicht, die Ermittlungen wurden eingestellt. © REUTERS | REUTERS / POOL
Am 18. März 2012 wählte die Bundesversammlung Joachim Gauck zum elften Präsidenten der Bundesrepublik. Am 6. Juni 2016 erklärte der parteilose 77-jährige Amtsinhaber öffentlich, ...
Am 18. März 2012 wählte die Bundesversammlung Joachim Gauck zum elften Präsidenten der Bundesrepublik. Am 6. Juni 2016 erklärte der parteilose 77-jährige Amtsinhaber öffentlich, ... © Getty Images | Sean Gallup
... aus Altersgründen nicht erneut kandidieren zu wollen. „Ich möchte für eine erneute Zeitspanne von fünf Jahren nicht eine Energie und Vitalität voraussetzen, für die ich nicht garantieren kann“. Gaucks Amtszeit endet offiziell am 18. März.
... aus Altersgründen nicht erneut kandidieren zu wollen. „Ich möchte für eine erneute Zeitspanne von fünf Jahren nicht eine Energie und Vitalität voraussetzen, für die ich nicht garantieren kann“. Gaucks Amtszeit endet offiziell am 18. März. © dpa | Fredrik Von Erichsen
Frank-Walter Steinmeier ist am 12. Februar von der Bundesversammlung in Berlin im ersten Wahlgang mit 931 von 1239 gültigen Stimmen zum Nachfolger Gaucks und somit zum zwölften Bundespräsidenten gewählt worden.
Frank-Walter Steinmeier ist am 12. Februar von der Bundesversammlung in Berlin im ersten Wahlgang mit 931 von 1239 gültigen Stimmen zum Nachfolger Gaucks und somit zum zwölften Bundespräsidenten gewählt worden. © dpa | Kay Nietfeld
Der 61-Jährige stammt aus dem nordrhein-westfälischen Brakelsiek. Seine politische Karriere begann Steinmeier 1993 als Büroleiter des damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten und späteren Kanzlers Gerhard Schröder (SPD). Später war er Kanzleramtschef und bereits in der großen Koalition von 2005 bis 2009 Außenminister.
Der 61-Jährige stammt aus dem nordrhein-westfälischen Brakelsiek. Seine politische Karriere begann Steinmeier 1993 als Büroleiter des damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten und späteren Kanzlers Gerhard Schröder (SPD). Später war er Kanzleramtschef und bereits in der großen Koalition von 2005 bis 2009 Außenminister. © REUTERS | FABRIZIO BENSCH
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