Innenminister Jäger: Dortmunder Bomben ein Werk von Profis
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Düsseldorf. Nach dem Anschlag auf den BVB-Bus fahnden die Ermittler nicht nur in der Islamistenszene. Der LKA-Chef hält die Täter für mordbereit.
Die Sprengsätze auf den Mannschaftsbus von Borrussia Dortmund waren nach Angaben von Landesinnenminister Ralf Jäger (SPD) hochprofessionell gebaut. „Die Sprengkraft war enorm“, sagte Jäger am Donnerstag in einer Sitzung des Innenausschusses im nordrhein-westfälischen Landtag. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Täter gewaltbereite Fußballfans seien.
Die Täter seien nicht gefasst und hätten weitere Anschläge angekündigt, sagte der Minister. „Das nehmen wir sehr ernst“. Landeskriminaldirektor Dieter Schürmann sagte: „Wir suchen nach mordbereiten Tätern“. Es werde auch nach Fingerabdrücken an den Sprengsätzen gesucht.
Laut NRW-Verfassungsschutz sind die drei identischen Bekennerschreiben, die am Tatort gefunden wurden, keiner einzelnen extremistischen Richtung zweifelsfrei zuzuordnen. Es werde in Richtung Links- und Rechtsextremismus sowie Islamismus ermittelt, sagte der Leiter des NRW-Verfassungsschutzes, Burkhard Freier.
Mit Blick auf Islamismus sage er, es fehlten arabische Floskeln, auch seien die Forderungen am Ende des Textes untpyisch für die Terrormiliz Islamischer Staat. „Der IS verhandelt nicht“, sagte Freier.
Die Bundesanwaltschaft hat bislang keine Beweise, dass ein festgenommener Iraker am
von Borussia Dortmund beteiligt gewesen ist. Die Behörde beantragte dennoch am Donnerstag Haftbefehl wegen mutmaßlicher IS-Mitgliedschaft des 26-jährigen Irakers. (dpa)