Berlin. Ernährungsminister Schmidt will die Essensqualität in öffentlichen Einrichtungen verbessern. Dafür setzt er auf mehr Bio-Produkte.

Ernährungsminister Christian Schmidt will den Bio-Anteil beim Essen in Kantinen und Mensas anheben: „Mein Ziel ist, dass in Zukunft mindestens 20 Prozent der Mahlzeiten in öffentlichen Einrichtungen, aber auch in Betriebskantinen, aus Bio-Produkten bestehen“, sagte der CSU-Politiker unserer Redaktion.

Christian Schmidt (CSU), Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, möchte durchsetzen, dass in Kantinen und Mensas künftig 20 Prozent der Mahlzeiten aus Bio-Produkten bestehen.
Christian Schmidt (CSU), Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, möchte durchsetzen, dass in Kantinen und Mensas künftig 20 Prozent der Mahlzeiten aus Bio-Produkten bestehen. © dpa | Holger Hollemann

Die Qualität des Essens in Kitas, Schulen, aber auch sozialen Einrichtungen wie Seniorenheimen, müsse besser werden: „Ein Baustein dafür ist es, die Ausschreibungsbedingungen für die Caterer zu überarbeiten, die Gemeinschaftsverpflegungen beliefern“, so Schmidt. In den meisten Bundesländern gebe es bislang keine verbindlichen Regeln in diesem Bereich. „Deshalb werden wir in Kürze Standards für die Ausschreibungen vorstellen“, kündigte Schmidt an.

Umfrage ergab Wunsch nach mehr Bio

Schmidt sieht sich durch eine repräsentative Umfrage zum aktuellen Ökobarometer im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft bestätigt: „Das Angebot an Bio-Essen in deutschen Mensen und Kantinen ist nicht sehr groß. Doch viele wünschen sich Bio-Produkte und wären sogar bereit, einen Aufpreis dafür zu bezahlen.“

Das noch unveröffentlichte Ökobarometer 2017, das unserer Redaktion vorab vorlag, zeigt, dass nur 18 Prozent der befragten Kantinennutzer täglich mindestens ein Bio-Gericht aus dem Speisenangebot auswählen können. Die Nachfrage ist jedoch deutlich größer.

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    96 Prozent der Bio-Befürworter würden mehr zahlen

    31 Prozent der Befragten würden in der Kantine oder Mensa bewusst Gerichte bevorzugen, die ganz oder teilweise mit Bio-Lebensmitteln hergestellt werden. Weitere 20 Prozent würden Bio bei Gerichten mit bestimmten Lebensmitteln bevorzugen. 96 Prozent der Befragten, die gegenüber Bio-Gerichten aufgeschlossen sind, würden mindestens 50 Cent Aufpreis für ein Bio-Gericht zahlen.

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    Gute Qualität gebe es nicht zum Nulltarif, so der Minister. „Deshalb sollten wir darüber reden, dass Essen in Schul- und Kitakantinen zukünftig von der Mehrwertsteuer befreit wird“, sagte er unserer Redaktion. Dafür werde er sich in den kommenden Koalitionsverhandlungen einsetzen.