Berlin. Essen Menschen noch Fleisch, wenn sie die Tiere selbst schlachten müssen? Dieser Frage ist ZDF-Journalistin Dunja Hayali nachgegangen.

Zu Beginn ein paar Zahlen: Vier Rinder, vier Schafe, zwölf Gänse, 37 Enten, 46 Schweine und 945 Hühner. Das ist die Menge an Fleisch, die der Durchschnitts-Deutsche im Laufe seines Lebens isst.

Und gerade im Sommer, wenn die Grillzeit beginnt, steigt auch unser Fleischkonsum – doch Grillen geht nur, wenn vorher Tiere sterben. Was banal klingt und eigentlich jeder weiß, wird doch gerne verdrängt.

„Es tut mir leid, du schmeckst fantastisch“

Für die Sendung „Dunja Hayali“ hat der Schauspieler und Moderator Jochen Schropp am Mittwochabend im ZDF den Test gemacht und auf einem Bio-Hof in Brandenburg ein Schwein von der Schlachtung über die Verarbeitung bis zur fertigen Wurst auf dem Grill begleitet.

„Es tut mir leid, du schmeckst fantastisch“, sagte Schropp am Ende des Clips. Die Szene, in der das Schwein wenige Stunden vorher unter einer 300 Volt Betäubung zusammenbricht und zuckend am Boden liegt, war da schon längst wieder vergessen.

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    Mit der Massentierhaltung hatte diese Idylle nichts zu tun

    Und zugegeben: Ein Bio-Hof, auf dem die Tiere Auslauf und wenig Stress haben, taugt nicht dazu, den Fleischkonsum kritisch zu hinterfragen. Doch genau das sollte der Test herausfinden: Würden Menschen so viel Fleisch essen, wenn sie die Tiere vorher selbst schlachten müssten?

    Mit der Realität der Massentierhaltung hatte die Idylle auf dem Brandenburger Hof jedenfalls nichts zu tun. Und von den 60 Millionen Schweinen, die im vergangenen Jahr in Deutschland getötet wurden, stammen nun mal die meisten aus der Massentierhaltung. Sie sind es, die mit Medikamenten behandelt werden, auf engstem Raum leben müssen und unter Stress leiden.

    Test auf einem Bio-Hof passt nicht

    „Es ist bestialisch, wie wir mit unseren Mitgeschöpfen umgehen“, sagte die Fernsehköchin Sarah Wiener in der anschließenden Diskussion. Stimmt, doch dazu passt ein Test auf dem Bio-Hof noch immer nicht.