Berlin. Es wird weiter geknuddelt – und geweint: Bei „Sing meinen Song“ dreht sich dieses Mal alles um Gentleman. Und der kann auch emotional.

Vergangene Woche drehte sich bei „Sing meinen Song“ alles um Michael Patrick Kelly. Es war die wohl bislang emotionalste Folge der Staffel. Ob der Gentleman-Abend das noch toppen konnte? Vielleicht nicht ganz.

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Gentleman, das ist der bekannteste Reggae-Sänger Deutschlands – wenn nicht sogar Europas. Er hatte bereits Nummer-1-Hits auf Jamaika. Kein Wunder also, dass vor dem Auftritt bei einigen die Düse ging. Mark Forster bezeichnete Gentleman sogar als seinen „persönlichen Angstgegner“. An seine Songs wagten sich natürlich trotzdem alle. Und sorgten für die eine oder andere Überraschung.

Die größte Überraschung:

Kaum zu glauben, aber wahr: Moses Pelham stand endlich mal selbst auf der Bühne – und das nicht nur im Hintergrund an einem Instrument. Für den Gentleman-Song „You remember“ hat er Cassandra Steen mal eine Auszeit gegönnt und sich selbst ans Mikro gewagt. Er machte die Reggae- zu einer Rap-Nummer und verpasste ihr außerdem gleich ganz neue Zeilen.

„Ich habe das, was ich im Stück vorfand, extrahiert. Die Zeile ‚You remember‘ lud mich doch sehr dazu ein, meine eigenen Erinnerungen aufzuschreiben“, erklärte Moses. Und diese neue Version – auf Deutsch über Moses‘ Rödelheim-Vergangenheit – schien dem Reggae-Star zu gefallen. Er stürmte noch während des Auftritts die Bühne und fiel dem Rapper um den Hals. Dass vom eigentlichen Song nicht mehr viel übrig blieb – Gentleman war‘s ganz recht.

Die Botschaft des Abends:

Stefanie Kloß hat etwas zu sagen, nicht nur über Liebe oder den persönlichen Neustart. Nein, auch vor Gesellschaftskritik schreckt sie nicht zurück. Das hat sie bei „Sing meinen Song“ jetzt unter Beweis gestellt. Sie schnappte sich Gentlemans „It no pretty“ und verpasste dem ohnehin sozialkritischen Song noch eine persönliche Note. Ihr Plan: Mit einem deutschen Text ihre eigenen Gedanken mit denen von Gentleman zu verbinden.

Dabei rausgekommen ist ein Rap-Part, der die anderen fast sprachlos zurückließ. „Viele werden sagen: Es singt sich leicht über Elend, während Rotwein über die Kehle streift. Doch darum geht’s nicht. Keiner von uns löst mal eben schnell mit einem seiner Lieder die Probleme der Welt“, rappte die Silbermond-Frontfrau. Sie wolle, dass ernste Themen wie Konsumkritik und Erfolgsdruck auch in der Primetime zwischen „Cowboys und Dom Perignon“ mal einen Platz bekommen. Mission completed.

Der emotionalste Moment:

Michael Patrick Kelly brachte Gentleman zum Weinen.
Michael Patrick Kelly brachte Gentleman zum Weinen. © VOX / Markus Hertrich | VOX / Markus Hertrich

Es war quasi die Retourkutsche für den Tränenauftritt der vergangenen Woche: Da brachte Gentleman Michael Patrick Kelly

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. Dieses Mal wagte sich Michael Patrick seinerseits an einen emotionalen Song des Reggae-Künstlers – und siehe da: die Tränen kullerten.

Michael Patrick hatte sich den Titel „Memories“ ausgesucht. Den Song hatte Gentleman damals seinem verstorbenen besten Freund Werner gewidmet, den er in den Wochen vor dessen Tod begleitet hatte. Kein Wunder, dass schon nach den ersten Zeilen bei Gentleman kein Auge trocken blieb.

Die Performance ließ auch die anderen nicht kalt. „Für solche Momente ist man einfach hier“, sagte Lena Meyer-Landrut unter Tränen.

Die Anekdote des Abends:

Als Musiker schlägt einem viel Fan-Liebe entgegen. Aber nicht nur. Gentleman machte auch bereits unschöne Erfahrungen. So wurde er bei einem Festival mit Plastikflaschen beworfen, wie er berichtet. Die Situation eskalierte so sehr, dass Security-Kräfte ihn von der Bühne tragen und in Sicherheit bringen mussten.

Ein Erlebnis, das auch Moses Pelham nicht fremd ist. Auch er wurde schon mit allem Möglichen beworfen – von Orangen bis Flaschen. Aber als harter Rapper hat er‘s locker genommen. „Orangen an Kopf gekriegt, direkt weiter gerappt“, witzelte er.

Verwundert zeigte sich der Rapper dann doch eher davon, dass die anderen von solchen Aktionen bislang verschont blieben. Naja, zumindest fast: Statt Flaschen flogen

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und Co. eben Teddybären auf die Bühne.

Der Song des Abends:

Ausnahmsweise war das mal eine leichte Entscheidung. Die begehrte Ukulele überreichte Gentleman Michael Patrick „Paddy“ Kelly. Seine Begründung: Er war derjenige „der mich am meisten berührt hat“. Und so blieb am Ende nur noch eins zu tun: Hoch die Gläser – auf Werner.