Berlin. Der Kinderkanal zeigt neue Folgen der bunten „Teletubbies“. Bei Tinky Winky, Dipsy, Laa-Laa und Po hat sich allerdings vieles geändert.

„Ah oh“. Schon diese vier Buchstaben reichen, und Millionen Fernsehzuschauer wissen, worum es geht: Die Teletubbies sind zurück. Ab Montag sendet der Kinderkanal KiKa erstmals seit 15 Jahren wieder neue Folgen (je zwölf Minuten) der quietschbunten Plüschfiguren für die allerjüngsten Fernsehzuschauer.

18 Jahre ist es inzwischen her, dass die Fabelwesen Tinky-Winky, Dipsy, Laa-Laa und Po, sowie der Staubsauger Noo-Noo, erstmals im deutschen Fernsehen gezeigt wurden. Das Konzept der von der britischen BBC produzierten Reihe war so einfach wie erfolgreich: Die Teletubbies hüpfen, tanzen und springen durch eine Fantasiewelt mit grünen Wiesen, Blumen und strahlendem Sonnenschein. Ihre Sprache ist dabei äußerst simpel. Zur Begrüßung heißt es „Ah oh“, zum Abschied „Winke Winke“ und auch Bedürfnisse werden babygerecht ausgedrückt: „Laa-Laa Ball“.

Studien untersuchten die Sprache der Teletubbies

Aber gerade die Sprache war es, die immer wieder für Kritik an der Reihe sorgte: Kinder würden dadurch eher verblöden als dazulernen. Selbst wissenschaftliche Studien beschäftigten sich mit der Teletubbie-Sprache und ihrer Wirkung. Tatsächlich kamen die meisten dieser Untersuchungen aber zu dem Ergebnis, dass die Babysprache hilfreich ist, weil sie am ehesten der Kommunikation der sehr jungen Zuschauer entspricht. „Es soll Kinder animieren, die Welt zu entdecken, die Bewegungen nachzumachen und mit den Figuren zu sprechen“, erklärt Nicole Keeb, verantwortliche Redakteurin beim ZDF.

Die Figuren sind in der Realität bis zu drei Meter hoch.
Die Figuren sind in der Realität bis zu drei Meter hoch. © Kika | Kika

Was viele Erwachsene unterschätzten, sei der Aufwand, mit dem die Teletubbies produziert werden. Die im Fernsehen scheinbar kleinen Figuren sind in Realität bis zu drei Meter hoch, das Gras extra aus Deutschland importiert, weil nur dieses die Anforderungen an Farbe und Wuchs erfüllte. Die Texte der Teletubbies sind tatsächlich geschrieben, ihre Stimmen bekommen die Figuren von professionellen Synchronsprechern, die Musik wurde vom BBC Philharmonic Orchestra eingespielt. „Eine gute Kindersendung zu machen, ist fast schwieriger als ein Programm für Erwachsene“, sagt Nicole Keeb.

Doch warum hat es so lange gedauert bis zur Rückkehr der Teletubbies? Anlass ist ein doppelter Geburtstag. Sowohl die Teletubbies als auch der KiKa feiern in diesem Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum. „Die Sendung ist Kult und hat den KiKa geprägt. Deshalb dachten wir, dass dieses Jahr ein guter Zeitpunkt ist“, erklärt Nicole Keeb.

Eine Frischzellenkur hat die Sendung auch bekommen. Alle Folgen wurden in HD gefilmt. Auf ihren Bäuchen tragen die Teletubbies nun Touchscreens statt altmodischer Bildschirme. Darauf zeigen sie kurze Filme aus dem Alltag echter Kinder. Darin geht es unter anderem um das Hüpfen in Pfützen oder fröhliche Geburtstagsfeiern – Negatives hat in der Teletubbie-Welt keinen Platz. Und noch etwas ist neu: die Tiddlytubbies. Das sind Nachwuchs-Teletubbies, die regelmäßig Besuch ihrer größeren Verwandten bekommen. Denn auch Tinky-Winky, Dipsy, Laa-Laa und Po sollen lernen, Verantwortung zu übernehmen.

K ab Montag, 10. April, täglich um 18.40 Uhr im KiKa