Dschungelcamp, Tag 2: Vom Beichten und Erleichtern
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Von Anja Francesca Richter
Berlin. Es ist ein bisschen, als hätten sie drauf gewartet: Am Tag zwei hagelt es Beichten im Camp. Eine Bewohnerin erleichtert sich heimlich.
So ein Ärger. Da freut sich ganz Deutschland auf das Diven-Duell des Jahres, und was passiert? Honey und Flori haben sich auf einmal lieb. Zickereien? Pah! Brüderliche Innigkeit wohl eher. Aber so eine Erfahrung im „Schlimmbad“, beim wilden Züngeln zwischen Wasserspinnen, Aalen und allerhand anderem Gekrabbels, schweißt ja auch zusammen.
Und so bleibt die Stimmung bei „Ich bin ein Star – holt mich hier raus!“ trotz aufreibender Schatzsuche (ohne Suche) und einem Triple an Lebensbeichten so entspannt wie Hanka nach einem Becher Zahnpasta-Tee. Die Bilanz des zweiten Tages Dschungelcamp.
Die Ekeligste Prüfung des Tages...
...wurde von Hanka Rackwitz so still und heimlich vorbereitet, dass es kein Campbewohner bemerkt hat. Anscheinend ist ihr die Dschungeltoilette nicht sauber genug, und die Wartezeiten nerven auch. Also setzte sie sich in den Fluss und wirkte, glaubt man der Bildregie, anschließend recht erleichtert. Als Maklerin weiß sie: Was zählt, ist Lage! Lage! Lage!
Überhaupt läuft es für die 47-Jährige „von Minute zu Minute besser“! Nicht nur, dass Kader Loth sie wegen raffinierter Blatt-Stein-Kompositionen und hingebungsvoller Libellen-Beobachterei zur „neuen Fee des Waldes“ ernennt. Die TV-Maklerin erfindet auch noch den Zahnpasta-Tee. Prost!
Herzchen des Tages
Das kann doch nur der liebe Honey sein! Der tapfere Held und einzig legitime Gewinner des „Schlimmbads“. Dabei hatte er als Familienvater sogar überlegt, gar nicht erst anzutreten! Aber, ganz der Honey, wie wir ihn kennen und hoffentlich noch lieben lernen, bleibt er „cool und zeigt mentale Stärke“. Sagt er selbst. Gina-Lisa ist hingerissen, ist der 34-Jährige doch „hilfsbereit, nett, höflich“ – und beschnitten. Wie wir alle dank eines Spiel an der Schatztruhe erfahren dürfen. Hat er ja was gemein mit Trump-Fan Marc Terenzi (der den Rest der Sendung durch angenehme Abwesenheit auffällt).
Freak des Tages
Markus, Markus, wo führt das alles hin? Erst hält sich der Schauspieler an Tag eins des Dschungelcamps für einen Delfin, dann quakt er wie Donald Duck durch die Gegend, um am Samstag zirpende Zikaden zunächst für einen Feueralarm, dann für elektronisch verstärkt und schließlich für im Busch versteckte Sicherheitsbeamte zu halten. Gina: „Wir sind ja alle nicht mehr ganz sauber im Kopf“. Wer hätte das gedacht?
Fiesling des Tages
Fällt für diese Folge leider aus. Aber wir setzen große Hoffnungen darauf, dass die anfänglichen Zickereien zwischen Honey und Nullfaltigkeits-Flori nur vorübergehend ins Gegenteil geschlagen sind.
Dschungelcamp 2017: Der zweite Tag
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Nackedei des Tages
Jens, der seinen Ballermann-Bierbauch im Bach mit Wasser benetzt. Dabei hat er allerdings eine grüne Badebuchse an, zählt also nur halb. Worauf warten eigentlich Gina-Lisa und Sarah Joelle?
Geständnis des Tages
Dafür, dass am Samstagabend nichts Dschungelweltbewegendes geschieht, haben es wenigstens die Geständnisse in sich. Florian Wess beklaute seine Eltern wegen seiner Drogensucht („Ich habe mir morgens beim Aufstehen schon eine Nase gelegt. Ich war so eine Art Junkie“), Fräulein Menke wollte sich vor zwei Jahren das Leben nehmen und Mallorca-Jens hat „Sauren Apfel“ mit zu viel Tabletten geschluckt. Elf Sekunden Herzstillstand. Hankas Kommentar, als sie die Lebensbeichten mitbekommt: „Ihr Quasselmäuse! Ich hab schon geträumt, ihr hättet eine Kiste mit Bonbons!“ Nicht ganz.
Die zwölf Dschungelcamp-Kandidaten
1/12
Appetitanreger des Tages
Definitiv nicht Reis. Und keine Bohnen! Sollte es die in den kommenden zwei Wochen noch einmal geben, könnte es dank Kader Loth zur Katastrophe kommen: „Ihr solltet Messer und Gabel verstecken, ich kann für nichts garantieren.“ Icke Hässler möchte im nächsten Leben übrigens Pizzateig werden. Das halten wir für die bessere Idee.
Satz für die Ewigkeit
„Die Hanka hat ja mehr Störungen als die Berliner S-Bahn.“ (Sonja Zietlow)
Aktuell wahrscheinlichster Anwärter auf den Thron
Kader Loth! Wer unmittelbar nach Auftauchen einer potenziellen Giftschlange nicht nur seelenruhig auf der Pritsche liegen bleibt, sondern sich erstmal das teuer korrigierte Näschen pudert, den kann im Dschungel nichts mehr schrecken.