Was macht eigentlich ein Ökotrophologe

Manuela Keil

Sie beschäftigen sich mit der Lehre von der Haushaltsführung und Ernährung des Menschen. Ökotrophologen informieren und beraten Verbraucher über wissenschaftliche Erkenntnisse in Ernährungsfragen, entwickeln Produkte und deren Marketing. Sie betreiben Verbrauchs- und Marktforschung, erstellen wissenschaftliche Dokumente im Bereich Haushalts- und Verbraucherforschung oder arbeiten an Entwicklungshilfeprojekten mit.

Voraussetzung für das Studium ist die Hochschulreife. Man kann drei Fachrichtungen studieren: Ernährungswissenschaft, Haushaltswissenschaft und Ernährungsökonomie. "Für das Studium und die Arbeit als Diplom-Ökotrophologe ist es wichtig, naturwissenschaftliche, ökonomische und sozialwissenschaftliche Interessen zu haben", sagt Dr. Elvira Krebs, Geschäftsführerin des Verbandes der Diplom-Ökotrophologen in Bonn.

"Schön ist, wie alltagstauglich das ist, was ich gelernt habe", sagt Ute Hantelmann, die seit zwölf Jahren als Ernährungsberaterin arbeitet. Ihr Hauptgebiet: Übergewicht. "Mit Wissensvermittlung und einem Ernährungsplan ist es jedoch nicht getan. Man muß den Menschen erreichen und eine Verhaltensänderung bewirken." Diese motivierende Arbeit habe schon fast psychotherapeutische Züge.

Wegen ihrer interdisziplinären Ausbildung sind Ökotrophologen Allrounder und flexibel einsetzbar. Da sie kompetent in Betriebswirtschaft, Arbeits- und Sozialwissenschaft, Kommunikation und Naturwissenschaft sind, sind sie auch in der freien Wirtschaft in der Produktentwicklung und den Verkostungsabteilungen gefragt. Außerdem arbeiten sie in Krankenhäusern, Kantinen, Versorgungsbetrieben, im Catering, in der Reinigungs-, Pflegemittel- und Nahrungsmittelindustrie oder machen Pressearbeit für Verbände.

Positiv seien, so Elvira Krebs, die zahlreichen Möglichkeiten, die dieser Beruf biete, so daß sich der Student bei Studienbeginn noch nicht festlegen müsse. Und: "Seit Sommer 2004 gibt es wieder eine steigende Tendenz an Stellenangeboten, "vor allem in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie sowie in der Gesundheitsbranche".

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