Am Freitag bleibt der Nahverkehr in vielen deutschen Städten wegen des Verdi-Warnstreiks stehen. Wo welche Einschränkungen gelten.

Die angekündigten Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr haben in mehreren Bundesländern in Deutschland begonnen. In vielen Städten stehen Busse, U-Bahnen und Straßenbahnen still. Die Gewerkschaft Verdi hatte zu dem Streik aufgerufen, um Druck in den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst aufzubauen. Betroffen ist vor allem der Nahverkehr in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen, Sachsen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.

Gleichzeitig hatte die Klimaschutzbewegung "Fridays for Future" (FFF) einen globalen Klimastreik angekündigt. Gemeinsam mit der Gewerkschaft Verdi demonstrieren die Klimaaktivisten deutschlandweit für die Energiewende. In Berlin ist im Rahmen des bundesweiten Aktionstags eine Großdemonstration von Verdi und Fridays for Future zusammen geplant. Lesen Sie dazu: Verdi kündigt für Freitag massiven Streik im ÖPNV an

Welche Einschränkungen wo genau gelten, lesen Sie hier.

NRW und Rheinland-Pfalz

In Nordrhein-Westfalen müssen Fahrgäste in mehreren Städten mit erheblichen Behinderungen rechnen. Seit Betriebsbeginn der Verkehrsunternehmen um 2.30 Uhr sind vor allem das Ruhrgebiet und das Rheinland betroffen. Laut Verdi sollen 15.000 Streikende den Nahverkehr in folgenden Städten lahmlegen: Bochum, Dortmund, Essen, Köln, Mülheim, Bielefeld, Oberhausen, Bonn, Aachen, Münster, Hagen und Düsseldorf.

Gemeinsame Kundgebungen mit Fridays for Future sind beispielsweise in Bonn, Gelsenkirchen, Dortmund und Bochum geplant. In Dortmund wird Besuchern des Bundesligaspiels zwischen BVB und RB Leipzig von der Polizei geraten, per Fuß oder Fahrrad anzureisen. Auch Autofahrer müssen wegen des erhöhten Verkehrsaufkommens mit Problemen bei der Parkplatzsuche rechnen.

In Rheinland-Pfalz fahren in der Landeshauptstadt Mainz keine Straßenbahnen oder Busse mehr. Die Busse und Bahnen des Regionalverkehrs ins Umland sollen jedoch nicht betroffen sein. Darüber hinaus ist der öffentliche Nahverkehr der Stadtwerke in Trier und der Rhein-Neckar-GmbH in Ludwigshafen stark eingeschränkt. Und auch der Linienverkehr der Stadtwerke in Kaiserslautern wird lahm liegen.

Baden-Württemberg und Hessen

In Baden-Württemberg bleiben Busse und Bahnen in fast allen größeren Städten stehen. Hier sollen fast 5000 Beschäftigte des öffentlichen Nahverkehrs die Arbeit niederlegen. So ist mit erheblichen Einschränkungen in Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg, Mannheim, Ulm, Heilbronn, Esslingen, Konstanz, und Baden-Baden zu rechnen. In Stuttgart fahren die Bahnen trotzdem, weil sie von der Deutschen Bahn betrieben werden.

Von den Warnstreiks sind auch die Passagiere in mehreren hessischen Städten betroffen. In Frankfurt blieben U-Bahnen und Straßenbahnen in den Depots. Auch in Wiesbaden und Kassel steht der Nahverkehr still.

Niedersachsen, Bremen und Sachsen

In Niedersachsen werden von der Gewerkschaft Verdi ebenfalls kleinere Verkehrsbetriebe in der öffentlichen Hand bestreikt. Fahrgäste müssen mit Behinderungen in Hannover, Braunschweig, Bremen oder Göttingen rechnen. Regional- und Fernverkehrszüge sollen von dem Streik nicht betroffen sein.

In Hannover war für 10.00 Uhr ein Demonstrationszug der Gewerkschaft angesetzt. Für Göttingen hatten Verdi und Fridays for Future eine gemeinsame Kundgebung um 11.00 Uhr angekündigt.

In Sachsen wird der Nahverkehr in den größten Städten Dresden und Leipzig bestreikt. In Leipzig wurde der Bus- und Straßenbahnverkehr komplett eingestellt, wie die Verkehrsbetriebe mitteilten. Das Gleiche gilt für Dresden, auch wenn hier die Busse von Subunternehmen weiter fahren sollen. Für den Regionalbusverkehr in Leipzig sind für nächste Woche bereits weitere Warnstreiks angekündigt. (dpa/os)