Berlin. Ungenügende Qualität der Autos und eine mangelhafte Konzernführung: Börsenliebling Elon Musk macht bei Tesla Fehler, meint Jörg Quoos.

Beim Börsenliebling Tesla ist doch nicht alles Gold, was glänzt. Nachdem Elon Musk schön öffentlich über seine deutsche Gigafabrik in Grünheide hergezogen ist und sie als „Geldverbrennungsofen“ bezeichnet hat, agiert er jetzt noch drastischer: Er macht das ganze Werk vorübergehend dicht.

Während sich die hauseigenen Ingenieure jetzt unter den strengen Augen des Chefs Gedanken machen müssen über enttäuschte Kunden, lausige Qualität mit riesigen Spaltmaßen und eine extrem langsame Produktion, stellt sich die Frage: Hat Tesla die beste Zeit schon hinter sich?

Jörg Quoos, Chef der Zentralredaktion
Jörg Quoos, Chef der Zentralredaktion © Dirk Bruniecki

Aus einem schier unaufholbar scheinenden Vorsprung ist ein harter Kampf um Marktanteile geworden. Auch deutsche Hersteller haben auf dem Feld der Elektromobilität gewaltig aufgeholt. Die Reichweite deutscher Fahrzeuge ist gestiegen, sie sehen mittlerweile moderner aus als mancher Tesla, und die Qualität ist überlegen – was ein großes Problem für Musk ist.

Tesla: Ungenügende Qualität und mangelhafte Konzernführung

Das Netz ist voller Horrorberichte über Tesla-Fahrzeuge, die aussehen, als wären sie in einem fernen Schwellenland zusammengetackert worden. Es ist fraglich, ob der Siegeszug von Tesla weitergeht, wenn der Ärger mit den Produkten in einem stark wachsenden Massenmarkt größer wird.

Hinzu kommen Musks Ausfälle gegen die Belegschaft, eine erratische Entlohnung der Mitarbeiter, die besonders bei den strengen deutschen Gewerkschaften für großen Ärger sorgt, sowie wenig zeitgemäße Ansichten zum mobilen Arbeiten.

„Sollen sie doch woanders so tun, als würden sie arbeiten“, sprach der Chef zu den eigenen Leuten. Moderne Konzernführung sieht anders aus.

Dieser Artikel erschien zuerst auf abendblatt.de.