New York. Mit solidem Umsatz, aber einem Minus unter dem Strich hat Facebook in seinem ersten Quartalsbericht seit dem Börsengang die Anleger nicht überzeugen können. Nach einem kurzen Anstieg fiel die Facebook-Aktie um mehr als zehn Prozent und lag im nachbörslichen Handel bei 24,10 Dollar. Bei Börsenschluss am Donnerstag verbuchte sie ein Minus von 8,5 Prozent und lag bei 26,84 Dollar.
Dabei präsentierte das Unternehmen am Donnerstag einen starken Umsatz und weiter gestiegene Nutzerzahlen. Der Umsatz kletterte im zweiten Quartal des Jahres um 32 Prozent auf 1,18 Milliarden Dollar (961 Millionen Euro) und lag damit sogar knapp über den von Analysten erwarteten 1,16 Milliarden Dollar.
Insgesamt verbuchte der Betreiber des beliebtesten sozialen Netzwerks allerdings ein Minus von 157 Millionen Dollar (128 Millionen Euro) oder acht Cent pro Aktie. Ausschlaggebend dafür waren laut Facebook vor allem die Entschädigungszahlungen nach dem Börsengang. Damals hatte Facebook seinen Angestellten 1,3 Milliarden Dollar an Belegschaftsaktien und dazugehörigen Steuern zugesprochen. Den von solchen Abzügen bereinigten Ertrag bezifferte Facebook für das zweite Quartal auf 295 Millionen Dollar (240 Millionen Euro) oder 12 Cent pro Aktie. Er lag damit ebenfalls im Rahmen der Erwartungen der Wall Street. Im zweiten Quartal des Vorjahres hatte Facebook einen Gewinn von 240 Millionen Dollar gemeldet.
955 Millionen Nutzer
Bei den Nutzern verzeichnete Facebook einen deutlichen Zugang. Mit Stichtag 30. Juni habe es 955 Millionen Nutzer registriert, die jeden Monat aktiv sind, teilte das Unternehmen mit. Das sind 29 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Die Skepsis der Anleger schreiben Beobachter vor allem der Tatsache zu, dass sich der Umsatzanstieg verlangsamt hat. Zwischen 2009 und 2010 hatte sich der Umsatz nahezu verdreifacht. Im ersten Quartal dieses Jahres war er noch um 44 Prozent gestiegen. Die Quartalszahlen kamen rund zwei Monate nach Facebooks Börsengang am 18. Mai. Dabei hatten Computerfehler teilweise den Kauf und Verkauf von Aktien verhindert und den Handelsauftakt um eine halbe Stunde verzögert – einige Anleger beklagten sich, dass sie Aktien nicht verkaufen konnten, die sie eigentlich nicht mehr haben wollten.
(dapd)
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