Virginia Beach. Mindestens zwölf Menschen hat ein Mann in den USA in einem öffentlichen Gebäude erschossen. Er starb durch Schüsse von Polizisten.

Wieder eine Massen-Erschießung in den USA: In der Ostküstenstadt Virginia Beach hat ein Mann am Freitag mindestens zwölf Menschen getötet. Er starb selbst durch eine Polizeikugel. Die Tat hat erneut eine breite Diskussion über Schusswaffen ausgelöst.

Bemühungen von Organisationen, strengere Waffengesetze zu erkämpfen, scheitern am Widerstand vor allem konservativer Politiker und der Waffenlobbyorganisation NRA. Präsident Donald Trump hatte bei einer NRA-Veranstaltung im April betont, seine Republikaner seien die Partei, die das Recht auf Waffenbesitz schütze.

Der Fraktionschef der Demokraten im US-Senat, Chuck Schumer, nannte das Massaker im Bundesstaat Virginia am Freitag „eine weitere furchtbare Tragödie“, die daran erinnere, dass Waffengewalt in den USA angesprochen werden müsse. „Das kann nicht weitergehen.“

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USA: Amoklauf in Virginia Beach – „Verheerendster Tag in der Geschichte“

Der Mann, ein Angestellter der Stadtverwaltung, war laut Polizei mit einer Handfeuerwaffe durch ein städtisches Gebäude gelaufen und hatte wahllos Menschen erschossen. Nach einem langen Schusswechsel hätten Polizisten Einzeltäter schließlich erschossen, sagte der örtliche Polizeichef Jim Cervera. Weitere Menschen wurden verletzt, darunter auch ein Polizist; eine schusssichere Weste rettete ihm wohl das Leben.

Bürgermeister Bobby Dyer sagte am Freitagabend: „Das ist der verheerendste Tag in der Geschichte von Virginia Beach.“ Polizeichef Cervera sagte, vier Menschen würden in Krankenhäusern operiert. Drei von ihnen befänden sich in einem kritischen Zustand, berichtete CNN unter Berufung auf die Polizei. Möglicherweise gebe es noch mehr Verletzte.

Der mutmaßliche Täter sei am Freitagnachmittag in das Verwaltungsgebäude eingedrungen und habe mit seiner großkalibrigen Handfeuerwaffe auf Menschen in allen drei Stockwerken des Gebäudes geschossen. Er sei mit mehreren übergroßen Magazinen ausgerüstet gewesen. Als Polizisten eintrafen, habe der Schütze auch auf sie geschossen.

TV-Sender: Mutmaßlicher Täter hatte Kündigung bekommen

Amoklauf in Virginia Beach: Polizisten evakuierten das städtische Gebäude, in dem der zwölf Menschen starben.
Amoklauf in Virginia Beach: Polizisten evakuierten das städtische Gebäude, in dem der zwölf Menschen starben. © Reuters | WAVY-TV/NBC

Der lokale Sender WAVY berichtete, dem mutmaßlichen Täter sei Donnerstag gekündigt worden. Polizeichef Cervera gab dagegen an, der Mann sei weiterhin bei der Stadt angestellt gewesen. Er sprach von einem „verheerenden Vorfall“, bei dem vieles noch unklar sei. „Wir haben wirklich mehr Fragen, als wir Antworten haben.“ Die Polizei von Virginia Beach wird bei den Ermittlungen von der Bundespolizei FBI unterstützt.

Cervera sagte, die Ermittler untersuchten einen Tatort, der „am besten als Kriegsgebiet“ beschrieben werden könne. Eine städtische Angestellte, die sich bei dem Angriff im Gebäude aufhielt, sagte WAVY, sie habe Schreie und Schüsse gehört und den Notruf angerufen. „Wir haben uns im Büro verbarrikadiert.“ Sie und ihre Kollegen hätten die Tür mit einem Schreibtisch blockiert. „Wir haben nur gehofft, dass es bald vorbei sein wird.“

Polizeichef Cervera erklärte in einer Pressekonferenz, die Polizisten vor Ort hätten verhindert, dass der Täter noch mehr Menschen töten oder verletzen konnte. Sie hätten dem Mann noch erste Hilfe geleistet, nachdem sie ihn angeschossen hatten. Doch er erlag seinen Verletzungen.

In einem städtischen Gebäude in Virginia Beach im US-Bundesstaat Virginia hatte der Täter um sich geschossen.
In einem städtischen Gebäude in Virginia Beach im US-Bundesstaat Virginia hatte der Täter um sich geschossen. © bm infografik | Babette Ackermann-Reiche

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    (dpa/moi)