Bayreuth. Peggy Knobloch wurde im Jahr 2001 getötet. Nun gibt es ein Teilgeständnis in dem Kriminalfall, der aber immer noch mysteriös bleibt.

Geständnis im Fall Peggy nach 17 Jahren: Ein 41-jähriger Mann hat nach Angaben von Ermittlern zugegeben, im Jahr 2001 die Leiche der damals neunjährigen Peggy Knobloch in einem Waldstück in Thüringen vergraben zu haben. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Bayreuth mit. Der 41-Jährige ist für die Beamten kein Unbekannter: Sie hatten ihn schon früher im Zusammenhang mit der Suche nach dem Kind im Visier.

In dem Fall gibt es dennoch mehrere offene Fragen. Der 41-Jährige streitet nach Angaben der Behörden den Mord an Peggy Knobloch ab. Er habe gesagt, dass er die Leiche von einem ihm namentlich Bekannten übernommen habe. Nähere Informationen zu dem mutmaßlichen Mörder gaben die Ermittler nicht bekannt.

41-Jähriger will versucht haben, Peggy wiederzubeleben

Der 41-jährige Mann habe nach eigenen Angaben versucht, das Mädchen an einer Bushaltestelle in dessen Heimatort Lichtenberg in Bayern wiederzubeleben. Danach habe er den Leichnam in eine rote Decke gewickelt und in einem goldfarbenen Auto in den Wald gebracht.

Ein Gedenkstein mit dem Porträt des Mädchens Peggy auf dem Friedhof.
Ein Gedenkstein mit dem Porträt des Mädchens Peggy auf dem Friedhof. © dpa | David-Wolfgang Ebener

Die Polizei hatte in der vergangenen Woche mehrere Anwesen des Verdächtigen durchsucht. Torfreste an der Leiche und Farbspuren an der roten Decke passten zu der Wohnung des 41-Jährigen. Der Mann sei befragt, aber wieder freigelassen worden, weil Polizei und Staatsanwaltschaft keinen dringenden Tatverdacht gegen den Mann haben. Auch deshalb suchen die Ermittler weiter nach Zeugen.

Fall Peggy Knobloch - die Chronik:

7. Mai 2001: Die damals neunjährige Peggy verschwindet auf dem Heimweg von der Schule. Wochenlange Suchaktionen bleiben erfolglos.

2002 nimmt die Polizei einen 24-Jährigen fest. Der geistig Behinderte soll Peggy ermordet und vorher missbraucht haben.

2004 das Urteil: Lebenslange Freiheitsstrafe für den Sohn eines Gastwirts.

2010: Ein Zeuge widerruft seine Aussage, der damals 24-Jährigen habe ihm den Mord gestanden.

2012: Die Staatsanwaltschaft Bayreuth nimmt die Ermittlungen wieder auf.

2013 gerät ein Freund der Familie Peggys in den Fokus der Ermittlungen – ohne Erfolg.

2014: Es gibt weiterhin keine Leiche. Detail der Suche: Auf einem Friedhof im bayerischen Lichtenberg wird das Grab einer 81-Jährigen geöffnet. Sie war zwei Tage nach Peggys Verschwinden beerdigt worden. Ermittler befürchteten, dass der Täter Peggys Leiche in dem ausgehobenen Grab versteckt hatte.

2015: Der Gastwirtssohn kommt frei. Gleichzeitig werden Ermittlungen gegen drei Tatverdächtige eingestellt.

2016: Peggys Leiche wird in dem Waldstück bei Rodacherbrunn in Thüringen unweit der Grenze zu Bayern von einem Pilzsammler gefunden. Der Fundort der Leiche liegt etwa 20 Kilometer vom Heimatort Peggys entfernt.

12. September 2018: Die Polizei durchsucht mehrere Anwesen eines 41 Jahre alten Beschuldigten. Der Mann zählte schon früher zum „relevanten Personenkreis“ im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Peggy. Nach der Vernehmung kommt er wieder auf freien Fuß. Es ist der 41-Jährige, der jetzt den Leichentransport zugegeben hat.

Eine Google-Maps-Karte zeigt, wo Rodacherbrunn liegt.

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(dpa/ac/seb/bekö)