Miami/Atlanta. „Irma“ hat an Kraft verloren, ist aber noch immer ein gefährlicher Sturm. Für einige Teile Floridas ist keine Entspannung in Sicht.

In Florida werden die Schäden des Hurrikans „Irma“ erst so langsam sichtbar, in der Karibik zeigt sich bereits klar und deutlich das enorme Ausmaß. In der Nacht zum Dienstag bewegte sich „Irma“ nach Nordwesten in Richtung der US-Bundesstaaten Alabama und Tennessee. Bis zum Abend könnte sich das Tief den Prognosen zufolge auflösen. Beim Zug des Rekordsturms durch den Südosten der USA sterben mindestens elf Menschen, in der Region insgesamt fast 50.

Der Sturm riss in vielen Teilen Floridas Hausdächer herab und kappte Leitungen. Millionen Haushalte waren ohne Strom. Nach Angaben des Hurrikanzentrums in Miami gingen die Sturmfluten in den Küstengebieten langsam zurück.

Weiter Gefahr durch Überschwemmungen

Gefahr durch Überschwemmungen besteht jedoch weiter. Die Behörden versprachen, so schnell wie möglich die Strom- und Trinkwasserversorgung wieder herzustellen. In manchen Gebieten könnte dies aber Wochen dauern.

„Irma“ schwächte sich am Montagabend (Ortszeit) zu einem tropischen Tief ab, brachte aber weiterhin starken Regen, heftigen Wind und Überschwemmungen in den Bundesstaaten Georgia und South Carolina.

Bundeswehr startet in die Karibik

Der Hurrikan war am vergangenen Mittwoch erstmals auf der kleinen Karibikinsel Barbuda an Land getroffen. Es ist einer der schwersten jemals in der Region registrierten Stürme. Einige Gegenden in der Karibik wurden so schwer zerstört, dass sie als unbewohnbar gelten.

Hurrikan „Irma“ – So wütete der Sturm

Über einen großen Teil von Florida ist Hurrikan „Irma“ im September 2017 hinweggezogen. Sturmfluten überschwemmten die Straßen Miamis. Bilder der Verwüstungen.
Über einen großen Teil von Florida ist Hurrikan „Irma“ im September 2017 hinweggezogen. Sturmfluten überschwemmten die Straßen Miamis. Bilder der Verwüstungen. © REUTERS | CARLOS BARRIA
Der zeitweise als einer der stärksten Atlantikstürme überhaupt eingestufte Hurrikan nahm mit vergleichsweise geringen Windgeschwindigkeiten von bis zu 135 Kilometern pro Stunde Kurs auf die Metropolen Tampa und Orlando. Zuvor hatte er vor allem an der Westküste der Halbinsel gewütet.
Der zeitweise als einer der stärksten Atlantikstürme überhaupt eingestufte Hurrikan nahm mit vergleichsweise geringen Windgeschwindigkeiten von bis zu 135 Kilometern pro Stunde Kurs auf die Metropolen Tampa und Orlando. Zuvor hatte er vor allem an der Westküste der Halbinsel gewütet. © REUTERS | CARLOS BARRIA
Dort wurden Dächer abgedeckt, Straßen überflutet und Bäume entwurzelt. In Miami brach das Dach einer Tankstelle zusammen.
Dort wurden Dächer abgedeckt, Straßen überflutet und Bäume entwurzelt. In Miami brach das Dach einer Tankstelle zusammen. © dpa | Wilfredo Lee
In der Nähe von St. Pete Beach riss der Sturm ein Kreuzfahrtschiff von seinem Anlegeplatz los; es kollidierte mit einer Brücke.
In der Nähe von St. Pete Beach riss der Sturm ein Kreuzfahrtschiff von seinem Anlegeplatz los; es kollidierte mit einer Brücke. © dpa | Kathryn Varn
Umgeknickte Strommasten führten zu massiven Stromausfällen. US-Präsident Donald Trump rief für den „Sunshine State“ den Katastrophenfall aus.
Umgeknickte Strommasten führten zu massiven Stromausfällen. US-Präsident Donald Trump rief für den „Sunshine State“ den Katastrophenfall aus. © dpa | David Goldman
Das US-Hurrikan-Zentrum stufte den Wirbelsturm auf die Kategorie 1 zurück.
Das US-Hurrikan-Zentrum stufte den Wirbelsturm auf die Kategorie 1 zurück. © dpa | Charles Trainor Jr
Wegen Überschwemmungen und Stromausfällen blieben die geltenden Anordnungen zur Großevakuierung vorerst in Kraft.
Wegen Überschwemmungen und Stromausfällen blieben die geltenden Anordnungen zur Großevakuierung vorerst in Kraft. © dpa | Jim Rassol
Mit rund 6,5 Millionen Menschen war rund ein Drittel der Bevölkerung Floridas zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert worden. Viele Menschen suchten bei Verwandten in anderen Teilen des Landes Schutz, Notunterkünfte waren zum Teil überfüllt.
Mit rund 6,5 Millionen Menschen war rund ein Drittel der Bevölkerung Floridas zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert worden. Viele Menschen suchten bei Verwandten in anderen Teilen des Landes Schutz, Notunterkünfte waren zum Teil überfüllt. © REUTERS | ADREES LATIF
Nach Hamsterkäufen gab es in vielen Supermärkten kein Wasser mehr.
Nach Hamsterkäufen gab es in vielen Supermärkten kein Wasser mehr. © REUTERS | GREGG NEWTON
Zuerst war erwartet worden, dass der Wirbelsturm eher den Südosten Floridas treffen würde. Doch dann zog der Sturm an der Westküste des Bundesstaates entlang.
Zuerst war erwartet worden, dass der Wirbelsturm eher den Südosten Floridas treffen würde. Doch dann zog der Sturm an der Westküste des Bundesstaates entlang. © dpa-infografik | dpa-infografik GmbH
Nicht nur in Tampa wurden Fische an Land gespült und verendeten.
Nicht nur in Tampa wurden Fische an Land gespült und verendeten. © dpa | Octavio Jones
Mehr noch als vor der Windgeschwindigkeit des Sturmes warnten die Experten vor den Sturmfluten.
Mehr noch als vor der Windgeschwindigkeit des Sturmes warnten die Experten vor den Sturmfluten. © dpa | Wilfredo Lee
Viele Menschen harrten in Notunterkünften aus. Die Versicherungsbranche machte sich auf hohe Kosten gefasst.
Viele Menschen harrten in Notunterkünften aus. Die Versicherungsbranche machte sich auf hohe Kosten gefasst. © dpa | Gerald Herbert
Nicht alle hatten offenbar Angst vor „Irma“: Skateboarder in Miami, kurz bevor die Ausläufer des Sturms die Stadt erreichten.
Nicht alle hatten offenbar Angst vor „Irma“: Skateboarder in Miami, kurz bevor die Ausläufer des Sturms die Stadt erreichten. © dpa | Mike Stocker
„Geh nach Hause, Irma, du bist betrunken!“, hat dieser Mann auf die Bretter seines zugenagelten Fensters gesprüht.
„Geh nach Hause, Irma, du bist betrunken!“, hat dieser Mann auf die Bretter seines zugenagelten Fensters gesprüht. © dpa | Ken Cedeno
Nur rund 370 Kilometer von Miami entfernt: Eine Frau und ein Kind schützten sich auf Kuba vor Wind und Regen, den „Irma“ brachte. Der Sturm hatte, bevor er in Florida auf Land traf, eine Spur der Verwüstung auf vielen Karibik-Inseln hinterlassen.
Nur rund 370 Kilometer von Miami entfernt: Eine Frau und ein Kind schützten sich auf Kuba vor Wind und Regen, den „Irma“ brachte. Der Sturm hatte, bevor er in Florida auf Land traf, eine Spur der Verwüstung auf vielen Karibik-Inseln hinterlassen. © dpa | Desmond Boylan
Mitarbeiter des Cayo Guillermo Dolphinariums hatten Delfine für den Transport ins Dolphinarium in Cienfuegos an der Südküste Kubas fertiggemacht, um sie vor Hurrikan „Irma“ in Sicherheit zu bringen.
Mitarbeiter des Cayo Guillermo Dolphinariums hatten Delfine für den Transport ins Dolphinarium in Cienfuegos an der Südküste Kubas fertiggemacht, um sie vor Hurrikan „Irma“ in Sicherheit zu bringen. © dpa | Osvaldo Gutierrez Gomez
Hohe Wellen brachen in Havanna an der Festung „El Morro“.
Hohe Wellen brachen in Havanna an der Festung „El Morro“. © dpa | Ramon Espinosa
Auf Kuba überschwemmten die Sturmfluten die Straßen.
Auf Kuba überschwemmten die Sturmfluten die Straßen. © dpa | Ramon Espinosa
Einsatzkräfte retteten diesen Mann mit einem Boot.
Einsatzkräfte retteten diesen Mann mit einem Boot. © REUTERS | STRINGER
Bevor „Irma“ über Kuba hinwegzog, hatte der Sturm auch in der Dominikanischen Republik große Zerstörungen hinterlassen.
Bevor „Irma“ über Kuba hinwegzog, hatte der Sturm auch in der Dominikanischen Republik große Zerstörungen hinterlassen. © dpa | Tatiana Fernandez
Auch weite Teile der Insel St. Martin/Sint Maarten sind nicht mehr bewohnbar.
Auch weite Teile der Insel St. Martin/Sint Maarten sind nicht mehr bewohnbar. © dpa | -
Der Sturm und die Fluten zerstörten viele Häuser.
Der Sturm und die Fluten zerstörten viele Häuser. © REUTERS | HANDOUT
Das niederländische Verteidigungsministerium dokumentierte die Zerstörung. Sint Maarten gehört zum Königreich Niederlande, Saint Martin ist ein Überseegebiet Frankreichs.
Das niederländische Verteidigungsministerium dokumentierte die Zerstörung. Sint Maarten gehört zum Königreich Niederlande, Saint Martin ist ein Überseegebiet Frankreichs. © dpa | -
Auch Puerto Rico war betroffen.
Auch Puerto Rico war betroffen. © REUTERS | ALVIN BAEZ
„Irma“ war zunächst einer der stärksten je im Atlantic gemessenen Stürme. Nachdem der Hurrikan tagelang über Land gezogen ist, haben sich die Windgeschwindigkeiten stark abgeschwächt.
„Irma“ war zunächst einer der stärksten je im Atlantic gemessenen Stürme. Nachdem der Hurrikan tagelang über Land gezogen ist, haben sich die Windgeschwindigkeiten stark abgeschwächt. © REUTERS | NASA
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Spiegel Online“ zufolge startete die Bundeswehr eine Rettungsmission in die Karibik. Ein Transportflugzeug habe sich mit Hilfsgütern an Bord auf den Weg in die Krisenregion gemacht. Auf dem Rückweg sollen zudem auf der Insel Saint-Martin gestrandete Deutsche ausgeflogen werden. Das Auswärtige Amt bestätigte die Einsätze am Montagabend zunächst nicht. Das Technische Hilfswerk (THW) entsendet zudem zehn Einsatzkräfte nach Florida.

Frankreichs Präsident Macron besucht Krisengebiet

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat am Dienstag (Ortszeit) seinen Krisenbesuch in Pointe-à-Pitre auf der Karibikinsel Guadeloupe begonnen. Im weiteren Tagesverlauf will der Staatschef die vom Hurrikan „Irma“ verwüsteten Inseln Saint-Martin und Saint-Barthélémy aufsuchen und dort mit Betroffenen sprechen. Der 39-jährige Macron wurde von Gesundheitsministerin Agnès Buzyn und Bildungsminister Jean-Michel Blanquer begleitet.

Macron brachte aus Frankreich Experten und Hilfsgüter mit. Die politische Opposition in Frankreich kritisiert seit Tagen das Krisenmanagement der Regierung. Auch Plünderungen in Saint-Martin sind ein Streitthema. Die Insel Saint-Martin teilt sich in einen französischen und einen niederländischen Teil. Mindestens zehn Menschen kamen auf französischer Seite um, sieben Menschen werden vermisst. Die niederländischen Behörden zählten mindestens vier Todesopfer.

Außenminister Boris Johnson in der Karibik erwartet

Nach wachsender Kritik an den Hilfsmaßnahmen der Londoner Regierung kündigte Großbritanniens Außenminister Boris Johnson an, in die Karibik zu reisen. „Irma“ hatte auch britische Überseegebiete verwüstet.

In der Karibik gab es 37 Todesopfer, darunter zehn in Kuba, wie ABC berichtete. Auch in den USA starben dem Sender zufolge weitere elf Menschen.

So wütet Hurrikan „Irma“ in der Karibik

Der Hurrikan „Irma“ hat in der Karibik schwere Verwüstungen angerichtet und mehrere Menschen das Leben gekostet. Die Schäden auf den Inseln Barbuda, Anguilla und Saint Martin/Sint Maarten werden als katastrophal beschrieben.
Der Hurrikan „Irma“ hat in der Karibik schwere Verwüstungen angerichtet und mehrere Menschen das Leben gekostet. Die Schäden auf den Inseln Barbuda, Anguilla und Saint Martin/Sint Maarten werden als katastrophal beschrieben. © dpa | -
Einige Gegenden gelten als unbewohnbar. Häuser wurden zerstört, die Infrastruktur schwer beschädigt, Straßen überflutet.
Einige Gegenden gelten als unbewohnbar. Häuser wurden zerstört, die Infrastruktur schwer beschädigt, Straßen überflutet. © dpa | -
„Irma“ zieht mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 Kilometern pro Stunde durch die Karibik – und hinterlässt Verwüstung und Überschwemmungen.
„Irma“ zieht mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 Kilometern pro Stunde durch die Karibik – und hinterlässt Verwüstung und Überschwemmungen. © Getty Images | Jose Jimenez
Einige der Karibik-Inseln werden nach dem Sturm als nahezu komplett unbewohnbar beschrieben.
Einige der Karibik-Inseln werden nach dem Sturm als nahezu komplett unbewohnbar beschrieben. © REUTERS | HANDOUT
Auch in der Dominikanischen Republik verwüstete der Sturm Häuser.
Auch in der Dominikanischen Republik verwüstete der Sturm Häuser. © REUTERS | RICARDO ROJAS
Mitarbeiter eines Energieversorgungsunternehmens zersägten in Sanchez (Dominikanische Republik) einen Baum, der auf Stromleitungen gestürzt war.
Mitarbeiter eines Energieversorgungsunternehmens zersägten in Sanchez (Dominikanische Republik) einen Baum, der auf Stromleitungen gestürzt war. © dpa | Tatiana Fernandez
Auch in der Dominikanischen Republik gab es Überschwemmungen.
Auch in der Dominikanischen Republik gab es Überschwemmungen. © REUTERS | RICARDO ROJAS
Trotz Sturm und Regens beseitigten diese Männer auf Puerto Rico einige Trümmer.
Trotz Sturm und Regens beseitigten diese Männer auf Puerto Rico einige Trümmer. © REUTERS | ALVIN BAEZ
Der starke Wind peitscht das Meer an Land.
Der starke Wind peitscht das Meer an Land. © REUTERS | ALVIN BAEZ
In der Paraquita Bay auf den britischen Jungferninseln hat der Hurrikan zahlreiche Boote zusammengeschoben und beschädigt.
In der Paraquita Bay auf den britischen Jungferninseln hat der Hurrikan zahlreiche Boote zusammengeschoben und beschädigt. © REUTERS | HANDOUT
Ein Mann betrachtet die Schäden auf seinem Grundstück.
Ein Mann betrachtet die Schäden auf seinem Grundstück. © dpa | Johnny Jno-Baptiste
Diese Kinder haben in einer Notunterkunft auf Puerto Rico Schutz vor Hurrikan „Irma“ gesucht.
Diese Kinder haben in einer Notunterkunft auf Puerto Rico Schutz vor Hurrikan „Irma“ gesucht. © REUTERS | ALVIN BAEZ
Bäume, die durch den Hurrikan umgeknickt sind, versperren eine Straße in Fajardo, Puerto Rico.
Bäume, die durch den Hurrikan umgeknickt sind, versperren eine Straße in Fajardo, Puerto Rico. © REUTERS | ALVIN BAEZ
Regenschirme sind kein wirksamer Schutz gegen die Kraft von Hurrikan „Irma“.
Regenschirme sind kein wirksamer Schutz gegen die Kraft von Hurrikan „Irma“. © REUTERS | ALVIN BAEZ
Menschen räumen Teile eines zerstörten Docks auf.
Menschen räumen Teile eines zerstörten Docks auf. © dpa | Johnny Jno-Baptiste
In Florida bereiten sich die Menschen unterdessen auf die Ankunft von „Irma“ vor – beispielsweise mit Sandsäcken.
In Florida bereiten sich die Menschen unterdessen auf die Ankunft von „Irma“ vor – beispielsweise mit Sandsäcken. © dpa | Mike Lang
Auf der Flucht nach Norden: Einige Gebiete im Süden Floridas werden evakuiert.
Auf der Flucht nach Norden: Einige Gebiete im Süden Floridas werden evakuiert. © dpa | Al Diaz
Die Menschen in Florida decken sich – wie von Experten empfohlen – mit Vorräten ein. Der Sturm könnte Samstagabend (Ortszeit) in Florida auf Land treffen.
Die Menschen in Florida decken sich – wie von Experten empfohlen – mit Vorräten ein. Der Sturm könnte Samstagabend (Ortszeit) in Florida auf Land treffen. © dpa | The Palm Beach Post
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Angespannt blieb die Lage in Florida: Jacksonville, mit rund 880.000 Einwohnern die größte Stadt des Bundesstaats, stand unter Wasser. Die Pegelstände erreichten nach Angaben der Behörden Rekordhöhen. Ein Park in der Stadt glich einem See, wie auf Aufnahmen zu sehen war.

Massive Verwüstungen auf den Florida Keys

Auf den Florida Keys boten sich Bilder massiver Verwüstung. Die Inseln waren von der Außenwelt abgeschnitten, Telefon- und Internetverbindungen unterbrochen. Auf Bildern waren zerstörte Häuser zu sehen, sie hatten sich zum Teil von ihren Fundamenten gelöst. Boote wurden aufs Land gespült, Bäume waren eingeknickt.

Die einzige Landverbindung zum Festland ist der Overseas Highway, der im weiteren Verlauf zum großen Teil aus Brücken besteht. Der Highway blieb für den Verkehr gesperrt. Ab Dienstagmorgen soll einigen Anwohnern der Florida Keys die Rückkehr erlaubt werden.

Bewohner können über Wochen nicht zurück

Die Inselgruppe war am Sonntagmorgen (Ortszeit) direkt vom Auge des Sturms getroffen worden. Sie liegt vor der Südspitze Floridas und hat rund 70.000 Einwohner. Nach Angaben des Chefs von Floridas Notfallbehörde blieben bis zu 10.000 trotz der Evakuierungsorder auf den Inseln, schrieb der „Miami Herald“.

Das Weiße Haus rechnete damit, dass geflohene Bewohner möglicherweise über Wochen nicht zurückkehren können. Es werde dauern, bis sich die Gegend von dem Sturm erholt habe, sagte der Heimatschutzberater des Weißen Hauses, Tom Bossert.

6,2 Millionen Haushalte ohne Strom

Der Sturm riss in vielen Teilen Floridas Hausdächer herab und kappte Leitungen. 6,2 Millionen Haushalte waren nach aktuellen Behördenangaben vom Dienstagvormittag ohne Strom - fast 60 Prozent aller Anschlüsse in Florida. Nach Angaben des Hurrikanzentrums in Miami gingen die Sturmfluten in den Küstengebieten langsam zurück.

Floridas Gouverneur Rick Scott sagte: „Wir wollen allen helfen, so schnell wie möglich wieder zum normalen Leben zurückzukehren.“ Das werde gleichwohl einige Zeit dauern, seien die Schäden mancherorts doch sehr groß. Für die größte Gefahr in dieser Woche halte er das Hochwasser an den Küsten einerseits und die Überflutungen durch stark angeschwollene Flüsse andererseits. Das Rote Kreuz warnte vor den Gefahren durch überflutete und unterspülte Straßen sowie abgerissene Stromkabel. (dpa)