Nach dem Tod der sechsköpfigen Familie in Berlin-Köpenick ermittelt die Polizei jetzt gegen zwei frühere Mieter der Wohnung. Sie räumten in Vernehmungen ein, das Abzugsrohr der zum damaligen Zeitpunkt abgestellten Gastherme vor mehreren Jahren mit Zeitungen verstopft zu haben. Sie hätten sich so vor Zugluft und Kälte schützen wollen, berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstagabend. Die Zeitungen seien bei den Ermittlungen auch in dem Abzugsrohr gefunden worden.
Gegen die früheren Bewohner, eine Frau und ihren erwachsenen Sohn, leiteten die Behörden ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ein. Die Familie – vier Kinder und zwei Erwachsene – war an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung gestorben. Die Ermittler ließen die Gastherme in der Wohnung überprüfen.
Es war ein schrecklicher Unfall. Die sechsköpfige Familie in Berlin-Köpenick sei durch eine Vergiftung mit Kohlenmonoxid gestorben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Das hätten die Obduktionen ergeben. Hinweise auf ein Gewaltverbrechen oder einen sogenannten erweiterten Suizid liegen dagegen nicht vor. Bei den Toten handelt es sich um eine Mutter, 27, ihre vier Kinder im Alter von einem, vier, fünf und sechs Jahren sowie ihren Lebensgefährten, 40. Kohlenmonoxid ist ein sehr gefährliches Gas, weil es geruchlos ist und beim Austritt deshalb häufig nicht bemerkt wird.
Es wurde spekuliert, dass das Gas aus einer defekten Therme ausgetreten sein könnte. Das Gerät sei Gegenstand der Untersuchungen, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Bisher lägen dazu noch keine Ergebnisse vor. Es deute aber nichts darauf hin, dass von einer der Personen "willentlich" der Gasaustritt herbeigeführt worden sei. Zeitungen hatten berichtet, dass die Frau sich von ihrem Lebensgefährten trennen und wieder mit dem Vater der Kinder zusammenleben wollte. Dieser soll die Polizei alarmiert haben.
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