Imitatoren aus acht Nationen in Dortmund

Student gewinnt Europameisterschaft im Hirschrufen

Meisterschaften können manchmal äußerst skurril sein: In Dortmund traten am Wochenende 23 Konkurrenten aus acht Nationen gegeneinander an, um den Hirschruf zu imitieren. Sieger war ein Student aus Tschechien.

Dortmund. Für Jäger ist es ein äußerst wichtiger Faktor, um Hirsche anzulocken. Sie imitieren den tierischen Brunftruf und hoffen auf diese Weise, dem Tier zu begegnen. Dieser Hirschruf war dieses Wochenende Thema eines kuriosen Wettbewerbs in Dortmund, der im Rahmen der Jagd-Fachzeitschrift "Jagd & Hund" veranstaltet wurde.

23 Männer aus acht Nationen reisten an, um an der Europameisterschaft im Hirschrufen teilzunehmen und mithilfe von Ochsenhörnern, Triton-Muscheln oder speziellen Plastikröhren verschiedene Brunftschreie von Hirschen möglichst originalgetreu nachzuahmen. Aufgabe war es, ein Rufduell zweier Wildiere darzustellen. Der 23 Jahre alte Volkswirtschafts-Student Jan Brtnik konnte am ehesten überzeugen und setzte sich mit seinem Brunftschrei gegen die anderen Jäger durch.

Die Jagdsaison auf Hirsche läuft jedes Jahr zwischen Sepetmber und Anfang Oktober. Mit dem künstlichen Hirschgeschrei täuscht der Jäger während der Brunftzeit des Rotwildes dem "Platzhirsch" einen Nebenbuhler vor. Ziel ist, diesen aus seiner Deckung hervor zu locken, um ihn besser schießen zu können. Nach Veranstalterangaben ist die Kunst, den Hirsch zu rufen, "anspruchsvolles jagdliches Handwerk". Die sogenannte Lock- und Rufjagd habe eine jahrhundertelange Tradition.

Jüngster Teilnehmer in diesem Jahr war der 14-jährige Julian Hochleitner aus Goldegg im Salzburgerland, der sich zusammen mit seinem Vater und seinem Onkel für den Wettbewerb anmeldete. Der Nachwuchs-Hirschrufer war sogar besser als sein Vater und schaffte es auf Platz 12. Onkel Christian Hochleitner, Berufsjäger in Werfen bei Salzburg, wurde Dritter. Der Dritte von 2007 und 2008, Andrzej Misiak aus Polen, schaffte es diesmal auf den zweiten Platz.

( nsch )