Hamburg. Nachdem er in der vergangenen Saison sogar das Abstiegsgespenst über dem Stadion im Osterkamp in Hamburg-Marienthal fliegen sah und sich Concordias wohl größter Fan Tim Hoischen Sorgen um seine „Cordi-Jungs“ machen musste, war der Jubel am Ende umso größer. Neben dem Klassenerhalt gelang dem SC Concordia Hamburg mit dem Oddset-Pokalsieg durch den Finalerfolg über Altona 93 die Überraschung im Hamburger Amateurfußball.
Der 1,87 Meter große, dunkelblonde Hamburger gibt zu: „Es war schon etwas glücklich, aber dann standen wir neben dem HSV und dem FC St. Pauli im DFB-Pokal. Das war etwas Außergewöhnliches.“ Trotz des ziemlich sang- und klaglosen Ausscheidens.
Bereits seit dem Jahr 2001 ist Tim Hoischen Anhänger des Klubs und Mitglied des Cordi-Fanclubs aus dem Hamburger Osten. Wie er gerade zu Concordia kam, ist schnell erzählt: „Ich komme aus Marienthal, und so ist Concordia mein Heimatverein. Das ist noch einer der großen Traditionsvereine in Hamburg, wo sich wie in einer Familie Jung und Alt treffen.“ Zudem bedeutet ihm der „untere Fußball“ mehr als die Bundesliga, in der zu viel Kommerz mitspielt.
Ganz besonders schätzt der Fan bei den Heimspielen die seit Jahren festgelegte Anstoßzeit am Freitagabend um 19.30 Uhr. Der Start ins Wochenende beginnt also meistens mit Fußball. So kann es passieren, dass Tim Hoischen auch schon mal später zu einer anstehenden Feier - egal ob Geburtstag oder Hochzeit - erscheint. Für Fahrten zu Auswärtsspielen sonntagmorgens soll seine Lebensgefährtin dann auch Verständnis haben. „Das ist die Krankheit, die man als Fußballfan mitbringt. Da muss die Freundin schon mal leiden“, sagt der Wandsbeker, der natürlich auch einen Fan-Schal und ein Fanclub-Shirt besitzt. Mit dem Schlachtruf „Support your local team“, der auf die große rot-weiß-schwarze Fahne geschrieben steht, sollen die „Cordi-Jungs“ zusätzlich angespornt werden.
Neben den zahlreichen Besuchen auf den Sportplätzen engagiert sich Tim Hoischen auch im Vereinsleben von Concordia. „Es geht um den Verein, man kann hier Vereinspolitik aktiv miterleben und mitarbeiten“, betont der 26-Jährige, der selbst auch im Betriebssport gegen den Ball tritt. Jedes Jahr organisiert er mit dem Fan-Club zudem den Laternenumzug und trägt zur Aktualisierung der Fan-Internetseite bei.
Mit Bedauern stellt Tim Hoischen das mangelnde Fußballinteresse gerader junger Fans fest. Dies gilt nicht nur für Concordia. Er gehört mit 26 Jahren zu den jüngsten Anhängern in der Oberliga.
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