Hamburg. Erstmals in der noch jungen Saison gewinnt der FC St. Pauli zwei Spiele in Folge. Erstmals überhaupt im 159. Zweitligaspiel schnürt Marcel Hartel einen Doppelpack. Beim 3:1 gegen den FC Schalke 04 war ordentlich Musik drin.
Vasilj: Musste nicht aufs benachbarte Reeperbahn-Festival, um sich feiern zu lassen. Seine Glanzparade gegen Sebastian Polter genügte dafür. Darüber hinaus kleinere Unsicherheten, die nicht ins Gewicht fielen.
Wahl: Heavy Metal im Zweikampf, Piano nach vorn. Wichtig für die Stabilisierung der Verteidigung.
Saliakas leistet sich Aussetzer beim Gegentor
Smith: Sein Aufbauspiel ist Kunst und Kultur in Reinform. Fand diesmal etwas zu selten die Abnehmer. Klagen auf hohem Niveau.
Mets: Ließ sich auch mal von den Gegenspielern austanzen, fand den Rhythmus aber schnell wieder, um noch zu klären. Trotzdem nicht sein überzeugendster Auftritt.
Saliakas: Offenbar noch mit Hangover-Erscheinungen seiner Erkrankung der Vorwoche. Anders ist der Bock vor dem 1:1 kaum zu begründen. Überschattete einen ansonsten soliden Auftritt.
Metcalfe "bereitet" Elfmeter vor
Metcalfe (bis 88.): Erhält inzwischen "Schieß"-Chöre aus dem Publikum. Als er vor dem Elfmeter zum 1:0 Lino Tempelmann an die Hand schoss, half dies. Arbeitete gut nach hinten, offensiv mitunter etwas ungenau.
Nemeth (ab 88.): Vollendete den Siegesakkord, den Metcalfe mit herausgespielt hatte.
Hartel: Bei jedem Zweitligafestival mittlerweile der Headliner. Seit Wochen in Topform, wurde der Kapitän nicht grundlos als "Fußballgott" bezeichnet. Einfach ein wunderbarer Fußballer.
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Ritzka: Könnte in jeder Lokalität als Rausschmeißer arbeiten. Herausragende Zweikampfquote, wichtige Tacklings, stark.
Eggestein stark, Boukhalfa trifft
Afolayan (bis 82.): Lief sich die Beine den Bauch, als hätte er bei einer Clubtour alle Läden abgeklappert. Hatte aber nur überschaubaren Spaß daran, da er gut zugestellt wurde.
Boukhalfa (ab 82.): Meldete sich mit einem Paukenschlag zurück! Nach Ewigkeiten an Kurz- oder Nichteinsätzen traf er in seiner zweiten Saison erstmals für St. Pauli. Sehr verdient nach langem, geduldigen Training.
Eggestein (bis 60.): Der "Newcomer der Saison" spielte die Kollegen wunderbar frei, legte Hartels 2:1 - übrigens bereits in der Entstehung - auf und traf selbst noch einmal Aluminium.
Saad kommt selten durch
Albers (ab 60.): Kam als kopfballstarker Zielspieler, endete als kopfballstarker Aufräumer hinten. Job erledigt, Siegesfeier verdient.
Saad (bis 82.): Über seine Seite spielte die Musik. Allerdings mit einigen Disharmonien. Blieb zu häufig hängen.
Amenyido (ab 82.): Durfte am Ende mitjubeln.
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