Nach Hattrick im Test gegen Eintracht Norderstedt, war der gebürtige Reinbeker auch gegen Wolfsburg stark. Er freut sich auf Bremen.

Hamburg. An das nächste Spiel wollte Max Kruse direkt nach der Partie gegen den VfL Wolfsburg noch nicht denken. Dabei wird es für den 22-Jährigen ein ganz besonderes. Am kommenden Sonntag tritt der Kiezklub nämlich zum Nordderby bei Werder Bremen an. Jenem Verein, zu dem Kruse gemeinsam mit dem heutigen Stuttgarter Martin Harnik aus der Jugend des SC Vier- und Marschlande wechselte. Drei Jahre lang trug er das Trikot der Grün-Weißen. "Klar freue ich mich riesig auf diese Partie", sagt Kruse. "Jetzt müssen wir aber erst noch mal das Wolfsburg-Spiel aufarbeiten."

Er selbst hofft, dass er sich mit seiner Leistung gegen die Niedersachsen für die nächsten Partien - also auch das Spiel gegen Bremen - empfehlen konnte. Nachdem der gebürtige Reinbeker unter der Woche beim 5:0 im Testspiel gegen den Oberligaklub Eintracht Norderstedt in der zweiten Hälfte einen Hattrick erzielt hatte, gelang ihm zwar nicht das ersehnte erste Bundesligator. Was Kruse bis zu seiner Auswechslung in der 78. Minute ablieferte, war dennoch ansehnlich. Vor allem in der ersten Hälfte war Kruse an nahezu jeder erfolgversprechenden Offensivaktion beteiligt gewesen.

"Ich freue mich, dass es für mich ganz gut gelaufen ist, bin aber traurig darüber, dass es für uns als Mannschaft nicht zu drei Punkten gereicht hat", so Kruse, der im August Vater eines Sohnes geworden war. Nicht nur wegen seines privaten Glücks fühle er sich derzeit gut, sein Selbstvertrauen sei mit den drei Treffern gegen Norderstedt weiter gewachsen. Dass es nun nicht zu einem Liga-Tor reichte, lag seiner Meinung nach unter anderem daran, dass St. Pauli gegen Wolfsburg zwar die bessere Mannschaft gewesen sei, es aber an den ganz großen Tormöglichkeiten mangelte. "Die zwingenden Chancen haben gefehlt", erklärt Kruse. "Trotzdem hat man gemerkt, dass wir die Attacke-Ausrichtung des Trainers umgesetzt haben. Wir müssen Geduld haben, dann werden wir auch für den Einsatz belohnt."

Ein wenig anders hatte Wolfsburgs Diego das Spiel erlebt, schätzte seine eigene Mannschaft im Nachgang deutlich stärker ein als die meisten Anwesenden im Stadion sie gesehen haben dürften. Kruse verkniff sich einen Kommentar zu Auftritt und Analyse des Superstars, schließlich handelt es sich beim Brasilianer um einen ehemaligen Mannschaftskameraden, der ihn vor dem Spiel bereits freundlich begrüßt hatte. Auch wenn Werder für Kruse noch kein Thema sein sollte, war das Zusammentreffen mit dem Ex-Bremer Diego immerhin schon mal so etwas wie ein Vorgriff auf das kommende Wochenende, an dem noch viel mehr Freunde aus alten Zeiten auf den St. Paulianer warten.