Fanbeauftragter Stefan Schatz hofft nun auf eine bessere Nutzung des Angebots in der Fußball-Bundesliga. Projekt besteht seit 1990.

Hamburg. Sie organisieren Auswärtsfahrten, unterstützen soziale Projekte, kümmern sich vor allem um die jugendlichen Fans und bieten den Anhängern des FC St. Pauli Räumlichkeiten, in denen sie sich treffen und informieren können. Die Mitarbeiter des Fanladens lassen sich immer etwas Neues einfallen, wenn es darum geht, die Fans des Bundesliga-Aufsteigers zu betreuen. Doch nun drücken finanzielle Probleme. Zwar steht das Projekt, das es seit 1990 gibt, nicht vor dem akuten Aus, da es durch das "Nationale Konzept Sport und Sicherheit" getragen und somit sowohl von der Stadt Hamburg als auch zu einem Drittel von der DFL finanziell unterstützt wird. Um aber den Fanladen in seiner bisherigen Form weiterzuführen, fehlt es trotzdem an Geld. "Der Umsatz und die Einnahmen sind in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen, wir haben aber trotzdem neue Projekte angeschoben und müssen feststellen, dass es sich nicht mehr trägt", sagt Stefan Schatz, Fanbeauftragter des FC St. Pauli und Mitarbeiter im Fanladen.

Neuer St.-Pauli-Podcast auf abendblatt.de

Jahrelang hatte der Laden die Miete, seine drei Vollzeitkräfte, die Honorarkräfte und die anfallenden Kosten durch das Angebot von Sonderzügen, Auswärtsfahrten und vor allem auch durch den Getränkeverkauf im Laden selbst finanzieren können. "Leider ist der Laden nicht mehr so gut besucht", sagt Schatz. "Die Fans informieren sich mehr im Internet und diskutieren in Foren."

In der Fanszene hat das Projekt einen sehr guten Ruf, über das Internet verbreitete sich die Finanznot sehr schnell. Wichtiger als Spenden wäre den Betreibern des Fanladens jedoch, dass die Fans die Angebote wieder häufiger nutzen, Getränke und T-Shirts kaufen und insbesondere das Angebot der Sonderzüge wahrnehmen. "Wenn wir in vollen Sonderzügen nach München, Stuttgart und Dortmund fahren, dann hilft uns das viel mehr", sagt Schatz, der sich gerne daran erinnert, wie die Fans der Braun-Weißen vor einigen Jahren in zwei vollen Sonderzügen zum Spiel gegen Schalke 04 reisten. "Davon konnte der Fanladen lange zehren", sagt er. "Wir hoffen, dass das in der Bundesliga wieder vermehrt genutzt wird."

Lange wird der Fanladen in seiner jetzigen Form in der Brigittenstraße auf St. Pauli aber sowieso nicht mehr existieren. Wenn der Stadionausbau voranschreitet und auch die Gegengerade dran ist (geplant für 2012), wird das Projekt "Fanräume" dort seinen Platz finden und auch den Fanladen beherbergen. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen Fanräume e. V. und dem Klub, das alle Institutionen, die sich mit den Fans des FC St. Pauli beschäftigen und von Fans genutzt werden, unter einem Dach und im Stadion zusammenbringt. "Die Förderung dieses Projektes ist wichtiger", betont Schatz. Die zwei bis drei Jahre wird der Fanladen auch so über die Runden kommen - und dann können Schatz und seine Mitarbeiter zumindest die Miete für den Laden einsparen.