Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Montag, den 25. November 2019:

Werder Bremen mit Rekordumsatz

Sportliche Krise, aber wirtschaftlich erfolgreich: Werder Bremen hat bei seiner Mitgliederversammlung einen Rekordumsatz verkündet. Nach Angaben von Geschäftsführer Klaus Filbry setzte die Werder Bremen GmbH und Co. KG aA 2018/19 insgesamt 157,1 Millionen Euro um. Die bisherige Bestmarke aus der Saison 2009/10 lag bei 126,4 Millionen. Im vierten Geschäftsjahr nacheinander erwirtschaftete Werder zudem einen Gewinn, der für die Zeit vom 1. Juli 2018 bis 30. Juni 2019 bei 3,5 Millionen Euro lag.

Hauptgründe für das wirtschaftliche Wachstum sind höhere Erträge bei den TV-Geldern und Transfers wie der von Thomas Delaney an den BVB (20 Millionen Euro).

Fox Sports suspendiert van Basten

Eine Woche ohne Bildschirmpräsenz: Der Pay-TV-Sender Fox Sports hat Marco van Basten nach seiner Entgleisung ("Sieg Heil, Pfannkuchen") zunächst für eine Woche suspendiert. „Er hat mit seinem schlechten Witz zur falschen Zeit leider einen Fehler gemacht“, teilte der Sender mit: Während der Live-Übertragung von Ajax Amsterdam gegen Heracles Almelo (4:1) hatte van Basten sich die Entgleisung geleistet, als er sich offenbar über das schlechte Deutsch von Moderator Hans Kraay lustig machen wollte.

Hertha zwei Spiele ohne Torwart Jarstein

Hertha-Torwart Rune Jarstein ist vom DFB-Sportgericht wegen rohen Spiels in der Bundesligapartie beim FC Augsburg (0:4) für zwei Pflichtspiele gesperrt worden. Dies teilte der Deutsche Fußball-Bund am Montag mit.

Der 35-jährige Norweger war in der 28. Minute des Spiel am vergangenen Sonntag nach einem Foulspiel an Florian Niederlechner von Schiedsrichter Sascha Stegemann des Feldes verwiesen worden. Unmittelbar danach hatte Jarstein zudem den Augsburger Sergio Córdova noch schwer gefoult. Per Videobeweis hatte der Unparteiische aber nur die erste Aktion mit einer Roten Karte geahndet.

Mainz' Baku für zwei Spiele gesperrt

Bundesligist FSV Mainz 05 muss in den kommenden beiden Punktspielen ohne Defensivspieler Ridle Baku auskommen. Der 21-Jährige wurde vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für diesen Zeitraum gesperrt. Baku hatte am Sonntag während der Partie bei der TSG Hoffenheim (5:1) in der Nachspielzeit der ersten Hälfte nach einem groben Foul an Sebastian Rudy die Rote Karte gesehen. Der FSV hat das Urteil akzeptiert.

Ex-Nationalspieler Fritz wird Chefscout in Bremen

Der frühere Nationalspieler Clemens Fritz soll neuer Leiter der Scouting-Abteilung bei seinem langjährigen Verein Werder Bremen werden. Das berichtete der „Weser-Kurier“ am Montag auf seiner Internetseite. Der 38 Jahre alte Fritz spielte von 2006 bis 2017 für Werder, wurde danach zum Ehrenspielführer ernannt und absolvierte ein Traineeprogramm im Management des Clubs.

Als Leiter der Scouting-Abteilung soll er den zu Bayer Leverkusen gewechselten Tim Steidten ersetzen. Fritz wird in Bremen auch immer wieder als möglicher Nachfolger des Sport-Geschäftsführers Frank Baumann gehandelt, der nach eigenen Angaben in fünf bis sechs Jahren aufhören möchte.

Bayern ohne Alaba nach Belgrad

Mit Verspätung und ohne den werdenden Vater David Alaba ist der FC Bayern zum stimmungsvollen Champions-League-Duell am Dienstag (21.00 Uhr/Sky) bei Roter Stern Belgrad aufgebrochen. Der österreichische Fußball-Nationalspieler blieb in München, da seine Freundin Shalimar und er die Geburt des gemeinsamen Kindes erwarten. Für den jüngst in der Innenverteidigung aufgebotenen Alaba dürfte neben Javi Martínez der frühere Nationalspieler Jérôme Boateng auflaufen, der zuletzt in der Bundesliga Rot-gesperrt war.

In den 17 Mann starken Kader des deutschen Rekordmeisters, der im Flugzeug wegen Nebels fast 60 Minuten auf die Startfreigabe warten musste, rückte Abwehrnachwuchskraft Lars Lukas Mai. Mittelfeldspieler Mickaël Cuisance konnte krankheitsbedingt die Reise nicht antreten.

Mit Handy gespielt: Milan-Fans sauer auf Rebic

Der Ex-Frankfurter Ante Rebic hat sich in seiner neuen Heimat Mailand Ärger mit den Fans eingehandelt. Diese fanden es nach Medienberichten vom Montag gar nicht gut, dass er auf Fernsehbildern zu sehen war, wie er in der Kabine vor dem Heimspiel gegen den SSC Neapel am Sonnabend auf dem Handy spielte.

Außer gegen den kroatischen Vizeweltmeister richtete sich der Zorn auch gegen zwei Mannschaftskameraden vom AC Mailand, den Argentinier Lucas Biglia und den Ivorer Franck Kessié. Wie die Zeitung „Gazzetta dello Sport“ am Montag berichtete, wurden die TV-Sequenzen kurz vor dem Anpfiff gezeigt, allerdings schon etwa eine Stunde vor Spielbeginn aufgenommen. Sie dauerten nur wenige Sekunden, aber das reichte den Fans, die den Spielern fehlende Professionalität und mangelnde Konzentration vorwarfen.

Mit sportlichen Leistungen konnte Ex-Eintracht-Star Rebic in Mailand bisher nicht überzeugen. In der Partie gegen Neapel (1:1) wurde er von Trainer Stefano Pioli ausgewechselt. Milan steht derzeit in der Serie A mit 14 Punkten aus 13 Spielen auf dem 13. Platz.

Niederländischer Premier Rutte beklagt Rassismus

Nach weiteren Vorfällen hat der niederländische Premierminister Mark Rutte erneut Rassismus bei Fußballspielen beklagt. „Diese Gesellschaft kommt nicht weiter, wenn wir auf diese Weise miteinander umgehen“, sagte der Ministerpräsident am Montag in Den Haag, wie die niederländische Nachrichtenagentur ANP berichtete.

Rutte nannte es schrecklich, dass Spieler von dem Amateurvereinen JOS und Sporting '70 am vergangenen Wochenende mit Worten wie „schwarzer Peter“ beschimpft wurden, so die Agentur weiter. Rutte kündigte ein Gespräch mit dem Fußballverband KNVB an diesem Donnerstag an.

Rutte hatte bereits Entgleisungen von Zuschauern als „ekelhaft, wirklich fürchterlich“ scharf kritisiert. Auch der Fußball reagierte. Am zurückliegenden Wochenende wurde in den ersten beiden Fußballligen in den Niederlanden eine Schweigeminute gegen Rassismus abgehalten. Die erste Minute nach Anpfiff wurde nicht gespielt, während auf den Anzeigetafeln eingeblendet wurde: „Rassismus? Dann spielen wir nicht!“

Deutschland darf Hooligans an Ausreise hindern

Hooligans darf die Ausreise zu einem Spiel im Ausland untersagt werden. Dies entschied das Landgericht Frankfurt am Montag, hieß es in einer Mitteilung. Die Bundesrepublik Deutschland habe das Recht dazu, wenn ein deutscher Fan in der Vergangenheit im Rahmen von Fußballspielen erhebliche Gewaltdelikte begangen habe.

Der Kläger gehöre der Fanszene des SV Waldhof Mannheim an, heißt es in der Mitteilung des Landgerichtes. In den Jahren 2015 bis 2017 sei er strafrechtlich bei Fußballbegegnungen in Erscheinung getreten, „teils wegen Sachbeschädigung mit brachialer Gewalt, teils wegen gefährlicher Körperverletzung“. Außerdem beging der Kläger bei einer Partie in Österreich zwischen Eintracht Frankfurt und Leeds United einen Landfriedensbruch.

Im November 2018 wollte der Kläger laut Gericht vom Flughafen Frankfurt nach Zypern fliegen, um sich dort ein Europa-League-Spiel der Eintracht gegen den FC Apollon anzusehen. Bei der Ausreise sei er aufgehalten worden, Bundesbeamte hatten eine Ausreisuntersagung gegen ihn erlassen. Daraufhin habe er die Bundesrepublik Deutschland verklagt und Schadenersatz von knapp 300 Euro und 350 Euro Schmerzensgeld gefordert. Die für Staatshaftungssachen zuständige Kammer des Landgerichts Frankfurt hat die Klage abgewiesen.

Griezmann schwärmt von ter Stegen

Für Weltmeister Antoine Griezman gehört Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen zur absoluten Weltspitze auf seiner Position. „Ich hatte bisher in meiner Karriere das Glück, mit den drei besten Torhütern der Welt zusammenzuspielen: Bisher waren dies Hugo Lloris in der Nationalelf, Jan Oblak bei Atlético und nun eben Marc“, sagte der Franzose, der seit Saisonbeginn mit ter Stegen beim FC Barcelona spielt, in einem am Montag veröffentlichten Interview des „Kicker“. Dass der frühere Mönchengladbacher in der deutschen Auswahl nicht die Nummer eins ist, bezeichnete Griezman als „Luxusproblem für den Nationaltrainer“.

Besonders lobte der 28-jährige an ter Stegen: „Marc ist wie ein weiterer Mittelfeldspieler, sein Spiel mit dem Fuß ist das weltbeste aller Torhüter. Ihn auch im Training zu sehen, das ist schon toll, er ist einfach, sehr, sehr gut.“

Barcelona empfängt Borussia Dortmund am Mittwoch (21 Uhr/Sky) in der Champions League. Barça-Angreifer Luis Suárez sagte dem „Kicker“: „Marc spielt auf großartigem Niveau, er ist einer der besten Keeper der Welt, und wir sind die beste Mannschaft der Welt. Dennoch gibt er uns viel, wie im Hinspiel gesehen, nicht nur beim gehaltenen Elfmeter.“

Matthäus kritisiert BVB-Kader und empfiehlt zwei Transfers

Der deutsche Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hat die Kaderzusammenstellung des schwächelnden Bundesligisten Borussia Dortmund kritisiert und rät den Verantwortlichen des Tabellensechsten zu Transfers in der Winterpause. „Ihr allergrößtes Manko ist in meinen Augen, dass sie einfach zu wenige Siegertypen haben“, schrieb Matthäus in seiner wöchentlichen Sky-Kolumne „So sehe ich das“. Dem Team fehle „die Gier nach Erfolg, das gewisse aggressive Etwas.“

Emre Can (l.) und Mario Mandzukic spielten einst schon bei Bayern München zusammen.
Emre Can (l.) und Mario Mandzukic spielten einst schon bei Bayern München zusammen. © imago/Jan Huebner

Die Mentalitätslücke schließen könnten laut Matthäus Emre Can und Mario Mandzukic, die beim italienischen Abonnementmeister Juventus Turin derzeit nicht zu den Stammkräften zählen. „Wenn ich an Dortmunds Stelle wäre, würde ich mich schleunigst in den Flieger nach Turin setzen und versuchen, beide zu verpflichten“, empfahl der 58-Jährige.

„Mandzukic und Can könnten dieser Mannschaft genau die Impulse geben. Beide haben diesen absoluten Willen, etwas gewinnen zu wollen, und ich weiß, dass sie auch bereit zu einem solchen Transfer wären und für einen vernünftigen Preis zu haben sind“, so Matthäus, der sich sicher zeigte, „dass das ein richtig gutes Geschäft für den Verein wäre“.

Höwedes: "An Kälte kann man sich nicht gewöhnen"

Der frühere Weltmeister Benedikt Höwedes sieht in den zu erwarteten Minustemperaturen beim Champions-League-Spiel gegen Bundesligist Bayer Leverkusen keinen Vorteil für sein Team Lokomotive Moskau. „Es wird beiden schwerfallen, bei diesen eisigen Temperaturen zu spielen“, sagte Höwedes vor dem fünften Gruppenspiel der Champions League am Dienstag (18.55 MEZ/DAZN) der Deutschen Presse-Agentur. „Das wird uns genauso gehen wie den Leverkusenern. An Kälte kann man sich nicht gewöhnen.“ Angekündigt sind bis zu minus neun Grad.

Auch sonst sieht der Ex-Schalker die Chancen vor dem vermeintlichen Endspiel um die Europa-League-Teilnahme als ausgeglichen an. „Wir haben Respekt vor Leverkusen, logisch. Aber Angst müssen wir keine haben“, sagte der 31-Jährige, der das 1:1 von Bayer gegen den SC Freiburg am Samstag im Fernsehen verfolgte: „Wir haben den Heimvorteil, aber Leverkusen ist auch gut drauf. Sie spielen unheimlich dominant und offensivstark. Wir haben gegen Juventus zuletzt zwei Super-Spiele gemacht und uns gut verkauft.“

Flamengo gewinnt zweiten Titel binnen 23 Stunden

Brasiliens Spitzenclub CR Flamengo kommt aus dem Feiern gar nicht mehr heraus. Nur 23 Stunden nach dem Triumph im Copa-Libertadores-Finale darf sich der Traditionsverein aus Rio de Janeiro auch vorzeitig brasilianischer Meister nennen. Da Verfolger SE Palmeiras am Sonntag sein Heimspiel gegen Grêmio Porto Alegre 1:2 (0:0) verlor, liegt die Konkurrenz bei noch vier ausstehenden Spieltagen uneinholbare 13 Punkte zurück.

Der Flamengo-Tross, darunter auch die ehemaligen Bundesligaspieler Rafinha und Diego, erhielt die Kunde vom zweiten Titel nur wenige Minuten nach Ende der Triumphfahrt durch das Zentrum Rios. Dort hatten sich am Sonntagnachmittag Zigtausende „Rubro-Negros“ (Rot-Schwarze) eingefunden, um den 2:1-Finalerfolg gegen den argentinischen Titelverteidiger River Plate Buenos Aires am Tag zuvor in Lima (Peru) zu feiern. Der Festumzug endete jedoch in Tumulten zwischen Fans und Polizei.

Als einziger brasilianischer Club hatte zuvor nur der FC Santos mit Pelé 1962 und 1963 das Double von nationaler Meisterschaft und Copa Libertadores gefeiert. Flamengo hatte sich am Sonnabend nach 1981 erst zum zweiten Mal Südamerikas Fußballkrone aufgesetzt und war zuletzt vor zehn Jahren brasilianischer Meister geworden.