Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Sonntag, den 10. November 2019:

Juve zurück an der Spitze – Ronaldo ausgewechselt

Juventus Turin hat die Tabellenführung in der Serie A zurückerobert. Dank eines knappen 1:0 (0:0) im Klassiker gegen den AC Mailand schob sich das Team um Superstar Cristiano Ronaldo wieder an Verfolger Inter Mailand vorbei, der bereits am Sonnabend 2:1 (0:1) gegen Hellas Verona gewonnen hatte. Der Vorsprung der Turiner beträgt damit weiter einen Punkt.

Den späten Siegtreffer in einer zähen Begegnung erzielte der eingewechselte Paulo Dybala (77.). Der Argentinier war in der 55. Minute für den schwachen Ronaldo gekommen. Der portugiesische Europameister verschwand daraufhin sichtlich angefressen in der Kabine.

Klopp schlägt Guardiola

Jürgen Klopp hat mit dem FC Liverpool auch das Spitzenspiel der Premier League gewonnen und seinem ewigen Rivalen Pep Guardiola mal wieder eine schmerzhafte Niederlage zugefügt. Liverpool entschied ein rasantes Duell mit Manchester City mit 3:1 (2:0) für sich und steht einsam an der Tabellenspitze: Zwölf Saisonspiele, elf Siege, keine Niederlage – und schon neun Punkte Vorsprung auf Titelverteidiger City.

Jürgen Klopp jubelt ausgelassen über Liverpools Sieg gegen Manchester City.
Jürgen Klopp jubelt ausgelassen über Liverpools Sieg gegen Manchester City. © dpa

Saisonübergreifend sind die Reds nun schon seit 29 Liga-Spielen ungeschlagen, Anfang Januar hatten sie zuletzt verloren, damals auswärts bei ManCity. Die Sky Blues mit Nationalspieler Ilkay Gündogan rutschten am Wochenende sogar auf den vierten Rang ab, Leicester City und der FC Chelsea zogen mit Siegen vorbei.

Fabinho (6.) und Mohamed Salah (13.) bescherten den brutal effektiven Liverpoolern einen Blitzstart, Sadio Mane (51.) legte in der zweiten Halbzeit eines hochklassigen Topspiels nach. Trotz zahlreicher Chancen traf nur Bernardo Silva (78.) für Manchester. Für Klopp war es im 18. Duell mit Guardiola der neunte Sieg (zwei Unentschieden).

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Havertz droht für Länderspiele auszufallen

Nationalspieler Kai Havertz droht für die Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation gegen Weißrussland und Nordirland auszufallen. Der 20-Jährige erlitt am Sonntag im Bundesliga-Spiel von Bayer Leverkusen beim VfL Wolfsburg (2:0) eine Oberschenkelverletzung und musste kurz vor der Halbzeitpause ausgewechselt werden. „Ich kann mir im Moment nicht vorstellen, dass es Sinn macht, zur Nationalmannschaft zu fahren“, sagte Bayer-Sportchef Rudi Völler. Ein MRT am Montag soll Klarheit über die Schwere der Verletzung geben.

Havertz fasste sich im Spielverlauf mehrfach an den hinteren linken Oberschenkel und wurde zunächst behandelt. In der 42. Minute kam für ihn der Österreicher Julian Baumgartlinger aufs Feld.

Schiedsrichter Thomsen weist Paderborns Vorwürfe zurück

Schiedsrichter Martin Thomsen hat am Sonntag in einer Stellungnahme die Vorwürfe des Bundesligisten SC Paderborn bestritten, wonach er SCP-Manager Martin Przondziono verunglimpfende Aussagen („Dann spielt ihr Blinden doch besser Fußball“) zugeraunt haben soll. „Die von Herrn Przondziono getätigte Aussage ist absolut haltlos und entbehrt jeglicher Grundlage“, teilte Thomsen am Sonntag mit.

Er versichere, „dass ich diese und auch sonst keine Äußerung, die annähernd in diese Richtung zu verstehen sein könnte, zur Paderborner Spielweise getätigt habe“. Thomsen betonte, „dass die Aussage von mir nicht getätigt wurde. Den Vorwurf einer wie auch immer gearteten Beleidigung weise ich auf das Schärfste zurück“.

Thomsen war beim 0:1 der Paderborner gegen den FC Augsburg als Vierter Offizieller im Einsatz.

Am zehnten Todestag: Löw besucht Enkes Grab

Bundestrainer Joachim Löw hat am zehnten Todestag von Robert Enke gemeinsam mit dessen Witwe Teresa Enke das Grab des früheren Nationaltorwarts besucht. Wie der Deutsche Fußball-Bund am Sonntag mitteilte, legte Löw auf dem Friedhof in Empede bei Hannover einen Kranz mit der Aufschrift „Unvergessen“ nieder.

Der an Depressionen erkrankte Enke hatte sich am 10. November 2009 das Leben genommen. Unter Löw absolvierte er zwischen 2007 und 2009 acht Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft.

„Es bedeutet mir viel, dass ich, aber selbstverständlich auch die Stiftung, in den vergangenen Tagen so viel Unterstützung erhalten habe. Depression ist eine Krankheit und sie ist behandelbar“, sagte Teresa Enke in einer DFB-Mitteilung.

Zu Robert Enkes Gedenken war in vielen Stadien, darunter auch beim Bundesliga-Topspiel zwischen Bayern München und Borussia Dortmund, eine sogenannte „GedENKEminute“ abgehalten worden.

Wegen Salihamidzic: Hoeneß poltert bei TV-Talk am Telefon

Der scheidende Bayern-Präsident Uli Hoeneß (r.) sieht Sportdirektor Hasan Salihamidzic ungerecht behandelt.
Der scheidende Bayern-Präsident Uli Hoeneß (r.) sieht Sportdirektor Hasan Salihamidzic ungerecht behandelt. © Bongarts/Getty Images | Sebastian Widmann

Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß hat mit einem Anruf in der Sport1-Talkrunde „Doppelpass“ für Aufsehen und auch Irritationen gesorgt. Der 67-Jährige empörte sich am Sonntag auf die Fragen von ZV-Moderator Thomas Helmer vor allem darüber, dass die Expertenrunde bei der Debatte über den deutschen Rekordmeister nach dem 4:0 im Bundesliga-Topspiel gegen Borussia Dortmund ungebührend mit Sportdirektor Hasan Salihamidzic umgegangen sei.

„Ich habe Folgendes auf dem Herzen, dass sich große Teile der Runde total despektierlich über Hasan Salihamidzic äußern“, sagte der live zugeschaltete Hoeneß. Er warb intensiv für den 42-Jährigen, der seit Ende Juli 2017 das Amt als Sportdirektor ausübt und über dessen Beförderung zum Sportvorstand am Montag entschieden werden soll.

„Hasan hat einen guten Job in diesem Jahr gemacht“, sagte Hoeneß. Er nannte die Transfers der französischen Weltmeister Benjamin Pavard, Lucas Hernández und des jungen Kanadiers Alphonso Davies, die „allein auf seinem Mist gewachsen“ seien. „Wir sind glücklich, dass wir mit diesen drei Spielern sensationelle Transfers gemacht haben“, sagte Hoeneß. Salihamidzic käme „in der öffentlichen Wahrnehmung total zu schlecht weg“, polterte der scheidende Präsident und versicherte: „Mit ihm werden wir beim FC Bayern noch viel Spaß haben.“

Lewandowski verschiebt Leistenoperation

Die notwendige Leistenoperation bei Torjäger Robert Lewandowski vom FC Bayern München soll nicht sofort, sondern erst in einigen Wochen stattfinden. Wie der „Kicker“ am Sonntag berichtete, sei ein Termin kurz vor der Winterpause angedacht.

Dem 31 Jahre alten polnischen Nationalspieler bliebe im Winter mehr Zeit zur Regeneration. Das letzten Hinrundenspiel des deutschen Meisters findet am 21. Dezember gegen Wolfsburg statt. Das erste Punktspiel im neuen Jahr bestreiten die Bayern am 19. Januar 2020 in Berlin gegen Hertha BSC. „Es ist seine Entscheidung, wann er sich operieren lässt. Ich glaube, er hat so einen Lauf, dass ich es mir an seiner Stelle auch überlegen würde“, sagte Trainer Hansi Flick noch am Samstag zum Zeitpunkt des nötigen medizinischen Eingriffs.

Lewandowski hatte beim 4:0 gegen Borussia Dortmund mit einem Doppelpack geglänzt. In dieser Saison erzielte er 23 Tore in 18 Pflichtspielen. „Ich habe keine Probleme beim Schießen und beim Laufen, deshalb habe ich keinen Druck“, erklärte Lewandowski vor wenigen Tagen. Nach dem Eingriff muss er nach eigenen Angaben voraussichtlich zehn bis 14 Tage pausieren. Bei der Operation wird ein Netz an der betroffenen Stelle eingesetzt.

Mainz zieht die Reißleine: Trainer Schwarz muss gehen

Die Verantwortlichen des FSV Mainz 05 haben mit der Trennung von Trainer Sandro Schwarz auf die sportliche Krise reagiert. Die Rheinhessen gaben ihre Entscheidung am Sonntag bekannt. Wer Nachfolger von Schwarz wird, ist noch offen. Nach Niko Kovac (Bayern München) und Achim Beierlorzer (1. FC Köln) ist Schwarz der dritte Coach, der in der laufenden Bundesliga-Saison vorzeitig gehen muss.

Trainer Sandro Schwarz muss beim FSV Mainz 05 gehen.
Trainer Sandro Schwarz muss beim FSV Mainz 05 gehen. © imago images/Jan Huebner | Ulrich

Der 41 Jahre alte Schwarz trug die Verantwortung für zwei FSV-Negativrekorde innerhalb einer Woche. Auf die höchste Liga-Niederlage der Rheinhessen am vergangenen Spieltag bei RB Leipzig (0:8) folgte am Sonnabend gegen Aufsteiger Union Berlin die achte Saisonniederlage (2:3). So viele Pleiten an den ersten elf Spieltagen setzte es für die Rheinhessen noch nie. Der FSV ist Drittletzter und weist die schlechteste Tordifferenz (12:30) auf.

Der frühere FSV-Profi Schwarz trat seinem Job bei den Mainzern, die nach der Länderspielpause bei der TSG Hoffenheim antreten müssen, am 1. Juli 2017 als Nachfolger von Martin Schmidt an. Der Vertrag des Trainers lief ursprünglich bis Juni 2022.

Reus sagt Löw ab, auch Stark fällt wohl aus

Bundestrainer Joachim Löw muss den Endspurt in der EM-Qualifikation ohne Marco Reus bestreiten. Der Kapitän von Borussia Dortmund sagte seine Teilnahme an den beiden letzten Länderspielen der Fußball-Nationalmannschaft in diesem Jahr am Sonntag wegen anhaltender Probleme am Sprunggelenk ab. Ob Innenverteidiger Niklas Stark am Dienstag zum Treffpunkt der Nationalmannschaft nach Düsseldorf reisen kann, ist derzeit unwahrscheinlich.

Der Berliner hatte sich am Sonnabend im Bundesliga-Spiel von Hertha BSC gegen RB Leipzig (2:4) einen Nasenbeinbruch zugezogen. Am Sonntag wurde die Nase nach Aussage von Hertha-Trainer Ante Covic im Krankenhaus gerichtet. „Ausgang offen“, sagte Covic zu Starks DFB-Reiseplänen.

Trotz des Ausfalls von Reus verzichtet Löw zunächst auf eine Nachnominierung. Bei den Länderspielen im Oktober gegen Argentinien (2:2) und Estland (3:0) hatte der Bundestrainer zahlreiche Absagen bekommen. Für die Partien am kommenden Samstag gegen Weißrussland in Mönchengladbach und drei Tage später in Frankfurt gegen Nordirland hat der Bundestrainer nun noch 23 Spieler in seinem Kader – inklusive Stark.

Der Hertha-Profi, der in diesem Jahr zum fünften Mal nominiert wurde und dennoch noch keinen Länderspieleinsatz hat, ist nach den Ausfällen von Niklas Süle und Antonio Rüdiger einer von vier gelernten Innenverteidigern im Löw-Kader. Dazu zählt auch der junge Robin Koch vom SC Freiburg, der im Oktober sein Debüt feierte.

Köllner wird bei 1860 Bierofka-Nachfolger

Drittligist 1860 München hat den ehemaligen Nürnberger Bundesliga-Coach Michael Köllner als neuen Cheftrainer verpflichtet. Der 49-Jährige tritt die Nachfolge von Daniel Bierofka an, der am vergangenen Dienstag nach internen Querelen sein Amt zur Verfügung gestellt hatte. Das gaben die Löwen am Samstag nach dem 1:0-Erfolg beim Hallescher FC bekannt.

„Nach dem überraschenden Rücktritt von Daniel Bierofka war es unser Ziel, schnell einen neuen Coach zu finden, um die Länderspielpause möglichst optimal nutzen zu können“, sagte Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel und fügte hinzu: „Wir sind mehr als glücklich, dass wir den Nürnberger Aufstiegstrainer Michael Köllner für Sechzig gewinnen konnten. Er hat große Erfahrung sowohl als Profi- als auch als Nachwuchscoach.“

Unter Köllner war Nürnberg in der Saison 2017/2018 der Aufstieg in die Bundesliga gelungen. Zuvor war er U21-Trainer und leitete parallel das Nachwuchs-Leistungszentrum des Club. Von 2002 bis 2014 arbeitete Köllner zwölf Jahre für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) als Koordinator im Bereich Talentförderung. Köllner wird am Montag offiziell an der Grünwalder Straße vorgestellt.