Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Montag, den 28. Oktober 2019:

St. Paulis Buchtmann am Knie verletzt

Der FC St. Pauli muss für längere Zeit ohne Christopher Buchtmann auskommen. Der 27 Jahre alte Mittelfeldakteur hat im Zweitligaspiel am Sonntag beim 1. FC Heidenheim (0:1) einen Innenbandanriss im linken Knie erlitten. Dies ergab eine Untersuchung in einer Hamburger Klinik, teilte der Kiezclub am Montag mit. Buchtmann werde "bis auf Weiteres" fehlen, hieß es dazu weiter.

Spaniens Fußballerinnen treten in unbefristeten Streik

Im Kampf um ein Mindestgehalt und einen Tarifvertrag treten die Fußballerinnen der ersten spanischen Liga am 16. November in einen unbefristeten Streik. Eine letzte Verhandlungsrunde mit Vertretern der Clubs sei am Montag trotz Vermittlung eines unparteiischen Schlichters ergebnislos beendet worden, teilte die Fußballer-Gewerkschaft AFE mit. Man habe die Forderungen heruntergeschraubt und zuletzt ein Mindestgehalt von nur noch 16 000 Euro statt 20 000 Euro brutto pro Jahr verlangt, sagte die Präsidentin des Frauenausschusses der AFE, María José López. Die Vereine hätten aber kein Entgegenkommen gezeigt.

„Wir verhandeln schon seit 13 Monaten, und die Clubs beharren auf ihrer Position“, sagte López. Die Spielerinnen hätten „unendliche Geduld“ gezeigt, aber man sei im 21. Jahrhundert und fordere „nur das Mindeste“. Zunächst hatte die AFE vorige Woche einen lediglich zweitätigen Streik am ersten Wochenende im November angekündigt. Nun soll der Ausstand unbefristet sein. Von der Arbeitsniederlegung würden aber nur die Liga-Begegnungen und nicht Länderspiele oder internationale Duelle betroffen sein, hieß es.

Das Hauptproblem: Die Spielerinnen fordern Ganztagesverträge, während die Clubvereinigung ACFF auf Halbtagesverträge besteht. Die ehemalige Nationaltorhüterin Ainhoa Tirapu (35) wies vor einigen Tagen die Behauptung der Vereine zurück, der Fußball sei für die Frauen keine Hauptbeschäftigung. „Wir sind zu 100 Prozent Fußballerinnen. Wir gehen früh schlafen, weil wir morgens Training haben, wir essen gesund, um in Form zu blieben, wir stehen den Clubs auch für Werbeveranstaltungen ständig zur Verfügung.“

Heimverein verurteilt Attacke gegen Schiedsrichter

Der Verein des bei einem Kreisliga-Spiel in Hessen von einem Spieler bewusstlos geschlagenen Schiedsrichters hat die Attacke scharf verurteilt. „Was geht in einem Menschen vor, der Gewalt gegen seine Mitmenschen ausübt?? Wer es nicht ertragen kann, dass man sich im Sport an Regeln halten muss, der soll zu Hause bleiben“, schrieb der GSV Breitenbrunn am Montag auf seiner Homepage.

Der 22-jährige Unparteiische war am Sonntag in der Partie FSV Münster gegen TV Semd von einem Spieler der Gastgeber niedergeschlagen worden und musste mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen werden. „Fakt ist, dass wir gar nicht so viel essen können, wie wir kotzen könnten“, schrieb der Verein über den Vorfall. Man werde alles dafür tun, „damit unser Schiedsrichter wieder auf die Beine kommt. Das ist das Allerwichtigste. Den Rest sollen andere entscheiden.“

Der Schiedsrichter hatte dem Täter nach Angaben der Polizei während der Partie die Gelb-Rote-Karte gezeigt. Daraufhin hatte der 28-jährige Spieler der FSV Münster den 22 Jahre alten Referee niedergeschlagen. Nachdem er wieder bei Bewusstsein war, wurde er mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. Das Fußballspiel wurde abgebrochen.

VfB Stuttgart: Buchwalds Kandidatur scheiterte am Geld

Guido Buchwald ist mit seiner Bewerbung um das Präsidentenamt beim Zweitligisten VfB Stuttgart auch wegen finanzieller Forderungen gescheitert. Das sagte der Vorsitzende des Vereinsbeirats, Wolf-Dietrich Erhard, am Montag und reagierte damit auf die Kritik des Weltmeisters von 1990. „Wir haben das Amt im Ehren- und Nebenamt ausgeschrieben – dazu gehört auch ein enger finanzieller Spielraum bei dem Thema Aufwandsentschädigung. Da hatten Guido und wir als Vereinsbeirat unterschiedliche Vorstellungen“, sagte der 65-Jährige. Buchwald war am Montag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Der 58 Jahre alte Ex-Profi zählt nicht zu den vier verbliebenen Kandidaten für die Nachfolge des zurückgetretenen Präsidenten Wolfgang Dietrich. In einer Stellungnahme am Sonntag hatte Buchwald seinen Ex-Club heftig kritisiert. „Man will beim VfB Stuttgart in der Vereinsführung keine Fachleute mit eigener Meinung“, schrieb Buchwald, „sondern man will Opportunisten und Jasager, damit man – wie in den vergangenen Jahren – ungestört weiter den Club nach seinen Vorstellungen führen kann.“

Es werde keine Rücksicht auf „Ethik, Stil, Ehrlichkeit oder Moral“ oder die „Meinung der Mitglieder“ genommen, monierte Buchwald. Erhard betonte, er kenne Buchwald seit 30 Jahren persönlich und könne dessen „Enttäuschung in gewisser Weise nachvollziehen“. Die öffentliche Kritik Buchwalds aber „sei nicht gut für den VfB“.

Nach Derby-Einsatz: Bundespolizei prüft Fan-Vorwürfe

Die Bundespolizei lässt Vorwürfe von Fan-Vertretern wegen eines Einsatzes nach dem Revierderby zwischen den Bundesligisten FC Schalke 04 und Borussia Dortmund am Sonnabend von der Staatsanwaltschaft überprüfen. Das teilte die Bundespolizei am Montag mit. Alle Videoaufnahmen seien gesichert. Sie würden der Staatsanwaltschaft Dortmund zur weiteren Bewertung „zeitnah“ vorgelegt.

Nach dem weitgehend friedlich verlaufenen Spiel hatte es am Abend laut Polizei am Dortmunder Hauptbahnhof Provokationen zwischen einem Schalke-Fan und einer größeren Gruppe BVB-Fans gegeben. Die Polizei habe den Schalke-Fan schützen müssen. Daraufhin habe es „Solidarisierungseffekte“ gegen die Beamten gegeben. Deshalb habe die Bundespolizei die Vorhalle des Bahnhofs geräumt und dabei auch Pfefferspray eingesetzt. Es seien zehn Fans verletzt worden, sagte Sprecher Volker Stall.

Die Landesarbeitsgemeinschaft Fanprojekte (LAG) zeigt auf ihrem Twitter-Account ein von der Polizei als echt eingestuftes Video, auf dem ein Bundespolizist am Bahnhof einen Dortmunder Fan tritt. „Niemand sollte andere treten, schon gar nicht am Boden liegend und beschuht“, kommentierte die LAG den Vorfall.

Trainer prügeln sich bei Bambini-Spiel

Wegen einer Schlägerei zwischen den beiden Trainern ist ein Freundschaftsspiel der Kindermannschaften des VfB Solingen und der SG Hackenberg am Sonnabend abgebrochen worden. Zunächst hätte sich der 42 Jahre alte VfB-Trainer ein Wortgefecht mit dem 50-jährigen Co-Trainer der Hackenberger geliefert, teilte die Polizei am Montag mit. „Danach kam es zu Szenen, die man normalerweise nicht bei einem Spiel von fünf und sechs Jahre alten Kindern erwartet“, hieß es in der Mitteilung weiter.

Der VfB-Trainer stürmte demnach auf die andere Seite des Spielfeldes. Die beiden Männer hätten sich dann gewürgt, geschlagen und beleidigt. Die Polizei musste anrücken, um die Kontrahenten zu trennen. Wegen der aufgeheizten Stimmung wurde der 42-Jährige mit auf die Wache genommen. Zu den Gründen für den Streit konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen.

Vater von Jugendlichem schlägt auf Gegenspieler ein

Ein Vater ist bei einem B-Jugend-Fußballspiel seines Sohnes in Moers auf den Platz gestürmt und hat einem gegnerischen Spieler (15) mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Wie die Polizei am Montag mitteilte, kam der Jugendliche mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus.

Der 48-Jährige habe sich am Sonntagmittag bei der Partie zwischen dem Moerser SV Schwafheim 1 und dem Krefelder TSV Bockum 2 über die aggressive Spielweise des 15-Jährigen aufgeregt, teilte die Polizei Wesel am Montag mit. Der Vater aus Krefeld bekam eine Anzeige wegen Körperverletzung, der Junge erlitt eine Platzwunde an der Lippe. Zu dem Spiel waren 40 Zuschauer gekommen.

Nach Roter Karte: Ribéry droht lange Sperre

Dem in dieser Saison vom FC Bayern München zum AC Florenz gewechselten französischen Mittelfeldstar Franck Ribéry droht in Italien eine längere Sperre. Dies meldete die Nachrichtenagentur Ansa am Montag. Ribéry hatte nach der 1:2-Heimniederlage gegen Lazio Rom am Sonntag einen Linienrichter geschubst und dafür Rot gesehen. Vorausgegangen waren heftige Proteste der Florentiner, gegen den aus ihrer Sicht irregulären Siegtreffer Ciro Immobiles kurz vor Schluss. Diesem soll ein Foul vorausgegangen sein. Ribéry bat am Montag um Verzeihung.

Ribéry soll auch verärgert gewesen sein, dass Cheftrainer Vincenzo Montella ihn eine Viertelstunde vor Spielende auswechselte. Fiorentina-Präsident Rocco Commisso kritisierte laut Medien die Schiedsrichterleistung als skandalös.

Ribéry entschuldigte sich am Montag bei Fans, Mannschaftskameraden und dem Trainer. „Und ich bitte auch Herrn Passeri (den Linienrichter) um Verzeihung, weil ich am Ende des Spiels sehr nervös und bekümmert war, und ich hoffe, er kann meinen Gemütszustand verstehen“, schrieb Ribéry auf Twitter.

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Der französische Ex-Nationalspieler Ribery war im August von den Bayern nach Florenz gewechselt. Er soll dem Traditionsverein, der in der vergangenen Saison nur Tabellen-16. geworden war, einen Schub verleihen. Die Serie A wählte ihn zum besten Spieler des Monats September. Derzeit steht Florenz auf Platz neun.

Schalke wochenlang ohne Stambouli

Bundesligist Schalke 04 muss in den kommenden Wochen auf Benjamin Stambouli (29) verzichten. Der Innenverteidiger der Königsblauen erlitt beim 0:0 im Derby gegen Borussia Dortmund (0:0) am vergangenen Sonnabend einen Bruch des Fußwurzelknochens am rechten Fuß.

Die Verletzung zog sich Stambouli in der 20. Minute bei einem Zweikampf mit Dortmunds Achraf Hakimi zu. Je nach Heilungsverlauf besteht die Chance, dass der Vizekapitän der Knappen vor Ende des Kalenderjahres noch einmal zum Einsatz kommt.

Nach historischer Pleite: Southampton-Profis spenden Gehalt

Stuart Armstrong und der FC Southampton kassierten gegen Leicester eine historische Pleite.
Stuart Armstrong und der FC Southampton kassierten gegen Leicester eine historische Pleite. © REUTERS | DAVID KLEIN

Die Spieler des englischen Erstligisten FC Southampton haben nach der 0:9-Demütigung gegen Leicester City am vergangenen Freitag Verantwortung übernommen und anteilig ihr Gehalt für den Spieltag an die clubeigene Saints Foundation gespendet. Das teilte der Club am Montag mit. Auch das Trainerteam um Teammanager Ralph Hasenhüttl schließt sich demnach der Aktion an.

Die Saints kassierten am vergangenen Freitag die höchste Niederlage der Vereinsgeschichte, in der Historie der Premier League hatte zudem nur Ipswich Town 1995 gegen Manchester United ebenfalls 0:9 verloren. Hasenhüttl hatte sich nach dem Spiel niedergeschlagen gezeigt und angekündigt, die „volle Verantwortung“ für den Auftritt seiner Mannschaft zu übernehmen.

Manchester United will angeblich Dortmunds Sancho

Der englische Rekordmeister Manchester United ist laut einem Bericht der Boulevardzeitung „Mirror“ an einer Verpflichtung des Dortmunders Jadon Sancho interessiert. Man United sei „bereit, die Forderungen von Borussia Dortmund zu erfüllen, um Jadon Sancho zu verpflichten“, hieß es in dem Bericht, in dem über eine Ablösesumme in Höhe von 100 Millionen Pfund (ca. 116 Millionen Euro) spekuliert wird.

Sancho war 2017 vom United-Rivalen Manchester City nach Dortmund gewechselt. Der 19 Jahre alte Offensivspieler absolvierte für den BVB bereits mehr als 50 Bundesliga-Spiele und schaffte in dieser Zeit auch den Sprung zur englischen Nationalelf, für die er bisher zehnmal zum Einsatz kam. Bei Englands Topclubs soll Sancho schon länger auf dem Zettel stehen.

Ex-Nationalspieler kritisieren Löws Entscheidung gegen Hummels

Die beiden Ex-Nationalspieler Klaus Augenthaler und Thomas Helmer können die Entscheidung von Bundestrainer Joachim Löw gegen eine Rückkehr von Mats Hummels nicht nachvollziehen. „Die Frage ist, ob er zu stolz ist, ihn um die Rückkehr zu bitten“, sagte Augenthaler, der 1990 mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft Weltmeister geworden war, dem „Kicker“. „Mit einem Gespräch unter Männern könnte man es klären.“

Löw hatte einem baldigen Hummels-Comeback in der DFB-Innenverteidigung in der vergangenen Woche eine Absage erteilt - trotz der schweren Verletzung von Abwehrchef Niklas Süle, der nach einer Kreuzband-Operation bis weit ins EM-Jahr 2020 hinein pausieren muss. „Sein Ausfall ist ein herber Verlust“, sagte Augenthaler. „Ein Turnier wie die EM kann man nur mit einer stabilen Abwehr gewinnen. Der von Joachim Löw eingeleitete Umbruch ist völlig in Ordnung, ein bisschen Erfahrung würde aber guttun.“

Helmer, der 1996 im DFB-Trikot Europameister geworden war, gab an, „ziemlich ratlos“ angesichts der Situation in der DFB-Abwehr zu sein. „Es gibt derzeit keinen Abwehrchef im Löw-Team“, sagte er. „Diese verjüngte Mannschaft braucht hinten im Zentrum einen Mann mit Erfahrung, mit Ausstrahlung, eine Führungsfigur. Es läuft also alles auf eine Rückkehr von Mats Hummels hinaus.“

Er sehe dabei keine „hierarchischen“ Probleme. „Mats wird nicht sofort die Binde fordern, und die nachrückende Führungsgruppe um Joshua Kimmich wird die Notwendigkeit einer Hummels-Rückkehr verstehen“, sagte Helmer. „Und für den Bundestrainer bedeutet ein Ja zu Hummels keinen Gesichtsverlust.“