Christian Wulff glaubt daran, dass Joachim Löw weitermacht

Port Elizabeth. Eine seiner ersten Dienstreisen führte den neuen Bundespräsidenten zur Fußball-WM nach Südafrika. Den Sieg der Deutschen über Uruguay im Spiel um Platz drei verfolgte der 51-Jährige auf der Tribüne.

Abendblatt:

Herr Bundespräsident, war die Dienstreise Pflicht oder Herzensangelegenheit?

Christian Wulff:

Zur Nationalmannschaft zu reisen, ist natürlich eine Freude für einen Fußballfan wie mich. Ich bin begeistert von Bundestrainer Joachim Löw. Er hat dieses Team geformt und eine große Leistung erbracht. Wenn es nach mir als Privatmann ginge, müsste er bleiben. Als Bundespräsident ist man für diese Entscheidung leider nicht zuständig.

Denken Sie, dass er bleibt?

Ja, ich denke, dass er diese junge, hoffnungsvolle Mannschaft weiter formt. Ich möchte aber auch an Horst Hrubesch erinnern, der in der Nachwuchsarbeit des Deutschen Fußball-Bundes hervorragende Vorarbeit geleistet hat. Wenn man noch Sportdirektor Matthias Sammer und Teammanager Oliver Bierhoff einbezieht, kann man nur den Hut ziehen und die Arbeit loben.

Haben Sie Löw Ihren Wunsch nach seiner Vertragsverlängerung mitgeteilt?

Ich gehe davon aus, dass er weiß, dass es beim DFB viele Leute gibt, die hinter ihm stehen. Ich habe Löw nur gesagt, dass Deutschland ihm dankbar dafür ist, dass er in den vergangenen Jahren ein solches Team mit diesem Charakter und dieser Moral geformt hat. Was wir hier in Südafrika gesehen haben, war die Teamleistung einer Mannschaft voller Weltklassespieler.

Sie haben nach dem Spiel die Bronzemedaillen mit an die Mannschaft verteilt.

Aber ich hätte lieber den WM-Pokal an sie übergeben.

Das können Sie in vier Jahren in Brasilien machen. Die nächste WM fällt noch in Ihre Amtszeit.

Das stimmt, das habe ich auch schon überlegt. Ich würde gerne den WM-Pokal an unsere Mannschaft mit überreichen. 2014 wäre eine gute Gelegenheit. Ich werde es in meinen Terminkalender fest einplanen.