Der Hamburger Eishockeyklub hat den Anschluss an die oberen Tabellenplätze vorerst verloren und steht mal wieder unter Druck.

Hamburg. Den Blick auf die Tabelle vermeidet Michael Pfad in diesen Tagen konsequent. Zu sehr schmerzt ihn die Tatsache, dass sich die Hamburg Freezers, anders als im Sommer prognostiziert, erneut am Tabellenende der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) wiederfinden. Der Geschäftsführer der "Eisschränke" versuchte nach der 0:1-Niederlage in Ingolstadt am Montagabend gar nicht erst, seine Enttäuschung über den bisherigen Saisonverlauf zu verheimlichen. "Uns ist es nicht gelungen, die positive Stimmung aus dem Sommer in die Saison zu transportieren. Wir müssen schnell herausfinden, warum einige Spieler nicht das abrufen, was sie abrufen könnten", sagt Pfad, der zur Kenntnis nimmt, dass aus dem Rückenwind, der noch am Anfang der Saison wehte, längst kräftiger Gegenwind geworden ist.

Der 45-Jährige macht unmissverständlich deutlich, was er in den kommenden Wochen erwartet. "Wir müssen bis Jahresende unsere Probleme in den Griff bekommen, sonst habe ich Zweifel, dass wir unser Saisonziel erreichen können." Offiziell lautet dieses Platz sechs. Davon sind die Freezers momentan neun Punkte entfernt. Es sind deutliche Worte, die Pfad an Trainer Stéphane Richer, mit dem er in der Vergangenheit bereits verbal aneinandergeraten war, richtet, und sie sind durchaus als Drohung zu werten. Allerdings will Pfad seinem Coach und Sportdirektor nicht die Pistole auf die Brust setzen. "Der Neuanfang der Freezers ist ganz eng mit dem Namen Stéphane Richer verknüpft. Da wäre es Quatsch, beim ersten Gegenwind gleich umzufallen. Von dem Weg, den wir gehen, bin ich absolut überzeugt. Allerdings hatte ich gehofft, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt schon weiter wären in unserer Entwicklung."

Deshalb nimmt er den Frankokanadier auch in die Pflicht. "Was ich von Stéphane fordere, ist die Lösung unseres Disziplinproblems. Es kann nämlich nicht sein, dass uns diese vielen Strafzeiten immer wieder passieren." Schon am Freitag im Heimspiel gegen den EHC Wolfsburg sollte diese Lösung vorliegen. Die Niedersachsen verfügen nämlich über das beste Überzahlspiel der Liga.