Amateurfußball

SC Sperber: Radzuweit – besser als Butt und Lewandowski

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Dominik Radzuweit spielt seit 2018 für Bezirksligist SC Sperber.

Dominik Radzuweit spielt seit 2018 für Bezirksligist SC Sperber.

Foto: Katharina Söth

In den vergangenen vier Jahren traf der Kapitän und Elfmeterspezialist des Fußball-Bezirksligisten 18-mal in Folge vom Punkt.

Hamburg. Am vergangenen Wochenende geschah, was sich länger angebahnt hatte. Dominik Radzuweit (29), der Kapitän des SC Sperber, überflügelte im Heimspiel der Bezirksliga Nord gegen den TSC Wellingsbüttel den früheren HSV-Keeper Hans Jörg Butt (49) und den einst für den FC Bayern München und heute für den FC Barcelona stürmenden Weltklasse-Stürmer Robert Lewandowski (35). Radzuweit knallte den Strafstoß zum 1:0 hart und flach links unten neben den Pfosten ins Netz. Es war sein 18. verwandelter Elfmeter in Folge für den SC Sperber. In der Bundesliga halten Butt und Lewandowski mit 17 Treffern vom Punkt in Folge den Rekord.

Sperber: Beim Elfmeterpfiff jubeln Spieler und Betreuer schon über das Tor

„Ich laufe einfach immer mit voller Überzeugung an und haue die Kirsche ins Tor“, sagt Radzuweit. „Spielchen mit dem Torwart, Verzögerungen des Anlaufs oder irgendwelche Lupfer schenke ich mir. Ich suche mir eine Ecke aus, schieße hart genug – drin ist er.“ Klingt nach einem einfachen Rezept – und sorgt bei Sperber für kuriose Szenen. Wird ein Elfmeter für den großen Hamburger Traditionsclub gepfiffen, lehnt sich Sperbers Pressesprecher Jens Stümpel (61) am Spielfeldrand entspannt zurück. „Ich weiß ja, dass ein Strafstoß für uns ein sicheres Tor bedeutet“, sagt Stümpel.

Radzuweits Mitspieler auf dem Feld haben sich abgewöhnt, nach dem Schuss ihres Spielführers in den Strafraum zu laufen, um einen eventuellen Abpraller zu versenken. Ist ja nicht nötig. Auch zum kürzlich verstorbenen Robert Ortmann (75), gute Seele Sperbers im Verein und in vielfältigen Funktionen ehrenamtlich sehr engagiert, existiert eine schöne Anekdote. „Robert nahm mich nach einer Partie in den Arm und sagte mir, er habe schon beim Elfmeterpfiff für uns seine Freunde per Handy informiert, dass wir ein Tor geschossen haben. Weil ich ja sowieso immer treffe. Ich hoffe, Robert drückt uns im Himmel weiter die Daumen. Er war ein wunderbarer Mensch. Auch für ihn will ich die Serie ausbauen“, sagt Radzuweit.

Radzuweit darf seit vier Jahren die Elfmeter bei Sperber schießen

Das Amt des Elfmeterschützen übernahm Radzuweit, der seit 2018 für den SC Sperber spielt, übrigens im Sommer 2019 nach dem Wechsel von Sperber-Legende Benjamin Baarz (36) zum Bezirksligisten HFC Falke. Seit über vier Jahren trifft er also zuverlässig vom Punkt. „Mittlerweile rufen vor den Elfern schon die Zuschauer rein. So was wie ,Der schießt immer links‘, was übrigens nicht stimmt“, sagt Radzuweit lachend.

Doch wie ist es eigentlich für ihn, nun in einer Reihe mit Stars wie Butt und Lewandowski zu stehen? „Das ist ein schönes Gefühl“, sagt Radzuweit. „Und wenn Robert Lewandowski meine Geschichte hört und sagen würde ,In Hamburg spielt aber ein verdammt sicherer Elfmeterschütze‘, dann würde ich mich darüber wahnsinnig freuen.“

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