Energiekrise

Nachhaltigkeit im Sport: DFL und DOSB rufen zum Sparen auf

| Lesedauer: 3 Minuten
Flutlicht im Volksparkstadion: In Zukunft wollen die Hamburger Clubs mehr Energie sparen (Archivbild).

Flutlicht im Volksparkstadion: In Zukunft wollen die Hamburger Clubs mehr Energie sparen (Archivbild).

Foto: IMAGO / Claus Bergmann

Steigende Gas- und Energiepreise und Auswirkungen des Klimawandels: Nun wollen auch Hamburger Sportclubs wie St. Pauli mehr tun.

Hamburg.  Paris Saint-Germain war gerade in Turin gelandet, als es noch einmal um den schnöden Ligaalltag anstelle der Champions League gehen sollte. Weswegen der Club denn die Reise am vorigen Wochenende ins 380 Kilometer entfernte Nantes per Flieger und nicht per Zug angetreten habe, wurde Kylian Mbappé gefragt. Der Superstar bekam einen Lachkrampf. Sein Trainer Christophe Galtier schlug ironisch vor, beim nächsten Mal per Strandsegler zu reisen.

Energiekrise: DFL und DOSB rufen Clubs zum Energiesparen auf

Während in Paris im Wortsinn Abgehobenheit und Ignoranz in der drohenden Energiekrise vorherrschen, reagierte die Deutsche Fußball Liga (DFL) besonnener. Sie empfahl den 36 Clubs in Erster und Zweiter Liga, sich ein individuelles Energieeinsparziel in Höhe von 15 bis 20 Prozent zu setzen.

Wenig später zog der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) nach und rief seine Mitglieder ebenfalls zum Energiesparen auf, um beispielsweise pauschale Schließungen von Schwimmbädern und Sportstätten zu vermeiden. Mehrere Verbände unterstützen den Vorschlag.

Energiekrise: FC St. Pauli will Fotovoltaikanlage ausbauen

Auch auf die Hamburger Proficlubs kommen angesichts der steigenden Energiekosten große Belastungen zu. Der HSV ließ daher verlautbaren, sich bereits vor der DFL-Empfehlung intensiv Gedanken über mögliche Energieeinsparmöglichkeiten gemacht zu haben. In einer internen Arbeitsgruppe seien dabei erste Ansätze und Maßnahmen erarbeitet worden. Diese werden jetzt noch einmal auf eine realistische Umsetzung in der Praxis geprüft.

Der FC St. Pauli sieht die größten Einsparpotenziale im Bereich Stadionbetrieb und plant, die Beleuchtung des Millerntor-Stadions auf LED umzustellen. Zudem wird eine Erweiterung der bestehenden Fotovoltaikanlage auf der Haupttribüne auf weitere Stadionbereiche diskutiert.

Energiekrise: Göttlich fordert "Belastung für Gesellschaft zu reduzieren"

Aktuell hat der Kiezclub die DFL darum gebeten, im Hinblick auf den Betrieb von Flutlicht bei Spielen am Tag Absprachen und Vorgaben mit Fernsehsendern zu prüfen.

„Wir begrüßen die dringliche Empfehlung der DFL. Alle Menschen stehen vor besonderen Belastungen während der kalten Monate, und alle Organisationen und Unternehmen sind aufgefordert, ohne Symbolpolitik die effizientesten Einsparpotenziale auszuloten, um die Belastung für die gesamte Gesellschaft zu reduzieren“, sagt Präsident Oke Göttlich.

Energiekrise: Basketballer sparen mit Solarfassade

Bereits einen zweistelligen Prozentsatz konnten die Veolia Towers Hamburg in der vergangenen Saison durch den Wechsel von Leuchtstoffröhren auf LED-Lichter sparen. Die edel-optics.de Arena in Wilhelmsburg, Heimspielstätte der Bundesligabasketballer, ist mit einer Solar-Luft-Kollektor-Fassade sowie einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach ausgestattet, um den Energieverbrauch dauerhaft so gering wie möglich zu halten.

Derartige Möglichkeiten bieten sich den Handballern des HSV Hamburg nicht, da sie in der Sporthalle Hamburg und Barclays Arena jeweils nur Mieter sind und Einsparmöglichkeiten daher nicht direkt in der Hand haben. Dennoch habe nach Vereinsangaben mit den Betreibern bereits ein Austausch stattgefunden, sodass konkrete Maßnahmen wohl nur eine Frage der Zeit seien. Zudem steht das Thema Energieeinsparung beim turnusgemäßen Meeting der Geschäftsführer der Bundesligaclubs an diesem Mittwoch auf der Tagesordnung.

Energiekrise: Towers wollen möglichst klimagerecht reisen

Die Frage nach der Schiene oder Rollbahn stellt sich für die Towers übrigens nicht. Mit ihrem Partner Deutsche Bahn versuchen die Wilhelmsburger ihr Reisemanagement so energieeffizient wie möglich zu gestalten. Weitere Maßnahmen seien in der Prüfung. Ein Strandsegler sei jedoch nicht geplant.

( fab/ks/bron )

Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Sport