Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Mittwoch, den 6. Juli 2022:

Wechsel von Haaland-Nachfolger Haller zum BVB perfekt

Der Transfer von Torjäger Sébastien Haller zu Vizemeister Borussia Dortmund ist nun auch formell vollzogen. Wie der BVB am bestätigte, erhält der 28 Jahre alte Ivorer einen Vertrag bis zum 30. Juni 2026. Den Medizincheck hatte Haller schon am 23. Juni absolviert, sein börsennotierter Ex-Club Ajax Amsterdam bat aber offenbar darum, den Wechsel erst ab dem 1. Juli zu verkünden, damit der Transfer im neuen Geschäftsjahr verbucht wird.

Die Ablösesumme beträgt nach Informationen unterschiedlicher Medien 31 Millionen Euro plus Bonuszahlungen. Haller ist damit einer der teuersten Fußballer der Clubgeschichte. Für Erling Haaland, den Haller ersetzen soll, hat der BVB allerdings 75 Millionen Euro von Manchester City erhalten.

Von 2017 bis 2019 stürmte Haller erfolgreich für Eintracht Frankfurt und erreichte mit den Hessen das Halbfinale der Europa League. Über West Ham United kam er zu Ajax. In der abgelaufenen Saison wurde Haller mit 21 Treffern Torschützenkönig der niederländischen Liga und führte Ajax zum Meistertitel. Er wurde in Frankreich geboren und durchlief sämtliche französische Junioren-Mannschaften, ehe er sich für das A-Team der Elfenbeinküste entschied.

Haller soll am kommenden Wochenende zur Mannschaft stoßen. „Das Gesamtpaket ist sehr vielversprechend. Sébastien bringt eine hohe körperliche Präsenz mit sich, auch physisch ist er sehr belastbar“, sagte Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl laut Vereinsmitteilung. „Mit seiner Erfahrung kann er gerade unseren jungen Kräften in der der Offensive auch Halt und Stabilität verleihen.“

Was sich Ex-HSV-Profi Alidou in Frankfurt vornimmt

Mit einer unbekümmerten Spielweise will sich Neuzugang Faride Alidou beim Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt durchsetzen. „Das Unberechenbare und Freche gehört zu meinem Spielstil und zeichnet mich gewissermaßen aus. Das möchte ich beibehalten. Ich glaube, diese Art gefällt auch dem Trainer“, sagte der 20 Jahre alte Offensivspieler am Mittwoch bei seiner offiziellen Vorstellung.

Der ablösefrei vom Zweitligisten Hamburger SV gekommene U21-Nationalspieler hofft in der kommenden Saison trotz der großen Konkurrenz bei den Hessen auf viele Einsätze. „Wenn ich alles fürs Team gebe, erhalte ich bestimmt meine Spielzeit, in der ich mich beweisen möchte“, sagte Alidou. Als seine Stärken bezeichnete er Schnelligkeit, Dynamik und eine gute Technik. „Arbeiten muss ich am Abschluss, Kopfball und den Laufwegen“, räumte Alidou ein.

Hirnhautentzündung: HSV-Konkurrent muss auf Stürmer verzichten

Darmstadt 98 muss zum Saisonstart auf Stürmer Aaron Seydel verzichten. Bei dem 26-Jährigen wurde nach eingehenden Untersuchungen eine Hirnhautentzündung festgestellt, teilte der Verein am Mittwoch mit. Seydel, der seit längerer Zeit über Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schwindelgefühle geklagt hatte, bleibt vorerst zur Beobachtung im Krankenhaus.

Neu-Kölner Tigges will ein "Mini-Haaland" werden

Ein „Mini-Haaland“ für den 1. FC Köln? Neuzugang Steffen Tigges hat sich vor seinem früheren Dortmunder Mitspieler Erling Haaland verbal tief verneigt - und glaubt, sich bei der Tormaschine aus Norwegen „viel abgeschaut“ zu haben.

„Erling ist ganz klar einer der besten Stürmer weltweit. Er hat mir immer wieder imponiert. Wie er sich Situationen selbst erarbeitet, mit seinen Laufwegen, seiner Dynamik - das ist unglaublich. Er ist nie zufrieden und versucht immer wieder, auch kleine Stellschrauben zu verbessern“, sagte der 23-jährige Tigges voller Bewunderung über den zwei Jahre jüngeren Haaland, der vom BVB zu Manchester City wechselte.

Tigges, der in den vergangenen eineinhalb Jahren in Haalands Schatten gestanden hatte (22 BVB-Pflichtspiele, drei Tore), schloss sich Anfang Juli dem Conference-League-Teilnehmer aus Köln an. Der FC überwies einen niedrigen Millionenbetrag für den 1,93 m großen Stürmer nach Dortmund.

Götze verzichtet auf einen Karriereplan

Rio-Weltmeister Mario Götze will nach seinem Wechsel zu Eintracht Frankfurt nicht zu weit in die Zukunft schauen. „Ich bin 30 Jahre alt und weiß, dass ich nicht mehr ewig spielen werde. Für mich zählt der Moment“, sagte Götze der Sport Bild.

In seiner Karriere habe der WM-Siegtorschütze von 2014 „einen gewissen Druck und eine gewisse Erwartungshaltung“ verspürt. „Heute ist es Genuss“, erklärte Götze: „Ich habe erkannt, dass man sich Druck erarbeiten muss. Eine hohe Erwartungshaltung musst du dir verdienen! Es wird immer nur das erwartet, was man dir zutraut.“ Das könne er nun „besser einordnen als vor einigen Jahren“.

Der Wechsel vom niederländischen Erstligisten PSV Eindhoven zu Europa-League-Sieger Frankfurt sei ein „ganz wichtiger Schritt“ für ihn gewesen, sagte Götze. Pläne, „welche Stufe ich in einem oder in zwei Jahren erreicht haben will“, gäbe es im Gegensatz zu früher nicht mehr: „Ich konzentriere mich auf heute, den nächsten Tag und die Woche. Natürlich habe ich Ziele und kenne den Spielplan, aber ich kann jetzt auch laufen lassen.“

Auch die WM in Katar im Herbst sowie die EM 2024 seien für ihn „weit weg“. Derzeit beschäftige sich Götze „nicht mit der Nationalmannschaft“

Gündogan kritisiert WM-Gastgeberland Katar

Nationalspieler Ilkay Gündogan will seine Augen vor der gesellschaftlichen Situation im WM-Gastgeberland Katar nicht verschließen: „Ich bin ein Freund von Menschenrechten und kein Freund von Menschenrechtsverstößen. Hier gibt es in Katar ein Problem“, sagte der 31-Jährige in der aktuellen Ausgabe des „DFB-Journal“. Gündogan betonte aber, dass es kein Problem sei, „das der Fußball geschaffen hat“. Nun die Fußballer in die Pflicht zu nehmen, dieses Problem zu lösen, hält der Mittelfeldspieler „für schwierig und auch für überfordernd“.

Schweigen zu kritischen Themen will der Nationalspieler aber nicht: „Meine Meinung werde ich immer vertreten. Es gilt, die Aufmerksamkeit und das Bewusstsein weiter hochzuhalten.“ Trotz allem sei die Vorfreude auf das Turnier im November und Dezember im Wüstenemirat aber groß: „Für mich als Sportler gibt es nichts Größeres, als sich mit den Besten zu messen, dieser Reiz ist wahnsinnig groß“, sagte der Profi von Manchester City. Die WM findet vom 21. November bis 18. Dezember dieses Jahres in Katar statt.

DFL führt App für barrierefreien Stadionbesuch ein

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) setzt ihre Bemühungen für einen barrierefreien Stadionbesuch fort. Gemeinsam mit der Aktion Mensch veröffentlichte die DFL eine „Bundesliga-Reiseführer-App“, die allen Fußballfans das Erlebnis Stadion erleichtern soll. Wie die DFL am Mittwoch mitteilte, soll die App „ein weiterer Schritt zu mehr Inklusion und gleichberechtigter Teilhabe aller Menschen im Sport“ sein.

Weitere Unterstützer der App sind die DFL Stiftung, die Bundesbehindertenfanarbeitsgemeinschaft(BBAG) und die für Menschen mit Behinderungen verantwortlichen Fanbeauftragten der Vereine. Der „Reiseführer“ bietet für alle Stadien der ersten bis dritten Liga Informationen zur „An- und Abreise, zu Ansprechpartnern und zu Plätzen für Menschen im Rollstuhl“. Weiter sollen alle Fans die App einfach nutzen können, weshalb unter anderem „eine vereinfachte Menüführung“ und ein „Audioservice für sehbehinderte und blinde Fans“ ein integraler Bestandteil des neuen Angebots sind.

Matthäus schwärmt von Bayern-Kandidat de Ligt

Der niederländische Nationalspieler Matthijs de Ligt wäre aus Sicht des deutschen Rekordnationalspielers Lothar Matthäus eine „Riesen-Verstärkung“ für Bayern München. Der 22-Jährige sei ein Typ wie dessen Landsmann Virgil van Dijk, „kann die Rolle des Abwehrchefs bei Bayern übernehmen, der dort fehlt. Er ist einer der besten Innenverteidiger in Europa“, sagte Matthäus der Bild-Zeitung.

Außerdem sei der Profi von Juventus Turin noch so jung, dass der deutsche Rekordmeister mit ihm „für die nächsten Jahre auf dieser Position ausgesorgt hätte. Ein Super-Transfer, wenn es klappt“, meinte Matthäus.

De Ligt habe bei Juventus „total dazugelernt“, ergänzte Schalkes „Jahrhunderttrainer“ Huub Stevens: „Er passt zur Art und Weise der Münchner, er muss nach vorne verteidigen. Das konnte er bei Ajax Amsterdam schon super. Er ist ein mitspielender Verteidiger.“

Die kolportierte Ablöse von angeblich bis zu 80 Millionen Euro sei aber „Wahnsinn“, meinte Stevens. De Ligt, der in Turin einen Vertrag bis 2024 besitzt, soll sich mit den Bayern allerdings schon auf einen Wechsel verständigt haben. Die beiden Clubs verhandeln aktuell über die Ablöse, auch der FC Chelsea gilt als interessiert.