Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Montag, den 27. Juni 2022:

Favre kehrt nach Nizza zurück

Trainer Lucien Favre kehrt zum französischen Erstligisten OGC Nizza zurück. Der Schweizer, der den Club bereits von 2016 bis 2018 betreut hatte, tritt die Nachfolge von Christophe Galtier an. „Wir sind stolz, Lucien Favres Rückkehr verkünden zu können“, teilte Nizza mit. Favre (64) hatte Anfang Juni auch mit Gladbach über eine Rückkehr verhandelt, der Schweizer machte aber einen Rückzieher. Favre wolle „nicht mehr in Deutschland arbeiten“, sagte Gladbachs Sportdirektor Roland Virkus, der wenige Tage später Daniel Farke als neuen Coach vorstellte.

Favre war seit seiner Entlassung in Dortmund im Dezember 2020 vereinslos. Er hatte Nizza in der Saison 2016/17 auf Rang drei geführt, nach Rang acht ein Jahr später trennten sich beide Seiten. Der bisherige Nizza-Coach Galtier wird seit Wochen als heißer Kandidat bei Meister Paris St. Germain gehandelt, wo ein Ersatz für Mauricio Pochettino gesucht wird.

Wegen Haaland: Gabriel Jesus vor Wechsel

Nach fünfeinhalb Jahren bei Manchester City steht der brasilianische Stürmer Gabriel Jesus unmittelbar vor dem Weggang. Britischen Medienberichten zufolge wird der 25-Jährige künftig für den FC Arsenal spielen. Umgerechnet rund 52,3 Millionen Euro sollen die Londoner demnach für den Nationalspieler überweisen, Jesus soll einen Vertrag mit einer Laufzeit von fünf Jahren bekommen.

Nachdem zunächst „The Athletic“ darüber berichtet hatte, schreibt „The Guardian“ nun, dass Jesus auch die persönlichen Bedingungen mit dem FC Arsenal vereinbart habe. Ein Grund für seinen Wechsel soll die Ankunft von Erling Haaland bei Manchester City sein, wodurch Jesus' Einsatzaussichten noch mal verringert würden.

"I am out": Gabriel Jesus flüchtet vor Erling Haaland. © Imago / Aflosport

Baumgart verlängert in Köln

Steffen Baumgart bleibt dem 1. FC Köln erhalten. Wie der Club vor dem Trainingsauftakt bekannt gab, hat der Erfolgstrainer seinen Vertrag um ein Jahr bis 2024 verlängert. „Das ist eine sehr freudige Botschaft zum Auftakt in die neue Saison“, sagte Geschäftsführer Christian Keller: „Wir haben bewusst um ein Jahr verlängert, obwohl wir alle eine längere Zusammenarbeit anstreben.“ Man wolle nun im jährlichen Rhythmus über die weitere Zusammenarbeit sprechen. „Geleitet hat uns dabei ein Positivbeispiel mit jahrelangem Vorbildcharakter.“

Baumgart ergänzte: „Auch wenn ich jetzt bis 2024 unterschrieben habe und mir gut vorstellen kann, auch darüber hinaus beim FC zu bleiben, bleibe ich bei meinem Weg und plane weiterhin von Saison zu Saison. Dabei ist es mein Ziel, den FC möglichst gut bei seinen langfristigen Zielen zu unterstützen, die Mannschaft und unseren Fußball weiterzuentwickeln. Dieses Projekt ist noch nicht zu Ende, wir haben Ziele und möchten sie erreichen. Wir wollen auch gemeinsam aus den schwierigen Zeiten herauskommen, die wir als Verein gerade erleben. Wir haben nicht lange geredet, wir waren relativ schnell einig.“

Club-Legende Cech verlässt Chelsea

Petr Cech verlässt den FC Chelsea. Das gaben die Blues bekannt. Der frühere Weltklasse-Torwart war seit drei Jahren als Leistungsberater für den Verein von Teammanager Thomas Tuchel nah dran an der Mannschaft. Cech begründete seinen Abschied mit dem Besitzerwechsel bei Chelsea. Es sei „der richtige Zeitpunkt“ gekommen, um zu gehen, sagte der 40-Jährige. Er sehe Chelsea unter dem neuen Boss Todd Boehly aber bestens aufgestellt.

Ginter über Hütter: „Hat nicht gepasst“

Nationalspieler Matthias Ginter hat offen über das schwierige Verhältnis zu seinem Ex-Trainer Adi Hütter gesprochen. „Es hat halt einfach nicht gepasst, aber das ist gar nicht schlimm. Ich kannte das zwar nicht, das war für mich eine neue Erfahrung mit einem Trainer. Aber das gibt es eben mal, so ist es ja in anderen Bereichen auch immer mal wieder und gehört zum Leben dazu“, sagte Ginter dem „Kicker“.

Matthias Ginter (l.) hatte ein schwieriges Verhältnis zu Gladbachs Ex-Trainer Adi Hütter.
Matthias Ginter (l.) hatte ein schwieriges Verhältnis zu Gladbachs Ex-Trainer Adi Hütter. © Imago / Laci Perenyi

Der 2014er-Weltmeister kehrt zur neuen Saison von Gladbach zu seinem Jugendclub SC Freiburg zurück. In der abgelaufenen Spielzeit am Niederrhein hatte der 28-Jährige unter Hütter, von dem sich der Club nach der Saison trennte, eine für ihn unbefriedigende Saison gespielt. Dass die Fans bei seiner Einwechslung im letzten Spiel pfiffen, traf Ginter. „Umso bitterer waren dann die Pfiffe, natürlich hätte ich mir ein anderes Ende gewünscht“, räumte der Defensivspieler ein. „Leider habe ich nun auch die unschönen Seiten des Profigeschäfts kennengelernt.“

BVB für Kohler „absoluter Topfavorit“

Der frühere Weltmeister Jürgen Kohler erwartet in der Bundesliga nach zehn Jahren eine Wachablösung an der Spitze. Dortmund sei aufgrund seiner Transferoffensive „für mich der absolute Top-Favorit auf die Meisterschaft – nicht der FC Bayern“, schrieb der einstige BVB- und Münchner Profi (56) in seiner „Kicker“-Kolumne. Die neue Saison „dürfte spannender werden als die abgelaufene“.

Bei den Bayern sorge der Wechselwunsch von Robert Lewandowski „für Unruhe“, meinte Kohler. Neuzugang Sadio Mané „ist zwar ein Stürmer mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, aber er wird kein klassischer Ersatz sein“, sollte Lewandowski gehen. Außerdem sieht Kohler auf die Münchner im Abwehrzentrum „Probleme zukommen. Weder Benjamin Pavard noch Dayot Upamecano oder Lucas Hernandez sind – bei aller Wertschätzung – auf Strecke gut genug für einen Top-Verein wie Bayern.“

Dortmund dagegen habe sich gut verstärkt. Er verstehe daher nicht, warum die Verantwortlichen betont haben, sie wollten Trainer Edin Terzic viel Zeit geben. „Bei diesen Investitionen hat der BVB die Chance, mindestens einen Titel zu holen und Bayerns Serie von zehn Meisterschaften in Folge zu brechen.“