Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Mittwoch, den 15. Juni 2022:

Russlands Ex-Kapitän kritisiert Krieg gegen Ukraine

Der ehemalige Nationalspieler Igor Denissow hat sich als einer von wenigen russischen Sportlern gegen den Angriffskrieg in der Ukraine ausgesprochen. Es sei ein Schock und ein Horror gewesen, als er im Februar von der Invasion erfahren habe. Das sagte der 38 Jahre alte Ex-Kapitän des Nationalteams in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit dem Sportblogger Nobel Arustamjan. „Ich bin dagegen, dass Menschen sterben“, sagte der Mittelfeldspieler, der auch viermal russischer Meister war.

Zu Beginn des Krieges habe er sogar eine Videobotschaft an Präsident Wladimir Putin aufgenommen mit der Bitte, den Krieg zu stoppen. „Ich bin bereit, vor Ihnen auf die Knie zu fallen“, habe er darin gesagt. Doch russische Medien hätten die Botschaft nicht veröffentlichen wollen, sagte Denissow ohne weitere Einzelheiten.

An dem Krieg trage die russische Bevölkerung eine Mitschuld, „denn wir schaffen es nicht, der Regierung unsere Sichtweise nahezubringen“, sagte er. Der Mittelfeldspieler war unter Trainer Fabio Capello nach 2012 zeitweise Kapitän des Nationalteams, der Sbornaja. Zuletzt spielte Denissow bei Lokomotive Moskau und beendete 2019 seine Karriere.

Geht Ex-Werder-Trainer Nouri nach Iran?

Iranische Medien haben über eine mögliche Verpflichtung des früheren Bundesliga-Trainers Alexander Nouri in Teheran berichtet. Der 42-Jährige, der einen iranischen Vater und eine deutsche Mutter hat, sei im Gespräch als Coach für den iranischen Erstliga-Meister Esteghlal, berichtete die Nachrichtenagentur Fars am Mittwoch. Ein Insider bestätigte der Deutschen Presse-Agentur in Teheran entsprechende Pläne. Offiziell gab es vom Verein bisher keine Bestätigung.

Nouri äußerte sich im Internet am Mittwoch mit einer Nachricht auf Persisch und Englisch: „Ich bin überwältigt von der Liebe und der positiven Energie, die ihr mir entgegenbringt“, schrieb er bei Instagram. „Ich bin mir sicher, dass mein Traum, eines Tages eine erfolgreiche Geschichte im Land meines Vaters zu schreiben, in Erfüllung gehen wird.“ Eine klare Absage oder Zusage erteilte der 42-Jährige nicht.

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Nouri war als Chefcoach beim griechischen Club AO Kavala sowie in der Bundesliga bei Werder Bremen und Hertha BSC im Einsatz. Schon vor zwei Jahren wollte Esteghlal Nouri als Trainer verpflichten, doch der Buxtehuder lehnte das Angebot damals ab.

Schalke leiht Herthas Schwolow aus

Aufsteiger Schalke 04 hat sich für die kommende Saison auf der Torhüterposition verstärkt. Wie der Club am Mittwoch bekannt gab, wechselt Alexander Schwolow vom Ligakonkurrenten Hertha BSC auf Leihbasis zu den Gelsenkirchenern. Die Leihgebühr soll 300.000 Euro betragen, eine Kaufoption besteht nicht. Schwolows Vertrag bei der Hertha läuft noch bis 2025.

Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder: „Alex verzichtet für seinen Wechsel zu Schalke auf viel Geld. Er hat uns in den Gesprächen glaubhaft vermittelt, dass für ihn die sportliche Perspektive absolute Priorität besitzt.“ S04 hatte nach dem Aufstieg fünf Spieler verabschiedet, unter ihnen auch Torhüter Martin Fraisl, dessen Vertrag nicht verlängert wurde.

Marseille mit Interesse an Witsel

Axel Witsel steht offenbar vor einem Wechsel zum französischen Vizemeister Olympique Marseille. Wie die französische Sporttageszeitung „L'Equipe“ berichtet, sucht „OM“ nach einem erfahrenen Spieler für das zentrale Mittelfeld und hat bereits Kontakt zu dem Belgier aufgenommen. Härtester Konkurrent sei demnach Atlético Madrid, Witsel habe aber auch Angebote aus den USA, Tunesien und auch aus Deutschland. Eine Entscheidung solle noch in dieser Woche fallen. Der 33-Jährige hatte in Dortmund nach vier Jahren keinen neuen Vertrag mehr erhalten.

Barça erhöht Angebot für Lewandowski

Der FC Barcelona will offenbar sein Angebot für Bayerns Stürmerstar Robert Lewandowski erhöhen. Wie die „Bild“ berichtet, könnte noch in dieser Woche eine neue Millionenofferte der Katalanen bevorstehen. Schon Ende Mai sollen die Spanier ein schriftliches Angebot über 32 Millionen Euro plus variabler Bonuszahlungen eingereicht haben. Zu wenig für die Bayern-Bosse. Bislang beharrt die Münchner Führung auf Oliver Kahns „Basta“. Der abwanderungswillige Lewandowski soll seinen Vertrag bis Sommer 2023 erfüllen. Intern soll aber bereits eine Ablöse diskutiert werden, ab der die Münchner verkaufsbereit seien.

Schließlich dürfte sich an Lewandowskis Wechselwunsch nichts geändert haben – auch wenn nach zahlreichen öffentlichen Statements und gegenseitigen Vorwürfen aktuell Ruhe eingekehrt ist zwischen dem polnischen Nationalstürmer und den Bayern. Laut der „Bild“ soll es ein versöhnliches Telefonat zwischen dem 33-Jährigen und FCB-Sportvorstand Hasan Salihamidzic gegeben haben. Demnach wurde vereinbart, den zuletzt medial ausgetragenen Transferstreit nicht weiter eskalieren zu lassen.

Sommertheater geht weiter: Telefonat zwischen Lewandowski und Salihamidzic

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    Entsprechend bedeckt hielt sich Lewandowski beim polnischen Internetportal Onet.pl, als er nach dem 0:1 in der Nations League gegen Belgien erneut zu einem Wechsel befragt wurde. „Leider kann ich nichts anderes sagen als beim letzten Mal. Aus dem Grund, weil zu viel nicht passiert ist“, sagte der Offensivspieler. Er freue sich nun auf seinen Urlaub – und nicht auf ständige Telefonate zwischen den Bayern und Barcelona. Vergangene Woche hatte der Pole seinen Wechselwunsch damit begründet, dass in seinem Inneren etwas erloschen sei. „Ich will mehr Emotionen in meinem Leben“, sagte Lewandowski.

    Baumgart vor Verlängerung in Köln

    Steffen Baumgart soll seinen Vertrag als Trainer beim 1. FC Köln verlängern. Wie die „Bild“ berichtet, soll ein unterschriftsreifer neuer Vertrag mit einer Laufzeit bis 2025 vorliegen. Der 43-Jährige war im vergangenen Jahr vom SC Paderborn nach Köln gekommen und hatte den Club in seiner Premieren-Saison ins internationale Geschäft geführt. Der FC spielt als Siebter der abgelaufenen Meisterschaft in der kommenden Saison in der Conference League. Baumgarts Vertrag in Köln läuft noch bis 2023.

    Preetz hat sich in Klinsmann getäuscht

    Der frühere Hertha-Manager Michael Preetz hat die kurze gemeinsame Zeit mit Ex-Trainer Jürgen Klinsmann weiterhin in negativer Erinnerung. „Ganz sicher habe ich mich in keinem Kollegen so getäuscht wie in ihm“, sagte Preetz der „Sport Bild“. „Sein plötzlicher Abgang und sein öffentliches Nachtreten zeugen nicht von einem ausgeprägten Sportsgeist.“

    Unter dem damaligen Geschäftsführer Sport Preetz war Klinsmann von November 2019 bis Februar 2020 Kurzzeit-Trainer in der Hauptstadt. Der mittlerweile 57-jährige Klinsmann hatte in dieser Zeit eine Art Tagebuch geführt, in dem er den gesamten Verein scharf kritisierte. Dieses wurde von der „Sport Bild“ veröffentlicht und Klinsmann sagte jüngst, dass alles stimme, was darin steht. „Sie werden sicher verstehen, dass ich dazu eine sehr viel differenziertere Meinung habe“, sagte Preetz auf die Frage, ob er das genauso sieht.