Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Mittwoch, den 8. Juni 2022:

Offiziell: Maaßen neuer Trainer in Augsburg

Enrico Maaßen wird neuer Trainer des FC Augsburg und tritt damit die Nachfolge von Markus Weinzierl an. Maaßen trainierte bislang die U23 von Borussia Dortmund in der 3. Liga. Mit dem FCA verständigte er sich nun „auf eine Zusammenarbeit in den kommenden Jahren“, hieß es in der Mitteilung des Clubs: „Die finalen Vertragsdetails werden in den nächsten Tagen noch schriftlich fixiert.“ Auch mit dem BVB sei bereits Einigkeit erzielt, die Ablöse soll 300.000 Euro betragen.

„Wir haben die Entwicklung von Enrico Maaßen in den letzten Jahren sehr interessiert verfolgt, weil er ein junger, erfolgshungriger Trainer ist, der sich und sein Umfeld weiterentwickeln möchte“, sagte Augsburgs Manager Stefan Reuter: „Er arbeitet sehr intensiv mit jungen Spielern und hat bewiesen, dass er diese erfolgreich fördern kann.“

Der bisherige BVB-II-Coach Enrico Maaßen wird neuer Trainer in Augsburg.
Der bisherige BVB-II-Coach Enrico Maaßen wird neuer Trainer in Augsburg. © Imago / Ulrich Wagner

Liverpool lehnt weiteres Bayern-Angebot für Mane ab

Der FC Liverpool hat offenbar auch ein zweites Angebot von Bayern München für Stürmerstar Sadio Mane abgelehnt. Wie englische Medien berichten, soll der deutsche Rekordmeister nun 30 Millionen Pfund, umgerechnet rund 35 Millionen Euro, für Mane geboten haben. Mit 25 Millionen Pfund (29,2 Millionen Euro) waren die Bayern in den Transferpoker eingestiegen. Mit Mane (30) selbst ist sich der FC Bayern angeblich schon einig. Der senegalesische Nationalspieler, der beim Klub von Teammanager Jürgen Klopp noch bis 2023 unter Vertrag steht, soll demnach bis 2025 unterschreiben.

Laut Sport Bild wollen Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic in dieser Woche noch nach England reisen, um den Transfer perfekt zu machen.

Hannover 96 leiht sich erneut HSV-Kandidat

Die TSG 1899 Hoffenheim verleiht Angreifer Maximilian Beier auch in der kommenden Saison an Hannover 96. Dies teilten beide Clubs am Mittwoch mit. Der 19-Jährige hatte sich in der abgelaufenen Spielzeit einen Stammplatz beim Fußball-Zweitligisten erkämpft und erzielte drei Tore in 30 Spielen. Beim Erstligisten Hoffenheim war er zuvor kaum noch zum Zug gekommen. Auch der HSV hatte großes Interesse an dem Offensivspieler.

„Für die zweite Saison trauen wir ihm absolut zu, noch weitere Schritte zu machen – er ist mit seiner Entwicklung noch lange nicht am Ende angekommen“, sagte 96-Sportdirektor Marcus Mann. Für Hoffenheims Sportchef Alexander Rosen ist eine Verlängerung der Leihe eine „für alle Beteiligten hervorragende Lösung“. Er traut Beier perspektivisch zu, „eine richtig gute Rolle in unserem Bundesligakader zu übernehmen“.

Nach Bayern-Gerücht: Leipzig sucht Laimer-Nachfolger

RB Leipzig hat offenbar die Suche nach einem Nachfolger für den Österreicher Konrad Laimer begonnen. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, schaut sich das Management des Pokalsiegers intensiver nach einem defensiven Mittelfeldspieler um. Laimer wird seit Wochen mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht, auch Manchester United soll Interesse haben.

Nach „Bild“-Informationeen hat Laimer eine Klausel in seinem Vertrag, mit der er bis zum 30. Juni für die festgeschriebene Ablöse von 35 Millionen Euro den Verein verlassen kann. Danach ist ein Verkauf frei verhandelbar. Laimers Vertrag bei den Sachsen läuft noch bis 2023, eine Verlängerung des Kontraktes kam bislang nicht zustande.

Nach Sky-Informationen ist der tschechische Nationalspieler Alex Kral ein Kandidat in Leipzig. Der 24-Jährige spielt seit 2019 bei Spartak Moskau und ist aus dieser Zeit dem jetzigen RB-Trainer Domenico Tedesco bestens bekannt. In der vergangenen Saison war Kral an West Ham United verliehen, spielte dort aber nur unregelmäßig

Karriereende? Modric verlängert bei Real Madrid

Der frühere Weltfußballer Luka Modric geht bei Champions-League-Sieger Real Madrid in eine weitere Saison. Der 36-jährige Kroate verlängerte seinen Vertrag kurz vor Ablauf bis zum 30. Juni 2023. Dies gab Real in einem Zwei-Zeilen-Statement bekannt.

Modric, im zentralen Mittelfeld kongenialer Partner von Rio-Weltmeister Toni Kroos (32), spielt seit 2012 für die Königlichen. In 436 Pflichtspielen für den spanischen Rekordmeister erzielte Modric 31 Tore.

Beleidigungen gegen Kramer: Schalke appelliert an Fans

Schalkes Vorstandsmitglied Peter Knäbel hat die teils sehr negativen Kommentare gegen den neuen Vereinstrainer Frank Kramer in sozialen Netzwerken verurteilt und die Fans zu Fairness aufgerufen. „Persönliche Anfeindungen im Netz unter Vereinskameraden gehören sich meiner Meinung nach nicht“, sagte Knäbel. Der 55-Jährige ergänzte: „Wenn ich mir angucke, was wir vor Wochen im Fall Max Eberl noch gesagt haben, wie wir miteinander umgehen wollen und was wir angeblich alles durch Corona und die Zeit gelernt haben und dass man so mit Menschen nicht umgeht, rufe ich alle Schalker dazu auf, mit Schalkern so umzugehen, wie sie sich von ihren Vereinskameraden wünschen würden, behandelt zu werden. Ich finde, auch da gibt es eine rote Linie.“

Borussia Mönchengladbachs damaliger Sportchef Max Eberl war Ende Januar beim Bundesligisten unter Tränen zurückgetreten. Seinen Rückzug hatte er mit gesundheitlichen Gründen erklärt. Mit Blick auf Gerüchte, die zuvor aufgekommen waren, hatte er damals gesagt: „Was in 24 Stunden gemacht wird, was gesprochen wird und spekuliert wird, das ist das, was mich krank macht.“

Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder äußerte sich ebenfalls zu den Kommentaren gegen Kramer. „Das ist ein gesamtgesellschaftliches Thema, dass die Menschen schnell urteilen. Dass 95 Prozent direkt sagen: "Nee"“, sagte er. „Und trotz allem muss man sagen: Die Vergangenheit belehrt uns ja da nicht. Jetzt gehen wir wieder in uns und sagen "Ja stimmt, du hast ja Recht." Und morgen wird eine andere Entscheidung getroffen und dann geht's genauso in die gleiche Richtung.“

Kramer war am Dienstag als neuer Schalke-Trainer offiziell vorgestellt worden.

Bayern-Star Müller lacht Ärger um Lewandowski weg

Nationalspieler Thomas Müller hat gewohnt launig auf den Ärger zwischen Torjäger Robert Lewandowski und seinem Arbeitgeber Bayern München reagiert. „Es schadet nicht, wenn da ein bisschen Bewegung drin ist. Oder immer wieder das Alte neu aufgewärmt wird. Das kann auch gut schmecken wie bei der Mikrowelle“, sagte Müller nach dem 1:1 (0:0) der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in der Nations League gegen England in München.

Die Fronten zwischen Lewandowski und dem deutschen Rekordmeister bleiben verhärtet, trotz eines Telefonats zwischen dem Polen und Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Lewandowski will zum FC Barcelona wechseln, die Münchner wollen ihn mit Hinweis auf seinen laufenden Vertrag bis Juni 2023 nicht abgeben. „Mich stört es nicht, wenn das Süppchen weiterkocht“, sagte Müller lächelnd.

Entscheidung über Kostic-Wechsel steht bevor

Eintracht Frankfurt soll nach dem Willen von Sportvorstand Markus Krösche trotz möglicher prominenter Abgänge die K.o.-Runde der Champions League erreichen. Wie der Manager in einem Interview der „Sport Bild“ ankündigte, könnten sowohl Filip Kostic als auch Daichi Kamada und Evan Ndicka den Fußball-Bundesligisten in der Sommerpause verlassen. Im Fall des Serben Kostic werde es demnächst eine Entscheidung geben, sagte der Sportdirektor. „Ob er geht, bleibt oder über 2023 hinaus verlängert, entscheidet er“, betonte Krösche.

Nach seinen Worten sind auch der Japaner Kamada und der Franzose Ndicka Kandidaten für einen Wechsel. „Wir werden nichts aus Prinzip verhindern, denn es gehört zu unserer Philosophie, dass wir Spieler abgeben, wenn die finanziellen Rahmenbedingungen passen - auch wenn es wehtut, wichtige Spieler und auch Menschen zu verlieren“, sagte Krösche.

Blatter und Platini müssen sich vor Gericht verantworten

Der Prozess gegen den früheren Fifa-Präsidenten Joseph Blatter und den ehemaligen Uefa-Chef Michel Platini im schweizerischen Bellinzona hat begonnen. Die beiden Ex-Fußball-Spitzenfunktionäre erschienen am Mittwochmorgen vor dem Bundesstrafgericht, sie müssen sich wegen des Vorwurfs des Betrugs und weiterer Delikte verantworten.

Ihnen wird vorgeworfen, dass sie den Weltverband über eine angeblich noch ausstehende Forderung Platinis getäuscht haben. Blatter soll laut Anklage unrechtmäßig die Zahlung der Fifa in Höhe zwei Millionen Franken (nach heutigem Stand rund 1,92 Millionen Euro) plus Sozialversicherungsbeiträge an Platini bestätigt haben.

Blatter (86) saß in der ersten Reihe neben seinem Rechtsanwalt Lorenz Erni und erschien mit seiner Tochter Corinne bei Gericht. „Mit der schönen Sonne, die da ist, bin ich gut gelaunt. Ich bin zuversichtlich, weil ich mir nichts vorzuwerfen habe“, sagte Blatter bei seiner Ankunft vor Prozessbeginn. „Es dauert zwei Wochen, also muss ich doch am ersten Tag guter Laune sein.“

Platini nahm eine Reihe hinter Blatter zwischen seinen drei Vertretern um den Anwalt Dominic Nellen Platz. Blatter und Platini haben die Vorwurfe stets zurückgewiesen. Das Verfahren findet in deutscher Sprache statt und wird für Platini auf französisch übersetzt. Die Fifa tritt als Privatklägerin an.

Insgesamt sind elf Verhandlungstage bis zum 22. Juni angesetzt. Ein Urteil soll am 8. Juli verkündet werden. Am Mittwoch stand die Befragung Blatters an, einen Tag später folgt Platini und die Zeugenaussagen beginnen.

Werder Bremen will Hoffenheim-Stürmer verpflichten

Werder Bremen ist laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung an Hoffenheim-Angreifer Sargis Adamyan interessiert. Der 29-jährige Fußballprofi spielt seit Anfang des Jahres auf Leihbasis für den belgischen Meister FC Brügge. Ende Juni kehrt der Armenier zu den Hoffenheimern zurück, aber dort soll er keine Zukunft haben. „Bild“ zufolge haben neben Werder noch weitere Bundesligavereine Interesse an dem Offensivspieler gezeigt. Adamyan hatte im Herbst 2019 überraschend beide Tore zum Hoffenheimer Sieg (2:1) beim FC Bayern München erzielt. Zwei Jahre zuvor hatte er noch in der Regionalliga gespielt.