Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Freitag, den 27. Mai 2022:

Pyro: Frankfurter Polizei ermittelt gegen Eintracht-Profis

Den Fußballprofis von Eintracht Frankfurt, die bei der Siegesfeier zum Europa-League-Sieg auf dem Balkon des Frankfurter Römers Leuchtfackeln gezündet haben, droht Ärger. Die Polizei hat nach eigenen Angaben vom Freitag Ermittlungen gegen mehrere Spieler eingeleitet. Live übertragene Fernsehbilder zeigten, wie Timothy Chandler, Goncalo Paciencia und Aymen Barkok während der Feier auf dem Balkon rote Fackeln abbrannten. Auch Fans auf dem Römerberg zündeten Feuerwerkskörper.

„Wir haben die Geschehnisse beweisgesichert dokumentiert und entsprechende Strafverfahren eingeleitet“, sagte Polizeisprecher Thomas Hollerbach der „Bild-Zeitung“. Die Ergebnisse der Ermittlungen sollen der Staatsanwaltschaft übergeben werden. Es sei noch offen, ob „der Anfangsverdacht einer Straftat dann Bestand hat oder es auf ein Ordnungswidrigkeiten-Verfahren hinausläuft“, hieß es von Hollerbach weiter.

Dortmund verpflichtet Zweitliga-Keeper

Der Wechsel von Torhüter Alexander Meyer aus Regensburg zu Borussia Dortmund ist perfekt. Wie der Fußball-Bundesligist am Freitag mitteilte, unterschrieb der 31-Jährige einen Vertrag bis zum 30. Juni 2024. „Alexander Meyer hat uns sowohl sportlich als auch menschlich überzeugt. In ihm bekommen wir einen sehr erfahrenen Torhüter, der Ruhe ausstrahlt. Er war in den vergangenen Jahren zweifellos einer der stärksten Torhüter der 2. Bundesliga“, sagte der designierte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl über den bisherigen Schlussmann des SSV Jahn Regensburg.

Der BVB hatte nach den Abgängen von Roman Bürki (St. Louis) und Marwin Hitz (Basel) einen neuen zweiten Schlussmann hinter Stammkraft Gregor Kobel gesucht. „Wenn ein Club wie der BVB anruft, muss ich kein zweites Mal überlegen. Sportlich gesehen ist es ein absolutes Top-Team, und über die Atmosphäre im Stadion muss man gar nicht erst reden. Allein wenn ich an die Gelbe Wand denke, bekomme ich Gänsehaut“, wurde Meyer in der Vereinsmitteilung zitiert. Er ist nach Niklas Süle (München), Nico Schlotterbeck (Freiburg), Karim Adeyemi (Salzburg) und Salih Özcan (Köln) der fünfte Neuzugang der Borussia für die neue Saison.

Medienberichten zufolge steht eine weitere Verpflichtung kurz bevor. Demnach soll Flügelspieler Jayden Braaf von Manchester City künftig für den Bundesliga-Zweiten auflaufen. Der 19 Jahre alte Niederländer wäre nach dem im vergangenen Sommer zu Manchester United gewechselten Jadon Sancho und Jamie Bynoe-Gittens der dritte Jungprofi, den der BVB aus der Talentschmiede der Skyblues verpflichtet. Der in Amsterdam und Eindhoven ausgebildete Braaf war zuletzt an Udinese Calcio ausgeliehen.

Katar rechnet mit 1,4 Millionen WM-Touristen

Der kleine Golfstaat Katar mit seinen 2,8 Millionen Einwohnern bereitet sich auf 1,4 Millionen Gäste während der Fußball-Weltmeisterschaft ab 21. November vor. Einreisen dürfe während der vierwöchigen WM nur, wer auch ein Ticket für WM-Spiele habe, sagte Tourismusminister Akbar Al-Baker am Donnerstag. Die beiden Flughäfen des Landes würden ihre Kapazität verdoppeln und könnten dann mehr als 200.000 Menschen täglich abfertigen. Die Fluggesellschaft Qatar Airways werde während der WM Flüge in Länder einstellen oder reduzieren, die nicht bei der Weltmeisterschaft vertreten sind, sagte Al-Baker. Der Tourismusminister ist auch Chef der Airline.

Gäste der WM benötigen einen speziellen Pass, um ins Land und in ein Stadion zu kommen, die sogenannte Haja-Karte. Voraussetzung für die Karte ist eine Eintrittskarte für ein Spiel. Bürgerinnen und Bürger des Landes dürfen während der WM ebenfalls einreisen. Für Geschäftsleute gibt es noch keine Angaben.

Tausende Fans sollen nur für einen Tag aus den Ländern in der Nähe anreisen, aus Saudi-Arabien, Kuwait, Dubai und Oman. Die Fluggesellschaften dort planen mehr als 160 Flüge pro Tag ab dem 20. November. Offiziellen Angaben zufolge dürften so mehr als 20.000 Zuschauerinnen und Zuschauer für je einen Tag einreisen.

Die Fußball-Weltmeisterschaft findet vom 21. November bis zum 18. Dezember statt.

Ribéry verschiebt sein Karriereende

Abschied aufgeschoben: Der langjährige Bayern-Profi Franck Ribery wird auch in der kommenden Saison für US Salernitana in der italienischen Serie A auflaufen. „Er kann mit der automatischen Vertragsverlängerung planen. Er will auch in der nächsten Saison spielen“, sagte Salernitanas Sportdirektor Walter Sabatini der Tageszeitung „La Repubblica“.

Der Franzose Ribery (39) steht seit Anfang vergangener Saison bei den Süditalienern unter Vertrag, doch seine Bilanz ist enttäuschend: Er erzielte kein Tor und gab nur drei Torvorlagen.

Nach Abstieg in die Dritte Liga: Dresden feuert Trainer

Nach dem Abstieg in die Dritte Liga wird Dynamo Dresden die Zusammenarbeit mit Trainer Guerino Capretti nicht fortsetzen. Das teilte der Club am Freitag mit. Der Vertrag des 40-Jährigen galt nur für die 2. Bundesliga. Den Neuaufbau in der 3. Liga möchte Dynamo mit „einem neuen Trainer gestalten“. In zwölf Spielen unter Caprettis Führung gewann Dresden kein einziges Spiel, errang sieben Unentschieden.

Sportchef Ralf Becker bleibt dagegen bei Dynamo. Der Vertrag des 51-Jährigen wurde entsprechend angepasst. In der 3. Liga ist Beckers Arbeitspapier bis 2024 gültig, steigt Dresden auf, läuft der Vertrag bis 2025.

Liverpool-Star flirtet intensiv mit dem FC Bayern

Stürmer Sadio Mané von Champions-League-Finalist FC Liverpool soll einem Medienbericht zufolge zu einem Wechsel zum FC Bayern München tendieren. Es seien wegen des Königsklassen-Endspiels des Teams von Trainer Jürgen Klopp gegen Real Madrid allerdings noch keine offiziellen Gespräche geführt worden, berichtete die „Bild“. Sport1 berichtete, dass die Tendenz beim 30 Jahre alten Senegalesen zu einem Abschied aus Liverpool gehe.

Mané selbst hatte seine Zukunft zuletzt offen gelassen. „Ob ich bleibe oder nicht, werde ich erst nach dem Champions-League-Finale beantworten“, sagte der Offensivspieler diese Woche. Der Vertrag von Mané beim Zweiten der englischen Fußball-Meisterschaft läuft noch bis zum 30. Juni 2023.

Mané war zuletzt auch mit dem deutschen Rekordmeister FC Bayern München in Verbindung gebracht worden. Es soll Medienberichten zufolge Gespräche von Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic mit dem Berater des Stürmers gegeben haben. Bei den Münchnern laufen die Verträge von Weltfußballer Robert Lewandowski und Flügelstürmer Serge Gnabry zum 30. Juni 2023 aus.

Liverpool und Klopp spielen am Sonnabend (21 Uhr/ZDF und Dazn) in Paris gegen Real um die Trophäe in der Königsklasse.

Magath rät Hertha BSC zur Verlängerung mit Boateng

Der scheidende Hertha-Trainer Felix Magath rät den Berlinern nach dem knapp geschafften Bundesliga-Klassenerhalt, auch in der kommenden Saison noch auf Kevin-Prince Boateng zu setzen. „Er ist eine Figur, die der Fußball braucht – und vor allem Hertha BSC. Denn sonst ist Hertha nicht so reich gesegnet mit Typen“, sagte Magath in einem Interview des „Kicker“ (Freitag).

Boateng war eine der entscheidenden Figuren beim 2:0-Sieg im Relegations-Rückspiel beim Hamburger SV, mit dem sich der Hauptstadt-Club nach dem 0:1 in der ersten Partie doch noch rettete.

„Mit seiner Persönlichkeit wird Hertha normalerweise nicht umhinkommen, ihn nächstes Jahr mitzunehmen“, sagte Magath über den 35-Jährigen, der auch wegen gesundheitlicher Probleme in der abgelaufenen Saison nur einen Teil der Spiele absolvieren konnte. „Natürlich ist er ein Gesicht und Symbol des Vereins. Dass er nicht ganz pflegeleicht ist, ist klar“, sagte Magath weiter über Boateng. Dieser hatte selbst erklärt, gerne bleiben zu wollen.

Am meisten zum Ligaverbleib beigetragen habe indes Linksverteidiger Marvin Plattenhardt, meinte Magath und bezog dies auf dessen gesamte Person. Vor seinem Amtsantritt habe der 30-Jährige nicht gespielt. „Er stellte sich immer zur Verfügung. Mit seinen Standards und seiner Effizienz hat uns Plattenhardt in der Bundesliga gehalten“, lobte Magath und sagte zum entscheidenden Freistoß-Tor des einstigen Nationalspielers in Hamburg: „Wenn er wirklich den Winkel anvisiert hat, ziehe ich meinen Hut – und sage unabhängig davon: Das ist einer für (Bundestrainer) Hansi Flick.“

Für den 68-jährigen Magath endete mit dem Klassenverbleib das Engagement in Berlin. Als Nachfolger will Hertha BSC dem „Kicker“ zufolge den früheren Mainzer Coach Sandro Schwarz von Dynamo Moskau holen.

Glasner im Fokus von Topclubs: Frankfurt reagiert gelassen

Vorstandssprecher Axel Hellmann macht sich trotz der jüngsten Erfolge von Eintracht Frankfurt keine Sorgen um einen Verbleib von Trainer Oliver Glasner. „Angst habe ich überhaupt nicht“, sagte der 50-Jährige der Bild-Zeitung: „Eintracht Frankfurt ist zurzeit – und Entschuldigung, wenn ich das so salopp sage – der heißeste Scheiß in Europa! Und wir waren schon vorher attraktiv, denn bei uns kannst du als Trainer echt gut arbeiten.“

Er glaube selbst bei Interesse von absoluten Spitzenklubs nicht daran, dass es in naher Zukunft einen Abgang Glasners geben werde. Es werde aber schon „ein Stück weit davon abhängen, was ihn reizt und was er will. Falls er irgendwann mal geht, ist es seine Entscheidung“, erklärte Hellmann. Loswerden wolle der Verein den bis 2024 vertraglich gebundenen Coach keinesfalls.

„Er arbeitet absolut akribisch, präzise, und auch seine Philosophie im Umgang mit Spielern und ihren Fehlern ist sehr, sehr gut“, sagte der Vorstandssprecher: Glasner spüre, „dass es nicht nur auf den sportlichen Bereich ankommt und auf die Mannschaft, sondern dass das getragen werden muss von einer richtig breiten Begeisterung aller Mitarbeiter im Verein, der Fans, des Umfelds. Das gibt ihm, aus meiner Sicht, eine ganz besondere Größe.“

Gündogan lässt Zukunft bei Manchester City offen

Der deutsche Fußball-Nationalspieler Ilkay Gündogan hat noch nicht über seine Zukunft beim englischen Meister Manchester City entschieden. „Fußballerisch gibt es sicherlich nach wie vor keine bessere Adresse als Manchester City unter Pep Guardiola, und ich denke, das wird sich die nächsten Jahre auch kaum ändern“, sagte der 31-Jährige dem „Kicker“ (Freitag). „Trotzdem müssen wir uns einfach mal in Ruhe austauschen und dann sehen wir, wie es weitergeht.“

Zuletzt hatte die „Daily Mail“ berichtet, dass es Gündogan aufgrund seiner Verdienste freigestellt worden sei, sich im Sommer nach anderen Optionen umzusehen. Der Vertrag des Mittelfeldspielers läuft noch bis 2023. „Die Frage ist auch, ob und wann ich noch einmal etwas Neues machen möchte“, sagte er. „Diese Frage habe ich für mich selbst tatsächlich aber auch noch nicht beantwortet.“

Gündogan spielt seit seinem Wechsel von Borussia Dortmund im Jahr 2016 für Man City und hatte zuletzt entscheidenden Anteil an seinem vierten Gewinn der englischen Meisterschaft mit Man City. Beim 3:2 gegen Aston Villa am letzten Spieltag erzielte er zwei Treffer. In dieser Saison stand der gebürtige Gelsenkirchener in 20 von 38 Premier-League-Spielen in der Startelf und zählt auch zu den fünf Vize-Kapitänen. „Ich bin ein Spieler, der immer spielen möchte“, sagte Gündogan. Er brauche dies für seinen Rhythmus.