Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Mittwoch, den 25. Mai 2022:

FC Bayern vor Verpflichtung von Gravenberch

Der FC Bayern steht nach Informationen von „De Telegraaf“ in den Niederlanden vor der Verpflichtung von Nationalspieler Ryan Gravenberch von Ajax Amsterdam. Wie die Zeitung berichtet, haben sich die beiden Vereine auf einen Wechsel des 20 Jahre alten Mittelfeldspielers geeinigt. Gravenberchs Vertrag bei Ajax läuft im Sommer 2023 aus. In München soll er einen Kontrakt über fünf Jahre bekommen. Er soll eine feste Ablösesumme von 19 Millionen Euro kosten, die sich durch Bonuszahlungen in Höhe von bis zu weiteren 5,5 Millionen Euro erhöhen kann. Ajax soll außerdem an einem möglichen Weiterverkauf mit 7,5 Prozent beteiligt werden.

Gravenberch wäre der zweite Neuzugang des FC Bayern in diesem Sommer. Die Münchner haben am Dienstag den Wechsel von Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui perfekt gemacht, der ebenfalls bei Ajax Amsterdam unter Vertrag stand. Der 24 Jahre alte marokkanische Nationalspieler bekommt bei den Bayern einen Vertrag bis zum Sommer 2026. Mazraoui kostet keine Ablöse, weil sein Vertrag in diesem Sommer ausläuft.

Bochums Manager Schindzielorz kündigt Vertrag

Dem VfL Bochum droht der Abgang von Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz. Der 43-Jährige soll seinen Ende des Jahres auslaufenden Vertrag fristgerecht beim Bundesligisten gekündigt haben. Dies berichtet die „Sport Bild“. Der Verein kommentierte dies nicht und erklärte, man werde sich zu Vertragsdetails nicht äußern. Schindzielorz wird mit dem VfL Wolfsburg in Verbindung gebracht, für die der Ex-Profi zehn seiner insgesamt 111 Bundesligaspiele absolvierte. 2009 wurde er mit Wolfsburg Meister. Dort hört Jörg Schmadtke am Jahresende als Sportgeschäftsführer auf.

Lewandowski und Bayern: Beziehung zerbrochen?

Lothar Matthäus bedauert das scheinbar zerrüttete Verhältnis zwischen dem FC Bayern und seinem Torjäger Robert Lewandowski (33). „Ich finde es schade, dass die Situation so weit gekommen ist. Zuletzt ist einiges passiert, was diese tolle Beziehung zerbrochen hat, weil man nicht rechtzeitig miteinander gesprochen hat“, schrieb Matthäus in seiner Sky-Kolumne.

Der Transferpoker um den wechselwilligen Polen hat sich zur Schlammschlacht zwischen Bayern und Berater Pini Zahavi entwickelt. Behauptungen der Vereinsbosse, Lewandowski ein Angebot über eine Vertragsverlängerung gemacht zu haben, widersprach der Spieleragent. Bayern pocht auf die Erfüllung von Lewandowskis bis 2023 laufendem Vertrag. „Ich bin davon überzeugt, dass die Beziehung zwischen Robert und Bayern nicht mehr so sein kann, wie sie in den vergangenen acht Jahren war, wenn er bis 2023 in München bleibt“, meint Matthäus.

Klopp erneut Trainer des Jahres

Jürgen Klopp ist von der englischen Premier League zum zweiten Mal als Teammanager des Jahres ausgezeichnet worden. Der Coach des FC Liverpool setzte sich in der finalen Abstimmung gegen Pep Guardiola von Meister Manchester City, Eddie Howe (Newcastle United), Patrick Vieira (Crystal Palace) und Thomas Frank (FC Brentford) durch.

Gündogan lässt DFB-Zukunft offen

Mittelfeldspieler Ilkay Gündogan hält seine Zukunft im DFB-Team nach der WM in Katar offen. „Ich habe schon mal gesagt, dass ich die Entscheidung nach der WM treffen werde. Wenn ich körperlich und geistig in der nötigen Verfassung bin, kann ich mir auch vorstellen, die EM 2024 zu spielen“, sagte der 31-Jährige von Manchester City bei Sport1. Bis zur Heim-EM sei es „allerdings noch lange hin und es stehen sehr viele Spiele mit Verein und Nationalmannschaft an, die viel Kraft kosten. Dazu sprechen wir also lieber noch einmal Anfang 2023.“

Ilkay Gündogan (Mitte) erzielte am letzten Spieltag das 3:2-Siegtor für Manchester City. Der Club wurde dadurch Meister.
Ilkay Gündogan (Mitte) erzielte am letzten Spieltag das 3:2-Siegtor für Manchester City. Der Club wurde dadurch Meister. © getty

Klinsmann: Hertha vor Herausforderungen

Jürgen Klinsmann sieht seinen Ex-Club Hertha BSC auch nach dem Verbleib in der Bundesliga noch vor Problemen. „Für die Hertha wäre der Abstieg eine Katastrophe gewesen, bei all dem finanziellen Aufwand, der betrieben wird. Dass er vermieden wurde, ist gut, aber das darf nicht über alles andere hinwegtäuschen“, sagte der ehemalige Trainer und Aufsichtsrat der Berliner der „Rheinischen Post“.

„Es ist sehr schade, dass ein Standort wie Berlin, der so viel Wirtschaftspower hat, wie übrigens auch Stuttgart, das sich ja soeben gerettet hat, nicht ganz anders dasteht im deutschen Fußball“, betonte der frühere Bundestrainer, der 2019/2020 bei der Hertha in verschiedenen Funktionen im Einsatz war, dann aber wegen Meinungsverschiedenheiten mit der Club-Führung eilig zurücktrat.

„Grundsätzlich zeigt das Beispiel, dass Erfolg ein Gesamtergebnis vieler kleiner Punkte ist. Die Zusammenstellung des Teams, das Zwischenmenschliche, die Energie im Club, die Verantwortlichkeiten, die Rolle der Gremien – es muss alles passen. Sonst nützen auch große Investitionen nichts“, meint Klinsmann.

Magath rät Hertha zu Veränderungen

Wir bleiben noch einmal bei der Hertha: Retter-Trainer Felix Magath hat der alten Dame nach dem Verbleib in der Fußball-Bundesliga dringende Veränderungen empfohlen. Er könne nur dazu raten, die Gelegenheit zu nutzen und zu erkennen, dass die Saison, auch wenn sie glücklich geendet ist, eine schlechte Saison war, sagte der 68-Jährige der „Bild“. „Und es war nicht die erste schlechte Saison, sondern die dritte hintereinander. Das sollte doch endlich der Punkt sein, wo man bereit ist, auch vieles, vielleicht alles zu verändern“, erklärte Magath.

Baumgart räumt Finanznot ein

Kölns Erfolgstrainer Steffen Baumgart hat offen über seine früheren Finanznöte gesprochen. „Ich war damals ganz unten“, sagte der Coach der „Sport Bild“ über die Zeit, als er von alleine nicht einmal die rund 20.000 Euro für den Fußballlehrer-Lehrgang beim DFB bezahlen konnte: „Zum damaligen Zeitpunkt war ich nicht mehr kreditwürdig. Meine Frau hat für unsere Familie das Geld verdient.“

Der frühere Profi hatte sich nach seiner Rückkehr aus China 2002 für ein paar Tage arbeitslos gemeldet. Der Tiefpunkt sei aber 2010 gewesen, als er als Trainer des 1. FC Magdeburg keinen neuen Vertrag bekam. „Die finanziellen Reserven waren schnell aufgebraucht“, verriet der 50-Jährige. Geholfen habe ihm in dieser Zeit Hans-Peter Finkbeiner, Besitzer eines Modelabels. Er bezahlte auch die Fußballlehrer-Kosten.

Baumgart gibt diese Erfahrungen auch an seine Spieler weiter. „Ich habe meinen Jungs in der Kabine auch schon mal gesagt, dass ich jemand bin, der auch schon andere Zeiten erlebt hat“, sagte der Trainer: „Und dass ihnen klar sein muss, dass sie das Privileg haben, Fußball-Profi zu sein.“