Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Sonntag, den 22. Mai 2022:

Nach Kritik am Ukraine-Krieg: Dsjuba verlässt Zenit

Führungsspieler Artjom Dsjuba hat seinen Abschied von Zenit St. Petersburg verkündet. „Danke für alles!“, schrieb der 33-Jährige am Sonntag bei Instagram. Der Stürmer war im Sommer 2015 zum achtmaligen russischen Meister gewechselt. In 249 Spielen erzielte er 108 Tore für Zenit, in der ewigen Torschützenliste des Vereins liegt er damit auf Rang zwei.

Im März hatte Dsjuba mit seiner Entscheidung, wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine nicht mehr für den Kader der russischen Nationalmannschaft nominiert werden zu wollen, für Schlagzeilen gesorgt. Die Sbornaja führte der Stürmer seit 2018 als Kapitän auf den Platz.

Krawalle überschatten Neapels Saisonfinale

Das 3:0 (3:0) des zweimaligen italienischen Meisters SSC Neapel am letzten Spieltag der Serie A bei Spezia Calcio wurde von Krawallen überschattet. Die Partie am Sonntag musste für über zehn Minuten unterbrochen werden, weil Anhänger beider Clubs im Stadion aufeinander losgingen. Schon vor der Begegnung hatte Neapel den dritten Platz und damit die Teilnahme an der Champions League sicher.

Löw angeblich Trainerkandidat bei Paris Saint-Germain

Ex-Bundestrainer Joachim Löw wird in den französischen Medien zum Kandidatenkreis auf die mögliche Nachfolge von Trainer Mauricio Pochettino bei Meister Paris Saint-Germain gezählt. Sein Profil sei studiert worden, schreibt die Sporttageszeitung „L'Equipe“ und glaubt, dass den Weltmeister-Trainer von 2014 das Projekt interessieren würde, „sollte sich die Gelegenheit bieten“.

Laut „L'Equipe“ sei eine Verpflichtung von Ex-Real-Coach Zinédine Zidane kein großes Thema in Paris. Als weitere mögliche Kandidaten werden der belgische Nationaltrainer Roberto Martínez, Ex-PSG-Profi Thiago Motta und Christophe Galtier von OGC Nizza gehandelt. Bei Löw wäre der Vorteil, dass er frei ist und bereits einen großen Titel geholt hat. Als Nachteil fügt das Blatt Löws begrenzte Erfahrung im Vereinsfußball und die Sprachbarrieren an.

Löw hatte am Rande des DFB-Pokal-Endspiels durchblicken lassen, dass er in absehbarer Zeit wieder auf die Trainerbank zurückkehren könnte. „Ich würde schon gerne wieder einen Club trainieren. Das würde mir Spaß machen“, sagte Löw dem TV-Sender Sky.

PSG will sich offenbar von Sportchef und Trainer trennen

Bei PSG könnte nach der Vertragsverlängerung von Superstar Kylian Mbappé nun ein großer Umbruch in der sportlichen Führung anstehen. Von Sportdirektor Leonardo soll sich der Club bereits laut Medienberichten getrennt haben. Bestätigt ist die Personalie noch nicht.

Und auch über den Abschied von Pochettino, der noch einen Vertrag bis 2023 besitzt, wird heftig spekuliert. Der Argentinier, der in der Vorsaison Thomas Tuchel ersetzt hatte, konnte die hohen Erwartungen der PSG-Eigentümer bislang nicht erfüllen. Vor allem das Scheitern im Achtelfinale der Champions League gegen Real Madrid sorgte für große Enttäuschung.

Barcelona soll für Lewandowski 32 Millionen Euro bieten

Der FC Barcelona hat einem Medienbericht zufolge ein erstes schriftliches Angebot für Bayern Münchens Torjäger Robert Lewandowski abgegeben. Wie die „Bild am Sonntag“ erfahren haben will, bieten die finanziell angeschlagenen Katalanen 32 Millionen Euro Ablöse für den zweimaligen Weltfußballer. Zuletzt hatte die spanische Zeitung „Sport“ berichtet, dass die Bayern ihre Forderung auf 35 bis 40 Millionen heruntergeschraubt hätten.

Nach Aussage von Bayern Münchens Sportvorstand Hasan Salihamidzic hat der Verein Lewandowski ein konkretes Angebot für eine Vertragsverlängerung unterbreitet. „In dem Gespräch mit seinem Berater haben wir ganz klar ihm ein Angebot gemacht. Ganz klar, dass er ein Angebot mit einer Laufzeit und einer Summe auf den Weg bekommen hat“, sagte Salihamidzic am Sonntag im Sport1-„Doppelpass“.

Lewandowski hatte nach dem letzten Saisonspiel der Bundesliga verkündet, den deutschen Rekordmeister verlassen zu wollen – wann, ist unklar. Der Vertrag des 33-Jährigen läuft noch bis Sommer 2023. Wollen die Bayern für ihren Topstürmer eine Ablöse erzielen, müssen sie ihn in diesem Sommer wohl verkaufen. Einen vorzeitigen Wechsel hatte die Münchner Vorstandsriege um Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic jedoch immer wieder ausgeschlossen.

Salihamidzic: Lewandowski-Berater „nicht sauber“

Sportvorstand Hasan Salihamidzic von Bayern München hat im anhaltenden Wechseltheater um Robert Lewandowski den Agenten des Weltfußballers attackiert. „Er hat einen Berater, der ihm den Kopf verdreht, schon das ganze Jahr. Das ist einfach nicht sauber“, sagte Salihamidzic im Sport1-Doppelpass über Pini Zahavi, den Ehrenpräsident Uli Hoeneß einst „Piranha“ genannt hatte.

„Was er dem Spieler gesagt hat, kann ich nicht sagen“, ergänzte Salihamidzic, er sei „verwundert“ über das Verhalten des Spielervermittlers. Anders als Zahavi würde er „nie“ Details aus Vertragsgesprächen „nach außen tragen“.

Duisburg und Meppen kehren in Frauen-Bundesliga zurück

Der SV Meppen und der MSV Duisburg haben den direkten Wiederaufstieg in die Frauen-Bundesliga am vorletzten Zweitliga-Spieltag perfekt gemacht. Spitzenreiter Meppen (58 Punkte) stellte am Sonntag die Rückkehr ins Oberhaus mit einem 3:1 (1:0) bei der SG 99 Andernach sicher.

Durch das 3:1 (1:0) beim SV Henstedt-Ulzburg ist auch der MSV (57) nicht mehr von den ersten beiden Tabellenplätzen zu verdrängen. Aus der Bundesliga sind Schlusslicht Carl Zeiss Jena und der SC Sand abgestiegen.

Leipzigs Kampl kündigt „Eskalation“ auf Ibiza an

Das Team von RB Leipzig will die Feierlichkeiten nach dem DFB-Pokal-Sieg verlängern. Nach der Party mit den Fans am Sonntag in Leipzig gehe es für die Mannschaft drei Tage nach Ibiza, sagte Mittelfeldspieler Kevin Kampl im Sport1-„Doppelpass“ und versprach: „Dann ist Eskalation, drei Tage lang.“ Der 31-Jährige war in der TV-Sendung aus dem Mannschaftsbus auf der Fahrt von Berlin zurück nach Leipzig zugeschaltet. „Hier läuft gerade Michael Jackson, hier geht die Post ab“, sagte Kampl. Die Stimmung sei „sehr ausgelassen“.

Der Slowene hob erneut die Bedeutung des Pokalsiegs hervor, den sich RB am Sonnabend durch ein 4:2 im Elfmeterschießen gegen den SC Freiburg gesichert hatte. „Dieser Tag, dieser Abend gestern, das kannst du mit keinem Geld der Welt bezahlen. Das ist etwas, das für immer da sein wird“, sagte Kampl. Das Team habe sich den Triumph von Berlin verdient, betonte er. „Es gibt nichts Geileres, als endlich den ersten Titel für diesen Verein zu holen“, sagte Kampl.

Pokalfinale: Wiederbelebte Person hatte Arbeitskarte

Die kurz vor der Siegerehrung beim DFB-Pokal-Finale wiederbelebte Person hatte nach dpa-Informationen eine Arbeitskarte für das Endspiel. Es habe sich nicht um einen Zuschauer gehandelt, hieß es am Sonntag vom Deutschen Fußball-Bund (DFB). Weitere Details wurden nicht bekannt.

Vor der Siegerehrung war es am Spielfeldrand des Berliner Olympiastadions zu einem medizinischen Notfall gekommen. Ein Mann in der Nähe der Fotografentribüne musste an der Seitenlinie von Rettungskräften behandelt werden. Nach Angaben der Berliner Feuerwehr vom späten Sonnabendabend wurde die Person erfolgreich reanimiert. Der Mann hatte demnach wieder Puls und Atmung und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Über seinen Zustand gab es am Sonntag keine neuen Informationen.

Mehr als acht Millionen sehen Pokalfinale

Die ARD-Übertragung vom DFB-Pokal-Finale in Berlin war am Sonnabend der Quoten-Hit, erreichte aber nicht die Zahl aus dem Vorjahr. Im Schnitt 8,1 Millionen Interessierte verfolgten den Sieg von RB Leipzig gegen den SC Freiburg im Elfmeterschießen. Die Einschaltquote betrug 32,4 Prozent. Außer der ARD hatte auch der Pay-TV-Sender Sky die Partie im Olympiastadion gezeigt.

Im vergangenen Jahr hatten 9,54 Millionen Menschen die ARD beim 4:1-Sieg von Borussia Dortmund gegen die Leipziger eingeschaltet. 2019 waren es mit 9,96 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern sogar noch mehr. Damals hatte RB gegen Bayern München das Endspiel verloren. Vor zwei Jahren waren es dann nur 7,01 Millionen Fans, die den Bayern-Sieg gegen und Bayer Leverkusen im Free-TV verfolgten.

Storck nicht mehr Trainer in Genk

Der belgische Fußball-Erstligist RC Genk hat sich vom deutschen Trainer Bernd Storck getrennt. Wie der Club am Sonntag mitteilte, sei der Abschied in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt. Der 59-Jährige hatte erst im vergangenen Dezember den Job beim Meister von 2019 angetreten. Als Tabellensechster verpasste Genk die Europacup-Qualifikation.

Für Storck, der zwischen 2015 und 2017 auch die ungarische Nationalmannschaft trainiert hatte, war es die dritte Station in Belgien. Zuvor hatte er schon Royal Excel Mouscron und Cercle Brügge trainiert.

Juventus enttäuscht auch beim Saisonfinale

Die enttäuschende Saison von Italiens Rekordmeister Juventus Turin geht mit einer weiteren Pleite zu Ende. Am Tag vor dem großen Showdown im Kampf um den Titel im Fernduell zwischen dem AC Mailand und Inter Mailand verlor Juve das Spiel bei der AC Florenz mit 0:2 (0:1).

Die Alte Dame beendete die Saison damit auf einem schwachen vierten Rang, spielt aber kommende Saison in der Champions League. Trainer Massimiliano Allegri wies Kritik zurück. „Ich werde mit Präsidenten Andrea Agnelli sprechen. Die Mannschaft muss verstärkt werden, auch wenn es bereits eine solide Basis gibt“, sagte der 54-Jährige, der seit Saisonbeginn wieder Juventus trainiert.

Allegri hatte den Turiner Traditionsklub bereits in den Jahren zwischen 2014 und 2019 gecoacht und dabei fünf Meisterschaften erobert. Allegri wurde von Juve als Trainer nach der blamablen Leistung unter Coach Andrea Pirlo zurückgeholt, die Leistungen der Mannschaft blieben in der laufenden Saison trotzdem deutlich unter den Erwartungen.

Vidal vor Wechsel nach Brasilien

Der ehemalige Bundesliga-Profi Arturo Vidal von Inter Mailand steht laut der italienischen „Gazzetta dello Sport“ vor einem Wechsel nach Brasilien zu Flamengo aus Rio de Janeiro. Der 34-Jährige, der bei Bayer Leverkusen und Bayern München spielte, steht seit 2020 bei dem Lombarden unter Vertrag. Der lombardische Topclub will sich von insgesamt sieben Spielern trennen.

Ex-HSV-Profi Breitenreiter Trainerkandidat bei 1899

Bundesligist TSG Hoffenheim hat offenbar Andre Breitenreiter (48) als neuen Trainer ins Visier genommen. Nach „Kicker“-Informationen könnte der frühere HSV-Profi, der den FC Zürich zur Schweizer Meisterschaft geführt hat, als Nachfolger von Sebastian Hoeneß in den Kraichgau kommen. Von Hoeneß hatte sich die TSG am Dienstag getrennt.

Am Sonnabend hatte TSG-Mehrheitseigner Dietmar Hopp die Trennung von Hoeneß verteidigt. Die Auftritte bei den drei Niederlagen am Saisonende seien inakzeptabel gewesen“, sagte Hopp bei der Mitgliederversammlung. Deshalb hätte der Club Konsequenzen ziehen müssen. Hoffenheim hatte unter Hoeneß die sicher geglaubte Europacup-Teilnahme am Ende der abgelaufenen Spielzeit durch neun Partien ohne Sieg verspielt.

Split-Ultras randalieren auf Autobahn – viele Verletzte

Hunderte radikale Anhänger des kroatischen Erstligisten Hajduk Split haben sich am späten Sonnabendabend auf einer Autobahn bei Zagreb Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Zwei Ultras und ein Dutzend Polizisten erlitten Verletzungen, berichtete das kroatische Fernsehen HRT unter Berufung auf die Polizei. Zu den Ausschreitungen kam es nach dem Spiel von Dinamo Zagreb gegen Hajduk Split im Zagreber Maksimir-Stadion.

Das Spiel in der letzten Meisterschaftsrunde gewann Dinamo mit 3:1. Die Hajduk-Ultras durften keine Transparente ins Stadion bringen, aus Protest dagegen harrten sie vor den Stadiontoren aus.

Auf der Rückfahrt nach Split blockierten die Hajduk-Ultras bei einer Raststätte 30 Kilometer südwestlich von Zagreb mit ihren Fahrzeugen die Autobahn A1. Die Polizei löste die Blockade gewaltsam auf und setzte dabei auch Schusswaffen ein, hieß es in den Berichten. Über die Zahl der Festnahmen lagen zunächst keine Angaben vor. Die Autobahn war am Sonntagmorgen weiterhin für den Verkehr gesperrt.