Hamburg. Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Sonnabend, den 21. Mai 2022:

Joachim Löw in die Bundesliga?

Überraschung beim DFB-Pokalfinale: Der frühere Bundestrainer Joachim Löw erklärte am Rande des Spiels in Berlin bei Sky, er könne sich eine baldige Rückkehr auf die Trainerbank vorstellen. „Es gibt einige Anfragen, das eine oder andere Angebot, mit dem ich mich jetzt beschäftige in den nächsten Wochen." Löw (62) hat offenbar einen Verein im Visier, keine Nationalmannschaft. „Ich würde schon gerne wieder einen Club trainieren. Das würde mir Spaß machen“, sagte der Weltmeistertrainer von 2014. „Wenn man mal Trainer von Deutschland war, ist es natürlich auch schwierig, irgendwo als Nationaltrainer etwas anderes, auch Adäquates zu finden.“ Löw war von 2006 bis 2021 Bundestrainer.

Bastian Schweinsteiger sagte in der ARD, er wisse nicht, ob Löw an der Bundesliga Interesse habe, „aber er könnte sicher dem ein oder anderen Verein aus der Bundesliga helfen.“ In der Bundesliga waren zuletzt Marco Rose (Borussia Dortmund), Sebastian Hoeneß (TSG Hoffenheim), Adi Hütter (Mönchengladbach), Florian Kohfeldt (Wolfsburg) und Alfred Weinzierl (Augsburg) entlassen worden.

Auszeichnung für Ex-Wolfsburger de Bruyne

Der belgische Fußball-Nationalspieler Kevin De Bruyne ist zum zweiten Mal als Spieler der Saison in der englischen Premier League ausgezeichnet worden. Der Ex-Wolfsburger, der für Titelverteidiger Manchester City in der am Sonntag endenden Spielzeit 15 Tore und 13 Vorlagen verbuchte, gewann wie schon vor zwei Jahren die Abstimmung der Fans. „Diese Auszeichnung ein zweites Mal zu gewinnen, ist eine Leistung, die mich wirklich stolz macht“, sagte der 30-Jährige.

Sein Teamkollege Phil Foden wurde als bester junger Spieler geehrt - zum zweiten Mal in Folge. Das Duo hat beste Karten, am Sonntag erneut englischer Meister zu werden. Vor dem letzten Spiel gegen Aston Villa (17.00 Uhr) liegt City mit dem deutschen Nationalspieler Ilkay Gündogan einen Punkt vor dem FC Liverpool. Es wäre der vierte Meistertitel in fünf Jahren.

Nach monatelangem Poker: Zukunft von Mbappé geklärt

Der französische Fußball-Weltmeister Kylian Mbappébleibt nach übereinstimmenden Medienberichten beim französischen Titelträger Paris St. Germain. Wie die Zeitungen L'Equipe, Marca und Le Parisien-Aujourd'hui en France sowie der Radiosender RMC berichteten, habe sich der 23-Jährige für eine Vertragsverlängerung für drei Jahre und gegen einen Wechsel zum spanischen Rekordmeister Real Madrid entschieden.

Mbappé habe den Real-Präsidenten Florentino Perez über seine Entscheidung informiert, hieß es weiter. Angeblich sei der neue Vertrag bereits unterschrieben, die offizielle Bestätigung kam dann am Sonnabendabend. Zum Abschluss der Saison trifft Meister PSG auf den FC Metz (21 Uhr).

Mbappé, der seit 2017 bei PSG spielt, hatte im vergangenen Sommer um seine Freigabe für einen Wechsel zu den Königlichen gebeten. Paris lehnte aber ab. Ein Jahr später mit Auslaufen des Vertrags war erwartet worden, dass der Ausnahmestürmer ablösefrei zu Real wechselt. Nun kommt es offenbar doch anders.

Barcelona-Trainer bestätigt Interesse an Lewandowski

Ein Geheimnis war das Interesse des FC Barcelona an Bayernstar Robert Lewandowski schon lange nicht mehr, jetzt hat Trainer Xavi Hernández es auch offiziell bestätigt. „Lewandowski ist eine Option, die wir in Erwägung ziehen“, sagte er am Sonnabend vor Journalisten. Lewandowski habe ja den Wunsch geäußert, die Bayern zu verlassen, betonte der Katalane. Aber es werde sicher schwierig werden, räumte er ein.

Lewandowski könnte schlicht zu teuer für den finanziellen angeschlagenen FC Barcelona sein. Und Bayern Münchens Vorstandschef Oliver Kahn hat gerade erst wieder einen sofortigen Abschied des Polen vom Rekordmeister ausgeschlossen. „Diese Frage stellt sich nicht. Robert Lewandowski hat einen Vertrag bis 2023, und den wird er erfüllen“, sagte er der „Welt am Sonntag“.

Wird ein Ex-HSV-Profi Trainer in Hoffenheim?

André Breitenreiter ist nach einem Bericht des „Kicker“ ein Trainerkandidat bei der TSG 1899 Hoffenheim. Der Fußball-Bundesligist beschäftige sich mit dem Schweizer Meistertrainer des FC Zürich und habe sich auch schon mit ihm in Verbindung gesetzt. Die TSG äußerte sich am Samstag nicht dazu.

Die Kraichgauer hatten mit neun sieglosen Spielen am Saisonende als Tabellenneunter einen Europacup-Platz verspielt, davor hatte die TSG sogar auf Kurs Königsklasse gelegen. Trainer Sebastian Hoeneß musste deshalb diese Woche nach zwei Jahren gehen.

Ex-HSV-Profi Breitenreiter stieg 2014 mit dem SC Paderborn und 2017 mit Hannover 96 in die Bundesliga auf. Dazwischen trainierte er den FC Schake 04. Nach einer Auszeit zwischen 2019 und 2021 heuerte er in Zürich an und führte den FC zum Titel. Sein Vertrag dort läuft noch bis zum Sommer 2023.

Daum kritisiert Trainerverschleiß in der Bundesliga

Christoph Daum sorgt sich wegen der zahlreichen Trainerwechsel in der Bundesliga um den deutschen Club-Fußball. „Diese hohe Fluktuation, die wir auf den Chef-Trainerposten haben, die halte ich nicht für zielführend für den deutschen Fußball“, sagte der langjährige Bundesliga-Trainer beim Medienevent „Bild100 Sport“ in Berlin. Seine Meinung begründete der 68-Jährige damit, dass diese Veränderungen auch immer eine Umstellung in vielen Bereichen mit sich bringen. „Ein Trainerwechsel bedeutet für die Spieler auch immer wieder einen Wechsel des Spielsystems, der Ansprache, der Mannschaftsführung. Das heißt eine permanente Neuorientierung, die auch dann immer wieder seine Zeit braucht“, erklärte Daum.

Am Freitag hatte Borussia Dortmund mit dem Ende der Zusammenarbeit mit Trainer Marco Rose überrascht. Zuvor hatten sich in der Bundesliga der VfL Wolfsburg von Florian Kohfeldt, die TSG 1899 Hoffenheim von Sebastian Hoeneß, der FC Augsburg von Markus Weinzierl und Borussia Mönchengladbach von Adi Hütter getrennt. Auch Aufsteiger FC Schalke 04 sucht nach dem Abschied von Interimstrainer Mike Büskens einen neuen Coach.

Nach Ansicht von Daum fokussieren sich die Vereine zu sehr auf die Verpflichtung eines Cheftrainers und würden dabei vernachlässigen, auch dessen Co-Trainer und Assistenten zu betrachten. „Was ich immer wieder mitbekomme ist, man stellt einen Chef-Trainer ein und das Team, was zwei, drei, fünf Leute umfasst, wird eigentlich überhaupt nicht groß gecheckt“, sagte der frühere Coach von Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt und des 1. FC Köln.

Es sei unheimlich wichtig, dass man den gesamten Trainer-Staff sehe und nicht alles am Cheftrainer festmache. „Dort haben wir sicherlich, was die Vereine anbelangt, Steigerungspotenzial, um im Fußball auf Kontinuität zu setzen, was dort sehr wichtig ist“, befand Daum.

Wird ein Schalker Co-Trainer bei Borussia Dortmund?

Der frühere Heynckes-Assistent Peter Hermann soll bei Borussia Dortmund nach übereinstimmenden Medienberichten Assistent des neuen Trainers Edin Terzic werden. Während die Besetzung des Cheftrainerpostens beim deutschen Vizemeister mit Terzic als sicher gilt, steht hinter dem Engagement von Hermann allerdings ein Fragezeichen. Der 70-Jährige hat momentan beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) als Assistenzcoach der U20-Junioren einen Vertrag. Hermann war beim Verband zuletzt allerdings freigestellt, um beim FC Schalke 04 als Co-Trainer von Interimscoach Mike Büskens auszuhelfen. Beim Bundesliga-Aufsteiger wurde er vor kurzem wieder verabschiedet.

Hermann gilt als einer der erfolgreichsten Co-Trainer in der Bundesliga-Geschichte, mit Jupp Heynckes feierte er große Erfolge. So gewann das Duo mit dem FC Bayern München im Jahr 2013 das Triple.

Offiziell bestätigt ist beim BVB nach der am Freitag erfolgten Trennung von Marco Rose auch die Terzic-Personalie nicht. Terzic, der in Dortmund auch schon Roses Vorgänger war, ist bekennender BVB-Fan, bei den Fans sehr beliebt und führte den Club 2021 zum Sieg im DFB-Pokal. Neben Hermann soll der 39 Jahre alte Terzic von Sebastian Geppert, dem U17-Trainer der Dortmunder unterstützt werden.

Fritz verlängert Vertrag bei Werder Bremen

Bundesliga-Aufsteiger Werder Bremen hat den Vertrag mit Clemens Fritz, Leiter Profifußball und Scouting, verlängert. Das teilte der Klub am Samstag mit. Die Verlängerung habe sich frühzeitig abgezeichnet, die Unterschrift sei am Ende reine Formalität gewesen. Über die Vertragsdauer ist nichts bekannt.

„Hinter uns liegen intensive Wochen, in denen ganz andere Themen im Vordergrund standen. Nach dem Aufstieg war jetzt die Zeit gekommen, um das eigentlich schon Bekannte zu finalisieren“, sagte Fritz. Am vergangenen Wochenende hatte Bremen mit einem 2:0-Heimsieg gegen Jahn Regensburg die Rückkehr in die Bundesliga nach einem Jahr Zweitklassigkeit perfekt gemacht.

Fritz ist seit 16 Jahren im Verein, 2006 war der gebürtige Erfurter von Bayer Leverkusen nach Bremen gewechselt. Nach dem Karriereende 2017 absolvierte der ehemalige Nationalspieler und Werder-Ehrenspielführer zunächst ein Trainee-Programm, ehe er im November 2019 Leiter der Scouting-Abteilung wurde. Im August 2020 folgte die Leitung des Lizenzbereichs.

Hoffenheim-Investor Hopp geht auf Team los: "Peinlich!"

Mäzen Dietmar Hopp hat bei der Mitgliederversammlung der TSG 1899 Hoffenheim harsche Kritik an der Bundesliga-Mannschaft des Clubs geübt. „Das 0:0 gegen Fürth, das war unentschuldbar. Die drei letzten Spiele waren inakzeptabel, das 1:5 in Mönchengladbach sogar peinlich“, sagte der 82-Jährige bei der Veranstaltung am Samstag im Stadion von Sinsheim. Die verpasste Europa-League-Teilnahme würde den Verein etwa 20 Millionen Euro kosten, der verpasste Sprung in die Champions League „noch viel, viel mehr“.

Die Kraichgauer hatten mit neun sieglosen Spielen am Saisonende als Tabelenneunter einen Europacup-Platz verspielt, davor hatte die TSG sogar auf Kurs Königsklasse gelegen. Trainer Sebastian Hoeneß hatte deshalb diese Woche nach zwei Jahren gehen müssen. „Ich glaube, es gibt keinen Zweifel, dass wir Konsequenzen ziehen mussten auf der Trainerposition und darüber hinaus“, sagte Hopp. Er ist Mehrheitseigner der Hoffenheimer Fußball-Spielbetriebs GmbH ist.

Der SAP-Mitbegründer und Milliardär hatte bei der Mitgliederversammlung im vergangenen Oktober seinen Anspruch formuliert, dass Hoffenheim „dauerhaft“ Platz sechs oder besser belegen solle. „Ich bleibe dabei, dass wir das Potenzial haben, zu den sechs besten Mannschaften der Liga zu gehören“, sagte Hopp. Er kündigte eine neue Offensive bei der Talentsuche an, da auch die Nachwuchsteams schwächeln.