Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Freitag, den 20. Mai 2022:

Mönchengladbach holt Ex-Trainer zurück

Lucien Favre kehrt nach Informationen der Bild-Zeitung zum Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach zurück. Der 64-Jährige soll als Nachfolger von Adi Hütter einen Zweijahresvertrag erhalten und schon am Sonntag vorgestellt werden. Das dementierte ein Klubsprecher am Freitag allerdings auf SID-Anfrage.

Favre war von 2011 bis 2015 beim fünfmaligen deutschen Meister tätig und rettete den Verein erst vor dem Abstieg und führte ihn dann in die Champions League. Nach der Trennung trainierte Favre OGC Nizza und Borussia Dortmund.

Die Gladbacher hatten nach der Saison die Zusammenarbeit mit Hütter beendet. Der Österreicher war für siebeneinhalb Millionen Euro von Eintracht Frankfurt zur Borussia gewechselt, erfüllte die Erwartungen aber nicht.

Lewandowski-Abgang? Bierhoff sieht auch Vorteile

Oliver Bierhoff sieht im Falle eines Weggangs von Robert Lewandowski vom deutschen Rekordmeister Bayern München die Chance auf eine ausgeglichenere Fußball-Bundesliga. „Vielleicht könnte sein Abschied auch wieder für mehr Spannung und Konkurrenz in der Bundesliga sorgen“, sagte der Europameister von 1996 im Interview mit Spox und Goal.

Sportlich wäre es „natürlich ein großer Verlust für die Bundesliga und den FC Bayern“, sollte Weltfußballer Lewandowski gehen: „Er ist ein absoluter Ausnahmestürmer und einer der besten Angreifer der Welt. Es ist beeindruckend, was er in den letzten Jahren geleistet hat.“

Die Münchner Konkurrenz hat aus Bierhoffs Sicht die richtigen Schritte eingeleitet, um die Bayern vom Thron zu stoßen. „Borussia Dortmund hat mit den Verpflichtungen von Niklas Süle, Nico Schlotterbeck und Karim Adeyemi sehr gut gehandelt und das Signal gesetzt, dass der BVB wieder angreifen will“, sagte er. Auch Leipzig oder Leverkusen legten personell nach, „daher kann die nächste Saison schon spannend werden“.

Nationalspieler Weigl sucht neuen Verein

Nationalspieler Julian Weigl will den portugiesischen Rekordmeister Benfica Lissabon laut eines Zeitungsberichts im Sommer verlassen. Wie das Sportblatt „Record“ am Freitag auf seiner Titelseite berichtet, soll der 26-Jährige seinen Berater gebeten haben, einen neuen Club zu finden. Demnach habe Weigl das Gefühl, dass er nicht zur Idee des künftigen Benfica-Trainers Roger Schmidt passe. Eine Quelle nannte das Blatt nicht.

Weigl war im Januar 2020 für rund 20 Millionen Euro von Borussia Dortmund nach Portugal gewechselt. Der zentrale Mittelfeldspieler zählt zu Benficas Stammpersonal. Für die Länderspiele in der Nations League im Juni wurde er von Bundestrainer Hansi Flick aber nicht nominiert. Laut „Record“ würden die Portugiesen gerne mindestens so viel Ablöse für Weigl kassieren, wie sie vor knapp zweieinhalb Jahren für ihn ausgegeben haben.

Ex-HSV-Profi ist Spieler der Saison in der Europa-League

Eintracht Frankfurts Linksaußen Filip Kostic ist zum „Europa-League-Spieler der Saison“ gekürt worden. Dies hat das Gremium der Technischen Beobachter der Europäischen Fußball-Union entschieden, hieß es in einer Mitteilung der Uefa am Freitag. Der 29 Jahre alte Serbe habe im gesamten Wettbewerb mit seiner hohen Laufbereitschaft und Torgefahr überzeugt. Seine Flanke zum Ausgleichstreffer von Rafael Borré im Endspiel gegen die Glasgow Rangers war seine sechste Torvorlage des ehemaligen HSV-Profis des Wettbewerbs.

Zum besten Nachwuchsspieler der Europa League in dieser Saison wurde in Ansgar Knauff ein weiterer Spieler der Frankfurter Siegermannschaft gewählt. Der 20-Jährige war im Januar auf Leihbasis vom Liga-Rivalen Borussia Dortmund gekommen und hatte sich schnell einen Stammplatz erobert. Der Mittelfeldspieler verpasste in der K.-o.-Runde keine Minute und glänzte gegen den FC Barcelona und West Ham United als Torschütze.

Premier-League-Trainer tritt Fan bei Platzsturm

Der frühere französische Fußball-Weltmeister Patrick Vieira hat sich bei einem chaotischen Platzsturm in Liverpool eine Tätlichkeit gegen einen Fan geleistet. Fernsehbilder zeigen den Teammanager von Crystal Palace nach dem 2:3 beim damit geretteten FC Everton, wie er einen jungen Mann packt und nach ihm tritt. Der englische Verband FA kündigte eine Untersuchung des Vorfalls an. Vor seinem Tritt war Vieira von dem mutmaßlichen Everton-Anhänger mit dem Handy gefilmt und bedrängt worden. Der Fan revanchierte sich mit einem Schubser für Vieiras Angriff, ehe der Coach von anderen Zuschauern abgedrängt wurde.

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„Ich habe dazu nichts zu sagen“, erklärte der 45-Jährige angesprochen auf den Zwischenfall. Everton-Trainer Frank Lampard berichtete, er habe Vieira Schutz in der Heimkabine bieten wollen, ihn aber nicht „gekriegt. Er ist 80 Yards über den Platz gerannt.“

Wie in Deutschland bereiten Platzstürme den Verantwortlichen auf der Insel zunehmend Sorgen. Am Donnerstag war ein Fan von Zweitligist Nottingham Forest zu 24 Wochen Haft verurteilt worden. Er hatte Billy Sharp, Kapitän von Sheffield United, nach dem Halbfinal-Rückspiel in den Play-offs zur Premier League einen Kopfstoß versetzt. Bei beiden Halbfinal-Duellen im Kampf um den letzten freien Platz in der 3. Liga gab es ähnliche Szenen.

Formel-1-Star Vettel feiert Eintracht Frankurt

Eintracht-Anhänger Sebastian Vettel hat die Bedeutung des Frankfurter Europa-League-Triumphs hervorgehoben. „Es fühlte sich an, wie im Lotto zu gewinnen. Für den Club ist es großartig. Als Fans werden wir uns immer daran erinnern“, sagte der viermalige Formel-1-Weltmeister aus Heppenheim am Freitag in Barcelona. „Ich habe es im Fernsehen gesehen. Als es Elfmeterschießen gab, war es sehr spannend und ich war sehr nervös.“ Die Frankfurter hatten sich am Mittwoch mit 5:4 erst im Elfmeterschießen im Endspiel gegen die Glasgow Rangers durchgesetzt.

„Es war verdient und ist ein unglaublicher Verdienst für den Club“, sagte Vettel. Gerne wäre der 34 Jahre alte Hesse selbst in Sevilla im Stadion gewesen, das war ihm jedoch nicht möglich. Vettel fährt am Sonntag in Barcelona beim Großen Preis von Spanien. „Ich war viele Male im Stadion“, sagte Vettel bei einer Pressekonferenz zu seiner Bindung zur Eintracht und beobachte auch die Titel-Party in Frankfurt aus der Ferne: „Das war alles sehr speziell.“

Paukenschlag: BVB trennt sich von Trainer Rose

Borussia Dortmund und Trainer Marco Rose (45) beenden nach nur einem Jahr ihre Zusammenarbeit. Das teilte der BVB nach einer intensiven Saisonanalyse mit Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, Sportdirektor Michael Zorc, Lizenzspielerchef Sebastian Kehl, Berater Matthias Sammer und Rose mit.

„Dieser Tag ist kein einfacher für uns alle, denn die gegenseitige Wertschätzung untereinander war, ist und bleibt groß. Nach einer Saison, die aus unterschiedlichen Gründen unbefriedigend war, mussten wir feststellen, dass wir in vielen Teilbereichen nicht das Maximum aus unseren Möglichkeiten herausgeholt haben“, sagte Watzke.

Rose war erst im vergangenen Jahr von Borussia Mönchengladbach für eine Ablöse von fünf Millionen Euro zum BVB gewechselt. Sein Vertrag lief bis Juni 2024. „Trotz einer schwierigen Saison mit vielen Unwägbarkeiten war ich von unserem Weg überzeugt. Während unseres Gespräches ist in mir der Eindruck gereift, dass die hundertprozentige Überzeugung aller Verantwortlichen nicht mehr vorhanden ist. Letztlich haben wir uns deshalb gemeinsam entschieden, die Zusammenarbeit zu beenden“, sagte Rose.

Der BVB war in der abgelaufenen Saison in der Champions League, der Europa League und im Pokal teils blamabel gescheitert. In der Bundesliga betrug der Rückstand des Vizemeisters auf Bayern München am Saisonende acht Punkte. Dortmund ist bereits der fünfte Bundesligist, der sich nach dem Saisonende von seinem Trainer getrennt hat.

Nach Informationen des TV-Senders Sky wird Edin Terzic neuer Trainer beim Fußball-Bundesligisten. Die Verkündung der Personalie Terzic soll nach Sky-Infos an diesem Wochenende erfolgen.

Pröger wechselt innerhalb der Zweiten Liga

Hansa Rostock bastelt weiter am Kader für die neue Saison. Der ehemalige Bundesligist gab am Freitag die ablösefreie Verpflichtung von Offensivspieler Kai Pröger vom Ligarivalen SC Paderborn bekannt. Der 30-Jährige unterschrieb einen Vertrag bis Juni 2024.

„Mit Kai konnten wir einen begehrten Spieler zu uns lotsen, der seine Qualitäten in den beiden obersten Ligen Deutschlands bereits unter Beweis gestellt hat. Neben seiner Schnelligkeit und dem offensiven Umschaltspiel zählt das Erarbeiten von Torchancen zu seinen Stärken“, sagte Vorstand Sport Martin Pieckenhagen.